Öl: Benzinengpass treibt Preise in die Höhe
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Der Ölpreis stieg in der letzten Woche deutlich an. Nach wie vor spielt die Sorge vor einer Verknappung bei Benzin eine große Rolle. Wie wir bereits berichteten, haben zahlreiche US-Raffinerien beschlossen, bis Anfang Mai die Chemikalie MTBE bei der Benzinherstellung nicht mehr zu benutzen und durch Bioethanol zu ersetzen, um die Klopffestigkeit von Benzin zu erhalten. Die Klopffestigkeit gibt an, wie umfangreich und damit sauber Benzin in den Motoren verbrennt. Viele befürchten Probleme bei der Umstellung der Produktion und Lieferverzögerungen bei Ethanol. Hinzu kommt, dass die Lagerbestände bei Benzin die fünfte Woche in Folge deutlich gefallen sind. Auch wenn es noch einige Wochen hin sind bis zum Beginn der reisestarken Sommerzeit, drücken die fallenden Benzinlagerbestände und die Aufregung um MTBE und Ethanol sowohl den Benzin- als auch den Erdölpreis in die Höhe. Die Umweltschützer in den USA machen der Ölindustrie nicht nur bei MTBE Druck, das in Verbindung mit Verunreinigungen des Grundwassers gebracht werden konnte. Nun soll der britische Ölkonzern BP angeklagt werden, im Norden Alaskas eine undichte Stelle einer Ölpipeline zu spät entdeckt zu haben. Bis erste Schritte eingeleitet waren, sollen eine Million Liter Erdöl ausgeflossen sein. Das muss man sich vorstellen: Bereits ein Tropfen Erdöl verseucht 100,000 Liter Wasser. Vor diesem Hintergrund wird es politisch unmöglich sein, auch die Ölreserven im Wildlife Refuge Naturschutzgebiet in Alaska zu erschließen, auch wenn einige Politiker in den USA die Versorgung mit dem Erdöl aus diesem Gebiet als „Angelegenheit der nationalen Sicherheit“ ansehen. Zurück zum Ölpreis: Wir rechnen damit, dass die Preise nahe einem Bewegungshoch sind oder in der Region von 68 Dollar pro Barrel (WTI) bereits ein Hoch erreicht haben. In den nächsten Tagen und Wochen werden zahlreiche Raffinerien, die jetzt noch für Instandhaltungsarbeiten geschlossen haben, wieder in Betrieb gehen und wieder für einen Anstieg der Benzinbestände sorgen. Außerdem liegt der US-Ölverbrauch laut EIA seit Jahresbeginn 0,8% unter dem Vorjahr. Eine Korrektur des jüngsten Anstiegs bis in den Bereich von 64 Dollar je Barrel ist zu erwarten. Unsicherheitsfaktor ist allerdings nach wie vor die nigerianische Ölförderung und die angespannte Lage im Mittleren Osten. Ein kritischer Faktor können außerdem Verzögerungen bei der Inbetriebnahme der gewarteten Raffinerien sein.
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