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11:00 Uhr, 05.02.2024

OECD hebt Weltwirtschaftsprognose für 2024 leicht an

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones) - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Prognose für das Weltwirtschaftswachstum im laufenden Jahr leicht angehoben. Wie aus einem jetzt veröffentlichten Zwischenbericht hervorgeht, liegt das vor allem an höheren Wachstumserwartungen für die USA und Russland. Die OECD rechnet nun damit, dass das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach einem Anstieg um 3,1 Prozent im vergangenen Jahr 2024 um 2,9 (Wirtschaftsausblick November: 2,7) Prozent steigen wird und 2025 um 3,0 (3,0) Prozent.

"Die jüngsten Indikatoren deuten auf eine gewisse Abschwächung des Wachstums hin, wobei die Auswirkungen der strafferen Finanzierungsbedingungen auf den Kredit- und Immobilienmärkten und den Welthandel gedämpft bleiben", heißt es in dem Bericht. Angriffe auf Schiffe im Roten Meer hätten die Transportkosten drastisch erhöht und die Lieferzeiten verlängert, Produktionspläne durchkreuzt und den Preisdruck erhöht. Insgesamt aber sei die Inflation weltweit rascher als erwartet zurückgegangen.

Die OECD rechnet nun damit, dass das US-BIP 2024 um 2,1 (1,5) Prozent steigen wird und 2025 um 1,7 (1,7) Prozent. Zugleich senkt die Organisation auch ihre Inflationsprognosen für die USA deutlich: Auf 2,2 (2,8) Prozent und 2,0 (2,2) Prozent. Dem Euroraum traut die OECD dagegen nur 0,6 (0,9) und 1,3 (1,5) Prozent Wachstum zu, bei Inflationsraten von 2,6 (2,9) und 2,2 (2,3) Prozent. Die OECD ist damit hinsichtlich der Verbraucherpreisentwicklung weniger optimistisch als die Europäische Zentralbank (EZB), die Anfang März aktuelle Projektionen veröffentlichen wird.

Deutschlands Wachstumsprognose wurden auf 0,3 (0,6) und 1,1 (1,2) Prozent gesenkt. Die OECD sieht Deutschland also zumindest im Gesamtjahr nicht in einer Rezession. Frankreichs BIP wird laut OECD um 0,6 (0,8) und 1,2 (1,2) Prozent steigen und Italiens um 0,7 (0,7) und 1,2 (1,2) Prozent. Außer den USA erfreut sich nur Russland einer nennenswerten Aufwärtsrevision seiner BIP-Prognose: Das BIP soll 2024 um 1,8 (1,1) und 2025 um 1,0 (1,0) Prozent steigen.

Chinas Wachstumsprognosen wurden unverändert mit 4,7 und 4,1 Prozent angegeben und Japans mit 1,0 (1,0) und 1,0 (1,2) Prozent.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dojwones.com

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