Öl: Saisonal schwache US-Nachfrage wird übermäßig beachtet
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Die Marktteilnehmer fokussieren sich am Ölmarkt weiterhin auf eine schlechte Entwicklung der Nachfrage, obwohl ein Großteil der schlechten Nachrichten aus diesem Bereich bereits im Ölpreis eskomptiert sein könnte. Es ist richtig, dass die Ölnachfrage der USA kräftig zurückgegangen ist, und auch der Verbrauch in Großbritannien, Frankreich und Italien fällt. Die Internationale Energieagentur schätzt, dass der Ölverbrauch der Industrieländer in der ersten Jahreshälfte 2008 gegenüber der ersten Jahreshälfte 2007 um 1 Millionen Barrels/Tag zurückgegangen ist. Dabei scheinen die Handelsteilnehmer am Ölmarkt derzeit fast vollständig die Tatsache auszublenden, dass der Ölverbrauch der Schwellenländer weiter kräftig wächst und die US-Ölnachfrage gerade durch saisonale Gründe (Ende Reisezeit, Beginn erhöhten Heizbedarfs steht noch bevor) überdurchschnittlich stark zurückgeht.
Kaum ein Handelsteilnehmer scheint sich vor Augen zu führen, dass die Weltnachfrage nach Öl auch in diesem Jahr weiter wachsen wird. Die Internationale Energieagentur rechnet mit einem Anstieg um 0,8 Prozent auf 86,8 Millionen Barrels/Tag. In 2009 sind es dann schon 87,6 Millionen Barrel/Tag, so die IEA. Das sind zwar in beiden Jahren weniger als in der ursprünglichen Prognose (100,000 Barrels/Tag weniger in 2008, 140,000 Barrel/Tag weniger in 2009), aber zeigt doch, dass die Ölnachfrage nicht zurückgeht, sondern sehr wohl weiter wächst.
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