Kommentar
12:11 Uhr, 06.06.2011

Öl-Bonus 13 - nichts für den abergläubischen Investor

Erwähnte Instrumente

  • Bonuszertifikat auf Brent Cr
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Wie schnell es am Ölmarkt nach dem fulminanten Anstieg ausgehend von rund 70 US-Dollar im vergangenen Sommer wieder bergab gehen kann, zeigte die erste Maiwoche, als die Notierung für Brent von fast 126 US-Dollar in einem Satz auf unter 110 US-Dollar abrutschte. Ein Rücksetzer um fast 13 Prozent in gerade einmal fünf Handelstagen. Der einzige wenn gleich wenig hilfreiche Trost war, dass auch Silber im gleichen Zeitraum um fast 28 Prozent crashte und andere Rohstoffe ebenfalls stark in den Abwärtsog mit hineingezogen wurden, der am Devisenmarkt mit einer gleichzeitigen Topbildung des Euro gegenüber dem US-Dollar einherging. Inzwischen scheinen sich die Wogen wieder etwas geglättet und der Brent-Preis über der 110-US-Dollarmarke stabilisiert zu haben. Nach dem Anstieg über den bei 112,30 US-Dollar liegenden flachen Abwärtstrend vor ein paar Tagen wurde aus charttechnischer Sicht sogar wieder ein Kaufsignal ausgelöst, das durch den Sprung über die Widerstände bei 113,94 und 115,47 US-Dollar wieder Potential bis in den Bereich von 117,88 bis 118,79 US-Dollar bietet, von wo aus allerdings wieder mit einem erneuten Rücklauf zu rechnen ist. Unterstützung kommt derzeit auch von den Goldman Sachs Analysten, die ihre Kursziele für Ende dieses Jahres von 107 auf stolze 130 US-Dollar und für Ende 2012 sogar von zuvor 120 auf 140 US-Dollar mit dem Hinweis auf eine auch weiterhin starke Nachfrage angehoben haben. Dass der Preis des schwarzen Goldes nicht mehr deutlich unter die 100-US-Dollarmarke fallen könnte, dafür spricht auch die Entwicklung in Staaten wie Saudi-Arabien, in denen mit umfangreichen ölfinanzierten Zugeständnissen an die Bevölkerung mögliche Aufstände wie in Nordafrika verhindert werden sollen.

Dem Anleger am Zertifikatemarkt könnte vor diesem Hintergrund vielleicht die eigentliche Unglückszahl 13 sogar Glück bringen, bietet doch die österreichische Raiffeisen Centrobank noch bis 10. Juni die 13. Auflage ihres Rohöl Bonus-Zertifikates zur Zeichnung an. Als Basiswert des nur zwölf Monate laufenden Papiers fungiert der Brent Crude Oil Future. Da die Forwardkurve für diesen Zeitraum aktuell eine günstige Backwardation-Konstellation aufweist, kann das Papier mit 16 Prozent p.a. auch eine sehr interessante Bonusrendite bieten, die wegen des gleichzeitig bei 116 Prozent des Startniveaus festzulegenden Caps allerdings auch bei darüber hinaus ansteigenden Ölpreisen nicht weiter gesteigert werden kann. Auf der anderen Seite besitzt der Sicherheitspuffer mit 30 Prozent auch noch einigen Spielraum nach unten, der aus momentaner Sicht bis in den Bereich knapp über 80 US-Dollar reicht. Anleger sollten in diesem Zusammenhang allerdings beachten, dass die Barrierebeobachtung zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit erfolgt und sich dabei wie bei derlei Produkten üblich, nach der Wertentwicklung des nächstfälligen Future-Kontraktes richtet. Das Wechselkurs-Risiko wird bei dem Zertifikat von vornherein durch einen Quanto-Mechanismus ausgeschlossen.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Anleger können mit dem neuen Bonus-Zertifikat gezielt auf eine Seitwärtsentwicklung beim Ölpreis in den nächsten zwölf Monaten setzen und ganz nebenbei eine attraktive Rendite einfahren. Der immerhin 30-prozentige Puffer schützt zusätzlich vor weiteren Einbrüchen. Wer dagegen mit stark steigenden Ölnotierungen rechnet greift besser zu einer ungecappten Variante bzw. gleich zu einem 1:1-Tracker.

Öl Bonus-Zertifikat quanto

Emittent/WKN:

Raiffeisen Centrobank / RCE1A9

Laufzeit:

20.06.2012

Preis: (in Zeichnung: 18.05.11 – 10.06.11)

Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 1 € Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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