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10:20 Uhr, 17.09.2008

Öl: Saisonal schwache US-Nachfrage wird übermäßig beachtet

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Die Marktteilnehmer fokussieren sich am Ölmarkt weiterhin auf eine schlechte Entwicklung der Nachfrage, obwohl ein Großteil der schlechten Nachrichten aus diesem Bereich bereits im Ölpreis eskomptiert sein könnte. Es ist richtig, dass die Ölnachfrage der USA kräftig zurückgegangen ist, und auch der Verbrauch in Großbritannien, Frankreich und Italien fällt. Die Internationale Energieagentur schätzt, dass der Ölverbrauch der Industrieländer in der ersten Jahreshälfte 2008 gegenüber der ersten Jahreshälfte 2007 um 1 Millionen Barrels/Tag zurückgegangen ist. Dabei scheinen die Handelsteilnehmer am Ölmarkt derzeit fast vollständig die Tatsache auszublenden, dass der Ölverbrauch der Schwellenländer weiter kräftig wächst und die US-Ölnachfrage gerade durch saisonale Gründe (Ende Reisezeit, Beginn erhöhten Heizbedarfs steht noch bevor) überdurchschnittlich stark zurückgeht.

Kaum ein Handelsteilnehmer scheint sich vor Augen zu führen, dass die Weltnachfrage nach Öl auch in diesem Jahr weiter wachsen wird. Die Internationale Energieagentur rechnet mit einem Anstieg um 0,8 Prozent auf 86,8 Millionen Barrels/Tag. In 2009 sind es dann schon 87,6 Millionen Barrel/Tag, so die IEA. Das sind zwar in beiden Jahren weniger als in der ursprünglichen Prognose (100,000 Barrels/Tag weniger in 2008, 140,000 Barrel/Tag weniger in 2009), aber zeigt doch, dass die Ölnachfrage nicht zurückgeht, sondern sehr wohl weiter wächst.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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