Analyse
14:30 Uhr, 05.07.2021

NVIDIA - Wie steht es um die Aktie des Graphikkartenherstellers?

Die Nvidia-Aktie legte in den letzten Wochen eine beeindruckende Rally hin. Nähert sich diese langsam ihrem Endpunkt oder geht da noch mehr?

Erwähnte Instrumente

  • NVIDIA Corp.
    ISIN: US67066G1040Kopiert
    Kursstand: 819,480 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • NVIDIA Corp. - WKN: 918422 - ISIN: US67066G1040 - Kurs: 819,480 $ (Nasdaq)

Die NVIDIA Corporation ist ein führender Hersteller von IT-Hardware. Die Gesellschaft entwirft, entwickelt und vermarktet Grafik- und Medienkommunikationsprozessoren und ähnliche Software für PCs, Workstations und digitale Entertainmentplattformen. Das Unternehmen stellt eine Vielzahl von 3D-Graphikprozessoren her wie auch Graphikprozesseinheiten (GPUs), die bei Desktop-PCs, Smartphones, Tablets und Laptops eingesetzt werden. Diese 3D-Graphikprozessoren werden für eine Reihe von Anwendungen wie Spiele, digitale Bildverarbeitung und Internet- und Industriedesign benutzt.

Blick auf die Fundamentaldaten: Hoch bewertet

Nvidia verdiente im letzten Geschäftsjahr 7,02 USD je Aktie. In diesem Jahr soll es zu einem massiven Gewinnsprung auf 13,51 USD kommen. Im nächsten Jahr soll das Unternehmen 15,15 USD je Aktie verdienen. Im ersten Quartal des laufenden Jahres lag der Gewinn je Aktie bei 3,08 USD je Aktie und damit mehr als 100 % über dem des Vorjahresquartal.

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Bei einem Schlusskurs am Freitag bei 819,40 USD ergibt sich damit ein 2022er KGV von 60,64 und ein 2023er KGV von 54,08 USD. Das historische KGV schwankt enorm. Seit 2002 liegt die Spanne zwischen 61,00 und 13,50. Damit wird die Aktie aktuell am oberen Ende der großen Spanne gehandelt.

Der Umsatz zog in den letzten gut 20 Jahren unter Schwankungen massiv an. In diesem Geschäftsjahr soll der Umsatz bei 22,34 Mrd. USD liegen, im nächsten bei 24,91 Mrd. USD.

Das Unternehmen zahlt seit 2012 Dividende. Damals betrug die Auszahlung 0,08 USD je Aktie. Für 2017 gab es einen deutlichen Sprung auf 0,57 USD. Seitdem steigt die Ausschüttung von Jahr zu Jahr moderat an. Für das Geschäftsjahr 2023 soll sie bei 0,74 USD je Aktie liegen.

Analysteneinschätzungen: Wenig aufschlussreich

Zum aktuellen Zeitpunkt liegen 41 Einschätzungen vor. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 737,89 USD und damit rund 10 % unter dem Schlusskurs vom Freitag.

34 Analysten/-innen bewerten die Aktie positiv (29mal Kaufen, 5mal Übergewichten) 5 Einschätzungen fallen neutral aus. 2 Häuser sehen den Wert negativ (1mal Untergewichten, 1mal Verkaufen)

Trotz vieler positiver Kommentare liegt das durchschnittliche Kursziel inzwischen deutlich unter dem aktuellen Kurs. Eine mögliche Erklärung ist, dass einige Ratings älter sind und durch die Rally in den letzten Wochen veraltet sind.

Charttechnische Situation: Verdammt gut gelaufen

Die Nvidia-Aktie befindet sich seit Ende der 1990er Jahre in einer langfristigen Rally. Der Startpunkt ist das Allzeittief aus dem April 1999 bei 1,333 USD. Diese Rally wurde lange von einer oberen Pullbacklinie begrenzt. Im November 2016 gelang der Ausbruch über diese Trendlinie. Damit kam es zu einem langfristigen Kaufsignal. Das rechnerische Ziel aus diesem Ausbruch liegt bei 1032,93 USD.

Nach dem Ausbruch zog die Aktie bis Oktober 2018 auf ein Hoch bei 292,76 USD an. Anschließend setzte der Wert auf die überwundene Pullbacklinie zurück. Seit diesem Tief aus dem Dezember 2018 zieht der Aktienkurs wieder deutlich an. Im September 2020 erreichte der Wert ein neues Rekordhoch bei 589,07 USD. Nach einer längeren Konsolidierung zog die Aktie zuletzt auf neues Allzeithochs an. Das aktuelle Rekordhoch liegt bei 820,21 USD und stammt vom Freitag.

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Am 19. Mai notierte der Wert im Tief noch bei 541,73 USD. Damit legte er in wenigen Wochen um gut 50 % zu. Dies führte dazu, dass der RSI (14) sowohl auf Wochen- als auch auf Tagesbasis in den überkauften Bereich vorgedrungen ist. Auf Tagesbasis notiert dieser Indikator bereits seit Anfang Juni im überkauten Bereich. Das ist die längste Zeitspanne seit mindestens Ende 2016.

Charttechnischer Ausblick: Noch ist die Rally intakt

Die Rally ist auf mittel-langfristige Sicht noch nicht ausgereizt. Ein Ziel bei ca. 1032 USD ist noch offen. Im kurzfristigen Bereich ist die Aktie inzwischen aber sehr anfällig für einen Rückschlag. Ein solcher Rückschlag könnte problemlos zu Abgaben knapp unter 700 USD führen, ohne dass die Aufwärtsbewegung auch nur im Ansatz gefährdet wäre. Aber ein Verkaufssignal, das auf den Start einer solchen Bewegung hindeutet, liegt aktuell noch nicht vor.

Nach der steilen Rally der letzten Wochen liegen größere prozyklische Verkaufssignale meilenweit weg. Frühestens ein Rückfall 648,57 USD könnte als ein solches Signal gewertet werden.

Fazit:Rally kann noch weitergehen, aber ...

Die Aktie ist inzwischen wieder sehr teuer. Anhand der vorliegenden Schätzungen scheint die Rally ziemlich ausgereizt zu sein. Charttechnisch besteht allerdings noch Potenzial in Richtung 1032 USD. Ein größerer Rücksetzer kann allerdings quasi aus dem Stand einsetzen.

Wer auf eher kurz-mittelfristige Sicht investiert ist, kann dabeibleiben, sollte allerdings bereit sein, bei aufkommender Schwäche Gewinne mitzunehmen. Neueinstiege scheinen auf dem Niveau wenig ratsam. Erst nach einem deutlichen Rücksetzer bieten sich wieder bessere Chancen. Shortpositionen erscheinen nach der Rally der letzten Wochen zwar auf den ersten Blick lukrativ. Aber ohne Verkaufssignal sind solche Positionen auch sehr riskant. Denn die Gegenbewegung auf die Rally der letzten Wochen kann jetzt sofort starten, aber auch genauso gut erst bei 850 oder 900 USD.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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