Kommentar
13:58 Uhr, 20.08.2004

Ölpreis bleibt Hauptthema an den Börsen

USA: Der Ölpreis, der in den letzten Wochen von Rekordhoch zu Rekordhoch gestiegen war und am Donnerstag mit $48.70/Barrel ein neues All-Time-High erreichte, ist nach wie vor Thema an den US-Börsen. Die jüngsten Aufstände im Irak, die Angst vor neuen Terroranschlägen, die sinkenden US-Öllagerbestände, die politische Entwicklung in Venezuela und natürlich der anhaltende Wirtschaftsaufschwungs Chinas sind nach Meinung der Marktteilnehmer verantwortlich - uns erscheint eine verstärkende Tendenz durch Momentum-Händler jedoch wahrscheinlicher. Auf der positiven Seite steht einhergehend mit dem Ölpreisanstieg eine gemischte Konjunktur- und Unternehmensprofit-Erwartung entgegen, wodurch es zu einer Verlangsamung der Zinserhöhungspolitik der FED kommen könnte. Entsprechend dieses Szenarios konnten die US-Märkte die Verluste der vergangen Wochen umkehren (+2.63% S&P). Zwar ist ein neuerliches Absinken auf ein Niveau von 1070 noch nicht auszuschließen, doch gehen wir weiterhin von einer positiven Entwicklung aus.

Europa: Auch in Europa zeigte sich der Ölpreis in dieser Woche, in Ermangelung bedeutender Wirtschafts- und Unternehmensdaten, als bestimmender Faktor für das Börsengeschehen. Nach den neuen Jahrestiefstständen beim DAX in der vergangenen Woche konnte in dieser Woche trotz des Rekordhochs beim Ölpreis - siehe Bericht USA - eine Konsolidierung vollzogen werden. Die Märkte erhoffen sich aufgrund der gemischten US-Konjunkturdaten eine Verlangsamung der Zinsschritte der US-FED und damit Unterstützung für das US-Wirtschaftswachstum. Insgesamt zeigte sich laut Marktteilnehmern ein von Zurückhaltung geprägter Handel bei relativ dünnen Umsätzen. Unterstützt von zahlreichen positiven Unternehmensdaten und Gewinnen an den US-Börsen konnten auch die europäischen Börsen die Verluste der vergangenen Wochen stoppen und im Wochenvergleich positiv schließen: DAX +1.77%, FTSE100 +0.80%, CAC40 +1.44%. In Analogie zu der Einschätzung der US-Märkte sehen wir auch für Europa noch weiteres Potential.

Asien: Japan scheint sich nach der letzten Abkühlung der Konjunkturtätigkeit nunmehr zu stabilisieren. Die jüngsten Veröffentlichungen zeigen bereits wieder positivere Tendenzen und so konnte sich auch der Gesamtmarkt entsprechend unserer Überzeugung in der vergangenen Woche gut behaupten. Bis auf weiteres erscheint jedoch eine Pendel-Bewegung um 11.500 Indexpunkten wahrscheinlich. Da wir uns hier am unteren Ende dieser Spanne befinden würden wir - bei fehlenden Hiobsbotschaften aus dem Reich der Mitte, von einer weiter steigenden Tendenz ausgehen.

Anleihemärkte & Währungen

Eine ereignislose Handelswoche neigt sich im US-Anleihenmarkt dem Ende zu. Im Wochenvergleich ergab sich eine vernachlässigbare Senkung der Renditen. Weder der deutlich gesunkenen Philadelphia FED Index, noch die etwas höheren Arbeitslosenzahlen ermöglichten dem Markt weitere Kursgewinne und damit Rendite-Abschläge.
Wir würden diese Ermüdungstendenz als erstes Indiz für steigende Renditen in der kommenden Woche werten und behalten unsere Einschätzung der letzten Woche - ein möglicher Anstiegs auf ca. 4.4% - bei.

Wie erwartet konnte sich das Verhältnis USD/EUR weiter zu Gunsten des EUR bewegen.Die nunmehr anstehende Marke von 1.24 stellt aus psychologischer Sicht eine sehr bedeutende Hürde für den weiteren Verlauf des Austauschverhältnisses dar.
Ein Überwinden würde deutlich für eine Neu-Einschätzung der Situation durch die Mehrzahl der Marktteilnehmer sprechen und dürfte den EUR zu seinen alten Höchstständen vom Anfang dieses Jahres zurückführen.
Wir erachten ein Erreichen des Niveaus um 1.28 nicht nur vor dem Hintergrund eines abflachenden Wirtschaftswachstums in den USA für wahrscheinlich und würden Rückschläge weiterhin zu Zukäufen nutzen.

Quelle: AMIS Asset Management

Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.

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