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11:49 Uhr, 17.03.2025

OECD senkt Wachstumsprognosen - US-Zölle belasten

Von Hans Bentzien

DOW JONES--Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in den meisten Industrieländern im laufenden und kommenden Jahr etwas gesenkt. Wie die OECD in ihrem Zwischenbericht schreibt, seien allgemein Anzeichen eines etwas schwächeren Wirtschaftswachstums zu bemerken, was mit einem schwachen Verbrauchervertrauen und einer erhöhten wirtschaftspolitischen Unsicherheit zu tun habe. "Deutliche Änderungen zeigen sich in der Handelspolitik, die - wenn aufrecht erhalten - das Weltwirtschaftswachstum belasten und die Inflation erhöhen würden", heißt es in dem Bericht. Die OECD senkt ihre Prognose für den Anstieg des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2025 auf 3,1 (zuvor: 3,3) Prozent und die für 2026 auf 3,0 (3,3) Prozent.

Die Prognosen für das US-Wachstum wurden auf 2,2 (2,4) und 1,6 (2,1) Prozent gesenkt und die Chinas mit 4,8 (4,7) und 4,4 (4,4) Prozent angegeben. Dem Euroraum traut die OECD noch 1,0 (1,3) und 1,2 (1,5) Prozent Wachstum zu, wobei Deutschlands BIP-Prognosen auf 0,4 (0,7) und 1,1 (1,2) Prozent sinken. Frankreich prognostiziert die OECD BIP-Zuwachsraten von 0,8 (0,9) und 1,0 (1,0) Prozent Italien 0,7 (0,9) und 0,9 (1,2) Prozent und Spanien 2,6 (2,3) und 2,1 (2,0) Prozent Wachstum.

Deutlich nimmt die OECD ihre BIP-Prognosen für Kanada und Mexiko zurück, die beide von erhöhten US-Einfuhrzöllen betroffen sind. Kanadas BIP soll demnach nur noch jeweils um 0,7 (2,0) Prozent steigen und Mexikos sogar um 1,3 (plus 1,2) 0,6 (plus 1,6) Prozent sinken. Die OECD nahm außerdem die Inflationsprognose für beide Länder auf 3,1 (2,0) und 2,9 (2,1) sowie 4,4 (3,3) und 3,5 (3,0) Prozent hoch.

Auf eine höhere Inflation muss sich demnach übrigens auch Deutschland einstellen - als einziges der drei großen Euro-Länder. Die OECD erwartet eine Teuerung von 2,4 (2,0) und 2,0 (1,9) Prozent, während für den Euroraum als Ganzes 2,2 (2,1) und 2,0 (2,0) Prozent prognostiziert werden. Die Inflationsprognosen für die USA wurden deutlicher - auf 2,8 (2,1) und 2,6 (2,0) - Prozent erhöht.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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