NZZOnline : "Von «klebrigen» Boni und «klebrigen» Managern"
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Die Neue Zürcher Zeitung veröffentlicht einen Artikel mit dem Titel "Von «klebrigen» Boni und «klebrigen» Managern"
Zitat:
"Diese Zeitung steht nicht im Verdacht, im Falle des Misserfolgs Jagd auf Sündenböcke zu machen. Wirtschaftliches Scheitern, das nicht grobfahrlässig oder vorsätzlich erfolgt, darf nicht strafbar sein, weder juristisch noch moralisch. Doch ist es systemwidrig, wenn solches Scheitern unmittelbar keinerlei marktwirtschaftskonforme Sanktionen nach sich zieht. Im Gefolge der Turbulenzen an den Finanzmärkten entsteht der Eindruck, hier herrsche weitgehend Sanktionsfreiheit ausgerechnet für jene, die für Erfolge jeweils fürstlich belohnt werden: entlassene Manager in den USA, deren Abgang vergoldet wird; UBS-Chef Marcel Ospel, dem die Wirren «seiner» Bank zwar nahegehen, der aber im Amt verharrt; und Bankangestellte, deren Boni kaum gekürzt werden sollen, trotz Milliardenabschreibungen ihrer Institute ...
Wer in einer solchen Situation an seinem Amt festhält, wird zum Sesselkleber. Der UBS-Verwaltungsrat ist in keiner einfachen Lage. Er trägt in seiner Gesamtheit selbst Mitverantwortung am Schlamassel. Das macht es menschlich schwieriger, den eigenen Präsidenten zu «opfern», zumal dieser beträchtliche Ansprüche auf eine Abgangsentschädigung geltend machen könnte. Und da es Ospel verpasst hat, genügend Nachfolger aufzubauen, sind die Alternativen rar. Gleichwohl wird der UBS-Verwaltungsrat nicht darum herumkommen, personelle Konsequenzen zu ziehen, im Interesse der UBS und im Interesse einer Ordnung, die sonst oft alles unerbittlich abstraft, was gegen das Interesse von Kunden und Investoren verstösst. Der freiwillige Verzicht Ospels auf seinen Bonus für 2007 ehrt ihn; mit Blick auf die politische Hygiene wird er indessen kaum genügen. "
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