Ökonomen warnen vor weiterer Blase
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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Notenbanken macht zunehmend auch etablierte Ökonomen nervös. Nachdem bisher vor allem Außenseiter die Politik des billigen Geldes kritisiert hatten, sehen inzwischen auch Mainstream-Volkswirte die Gefahr einer neuen Blase, wie jetzt auch das "Handelsblatt" berichtet.
So warnt etwa Thorsten Polleit, Chefvolkswirt von Barclays Capital Deutschland, dass die niedrigen Zinsen zu Fehlinvestitionen führen, weil sich wegen des Zinsniveaus nun auch Geschäfte lohnen, die eigentlich nicht rentabel seien. Dadurch werde die Produktionsstruktur der Wirtschaft verzerrt. Sollten irgendwann die Zinsen wieder angehoben werden, könnte das Kartenhaus zusammenbrechen.
Der frühere Chefvolkswirt der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), William R. White, zweifelt sogar an dem grundsätzlichen Nutzen der Leitzinssenkungen. "Mittelfristig sind die Kosten einer solchen Geldpolitik erheblich“, sagte White zum "Handelsblatt".
Ausgewiesene Kritiker der Notenbankpolitik wie Peter Schiff, Chef von Euro Pacific Capital und Bestseller-Autor, fordern bereits seit langem ein Ende des künstlich niedrigen Zinsniveaus. Sie vergleichen das billige Geld der Notenbanken gern mit Drogen, die man einem Süchtigen gibt und verweisen darauf, dass die Blase auf dem US-Immobilienmarkt und die folgende Finanz- und Wirtschaftskrise überhaupt erst durch die niedrigen Leitzinsen im vergangenen Jahrzehnt ermöglicht wurde.
Eine tiefe Rezession ist Schiff zufolge nicht das Problem, sondern die Lösung des Problems, weil sie zu einer Bereinigung der Wirtschaft führe. Staatliche Interventionen in den Wirtschaftskreislauf lehnt Schiff hingegen grundsätzlich ab. Sie führen grundsätzlich zu Fehlallokationen und richten mehr Schaden als Nutzen an, ist Schiff überzeugt.
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