Ölpreis fällt in Richtung 50 US-Dollar
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1. Die US-Rohölvorräte wurden in der vergangenen Woche um 1,6 Mio. Barrels aufgebaut und befinden sich nunmehr auf einem komfortablen Niveau (Bloomberg-Median: 1,0 Mio. Barrels). Die Benzinlagerbestände nahmen mit 0,5 Mio. Barrels stärker zu als von den Analysten erwartet (Bloomberg-Median: 0,0 Mio. Barrels). Bei den Heizöl- und Dieselvorräten kam es hingegen zu einem überraschenden Abbau der Reserven um 1,5 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: 0,7 Mio. Barrels). Die Kapazitätsauslastung legte um 0,3 Prozentpunkte auf 84,9 % zu. Alles in allem sind die Entwicklungen bei den Lagerbeständen derzeit eher unspektakulär, da sich die Lagerniveaus nach den Hurrikans wieder normalisiert haben. Zudem gehören sie im Moment nicht zu den wichtigsten Beweggründen für die Ölpreisentwicklung. Vielmehr ist es nach wie vor die Finanzmarktkrise, die die Preise stark beeinflusst.
2. Der Ölpreis fällt weiter. Am Wochenende äußerte sich auch OPEC-Präsident Khelil zu der aktuellen Marktentwicklung und bestätigte, dass die OPEC für den 29. November ein außerordentliches Meeting plant, bevor am 17. Dezember ein weiteres, bereits länger geplantes, Treffen stattfinden wird. Khelil betonte, dass die OPEC-Länder keine andere Wahl haben, als weitere Fördermengenkürzungen umzusetzen, um den Ölpreis in der Spanne zwischen 70 und 90 US-Dollar pro Barrel zu stabilisieren. Als Erklärung nannte er die Gefahr, dass die Grenzkosten für manche Förderprojekte durch die aktuellen Preisniveaus nicht mehr gedeckt werden können. Eine offizielle Quotendrosselung bis Ende des Jahres um insgesamt 2 Mio. Barrels pro Tag erscheint unserer Meinung nach durchaus realistisch. Möglicherweise wird diese in zwei Stufen vorgenommen: am 29. November und am 17. Dezember um je 1 Mio. Barrels pro Tag.
3. Der stark zunehmende Pessimismus der nicht-kommerziellen Rohölhändler hat in der Woche bis einschließlich 11. November ebenfalls auf die Ölpreise gedrückt. Die nicht-kommerziellen Ölhändler an der NYMEX weiteten ihre Netto-Short-Positionen von 10,5 auf 53 Tausend Kontrakte aus. Eine so ausgeprägte Mehrheit, die auf fallende Ölpreise wettet, gab es zuletzt im November 2005. Die Anzahl der Short-Positionen erreichte sogar einen historischen Rekord. Die Ölpreisentwicklung der letzten Tage signalisiert, dass in der laufenden Woche eine nochmalige Ausweitung der Netto-Short-Positionen stattgefunden haben dürfte. Die aktuelle Positionierung birgt ein Aufwärtspotenzial für den Ölpreis, wenn die nicht-kommerziellen Händler ihre Short-Positionen in der Zukunft auflösen werden.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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