Kommentar
14:00 Uhr, 19.07.2008

Notenbank-Harakiri: wer kontrolliert die Notenbanken?

In der vergangen Handelswoche standen die Banken wieder einmal im Mittelpunkt der Börsengeschehens. Die Halbierung des Gewinns bei JP Morgan und die 2,5 Mrd. Verlust bei der Citibank wurden bereits als Erfolg gefeiert. Der Verlust von 4,5 Mrd. USD bei Merrill Lynch war erwartet worden. Daher schloss sowohl der DAX im mit einem beachtlichen Plus von 1,78% bei 6382 Indexpunkten und der Dow Jones mit einem Plus von 0,44% bei 11.496 Indexpunkten, während die NASDAQ aufgrund schlechter Zahlen von Google und Microsoft im Minus landete. Auch in der nächsten Woche dürften die Quartalsergbnisse der US-Banken nachhaltig wie Weltbörsen beeinflussen. In der nächsten Woche werden die Zahlen der Bank of America und American Express die Weltbörsen in Atem halten, wobei bei besseren Ergebnisses als erwartet eine Fortsetzung des Short Covering wahrscheinlich ist. Während die Schieflage der Banken auch in den nächsten Wochen im Mittelpunkt des Anlegerinteresse stehen, wird die fragwürdige Anlagepolitik der Notenbanken bisher wenig hinterfragt. Dabei haben sich auch die Notebanken bei US-Hypothekenbanken verzockt. So legte die russische Notebank über 100 Mrd. USD ei US-Hypothekenbanken an, dabei 43 Mrd. USD bei Fannie Mae und Freddie Mac. Andere Notenbanken wie vor allem die Notenbank aus China und Japan habe sich sogar Anleihen von Freddie Mac und Fannie Mai im Volumen von 1 Billionen USD ins Depot genommen. Dabei stellt sich die Frage, wer eigentlich die Anlagepolitik der Notenbanken kontrolliert und was passiert, wenn Notenbanken Pleite gehen. Schon die recht fragwürdige Garantieübernahme der FED bei der Übernahme von Bear Stearns durch JP Morgan wirft viele fragen auf. So wird es auch verständlich, dass de US-Notenbank Fannie Mae und Freddie Mac eine um 300 Mrd. USD erweiterte Kreditlinie gewähren, während andere Hypothekenbanken wie die zahlungsunfähige IndyMac unter US-Zwangsverwaltung kommen.

Nachdem die russischen Notenbank zur Inflationsbekämpfung den Refinanzierungszins auf 11% erhöhte, brachen die Kurse an der Moskauer Börse am Freitag ein. So verlor der Düngemittelhersteller Uralkali durch Gewinnmitnahmen sogar um 12% auf 38 € an Wert. Zuvor verdreifachte sich der Kurs aber seit dem IPO ende 2007.m Aber auch russische Ölwerte wie Lukoil und Rosenft gaben im Kurs um über 4% erheblich nach, nachdem sich der Ölpreis wieder auf 129 USD/Barrel verringert. Des einen Freud ist des anderen Leid: Fallende Ölpreise sind zwar schlecht für russische Ölwerte, beflügeln aber die Weltbörsen. Ich halte nach wie vor eine defensive Anlagestrategie für sinnvoll.

Falls der DAX aber über 6400 und der S&P über 1300 Indexpunkte gehten könnten sich die Short-Eindeckungen fortsetzen und die Indices nach oben treiben. Bei einem DAX unter 6000 und einem S&P unter 1200 wird sich aber der Salami-Crash fortsetzen und spätestens dann sollte Sie mehr in Liquidität gehen, um die guten Trading-Chancen in der Zukunft nutzen zu können. Welche Aktien jetzt ge- oder verkauft werden sollen, können Sie der Ostbörsen-Hotline 09001-8614001 (1,86 €/Min) entnehmen.

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