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09:20 Uhr, 04.12.2024

Norwegischer Staatsfonds zieht sich aus israelischer Bezeq zurück

Von Dominic Chopping

DOW JONES--Der 1,8 Billionen US-Dollar schwere norwegische Staatsfonds gibt seine Beteiligung an dem israelischen Telekommunikationsunternehmen Bezeq auf. Der Fonds begründet dies mit Bedenken, das Unternehmen, welches Telekommunikationsdienstleistungen für israelische Siedlungen in der West Bank anbietet, könnte zu Menschenrechtsverletzungen beitragen.

Mit Bereitstellung der Dienstleistungen für israelische Siedlungen in der Westbank helfe Bezeq dabei, illegale Siedlungen beizubehalten und zu erweitern, stellte der Ethikrat des Fonds fest. Das Unternehmen stelle auch Telekommunikationsdienstleistungen für die palästinensischen Gebiete in der West Bank bereit, aber das wiege nicht die Tatsache auf, dass Bezeq dies auch für die israelischen Siedlungen tue.

Per Ende Juni hielt der Fonds 0,76 Prozent an Bezeq, was einem Wert von 252 Millionen norwegischen Kronen oder umgerechnet 21,6 Millionen Euro entspricht. Bezeq reagierte nicht unmittelbar auf eine Bitte um eine Stellungnahme.

Der Fonds entschied außerdem, das Bergbau- und Stahlunternehmen Evraz auszuschließen, weil es Stahl für die russische Waffenproduktion liefert. Evraz ist an der Londoner Börse gelistet und hat eine große Präsenz in Russland, wo es Stahl produziert. Laut Ethikrat könnte Evraz mit der russischen Rüstungsindustrie als Stahllieferant verbunden sein.

Nach der Invasion der Ukraine durch Russland im Februar 2022 hatte das norwegische Finanzministerium entschieden, dass der Fonds sich aus Russland zurückziehen sollte. Die Evraz-Beteiligung sollte auch aufgegeben werden, aber wegen Sanktionen und operativen Schwierigkeiten war der Fonds bisher nicht in der Lage, seinen Anteil zu verkaufen. Ende 2023 hielt der Fonds 0,96 Prozent der Anteile mit einem Wert von fast 44 Millionen Kronen. Die Aktie wird seit März 2022 nicht mehr gehandelt. Evraz reagierte nicht unmittelbar auf eine Bitte um eine Stellungnahme.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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