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19:00 Uhr, 04.12.2024

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Fed/Musalem sieht Risiko zu früher und starker Zinssenkungen

Der Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis, Alberto Musalem, sieht ein größeres Risiko darin, die Geldpolitik zu stark und zu schnell zu lockern, als die Zinsen zu langsam und nicht ausreichend zu senken. Die Inflations- und Beschäftigungsziele der US-Notenbank seien "in Sicht", sagte Musalem. Seiner Meinung nach muss das Preiswachstum jedoch weiter verlangsamt werden. "Es könnte an der Zeit sein, über eine Verlangsamung des Tempos der Zinssenkungen oder eine Pause nachzudenken, um das aktuelle wirtschaftliche Umfeld, die eingehenden Informationen und die sich abzeichnenden Aussichten sorgfältig zu bewerten", sagte Musalem.

ISM-Index für US-Dienstleister deutlich niedriger als erwartet

Die Aktivität im US-Dienstleistungssektor ist im November deutlich langsamer als erwartet gewachsen. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des nicht-verarbeitenden Gewerbes sank auf 52,1 (Vormonat: 56,0) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 55,6 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit aber weiterhin über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum der US-Dienstleistungsbranche signalisiert.

S&P Global: US-Dienstleister mit anziehendem Geschäft im November

Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im November lebhafter als im Vormonat gezeigt. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex erhöhte sich auf 56,1 von 55,0 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 57,0 vorhergesagt. Vorläufig war für November ein Wert von 57,0 ermittelt worden. Insgesamt hat sich die Entwicklung in der US-Wirtschaft im November beschleunigt. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 54,9 von 54,1 Punkten im Vormonat.

ADP: US-Privatsektor schafft weniger Stellen als erwartet

Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im November schwächer gestiegen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 146.000 Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 163.000 Jobs vorausgesagt. Im Oktober waren unter dem Strich 184.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 49.000 weniger als ursprünglich gemeldet.

US-Auftragseingang steigt im Oktober wie erwartet leicht

Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im Oktober um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Das entsprach exakt der von Volkswirten erwarteten Rate. Für den Vormonat ergab sich ein Minus von 0,2 Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte. Vorläufig war eine Abnahme von 0,5 Prozent berichtet worden. Beim Bestelleingang für langlebige Wirtschaftsgüter meldete das Ministerium für Oktober einen Anstieg von 0,3 Prozent nach vorläufig plus 0,2 Prozent.

US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet gesunken

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 29. November stärker verringert als erwartet. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 5,073 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten lediglich einen Rückgang um 1,2 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 1,844 Millionen Barrel reduziert.

Lagarde lässt geldpolitischen Kurs der EZB offen

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat offengelassen, welchen Kurs die Europäische Zentralbank (EZB) demnächst verfolgen wird. Zum Auftakt ihrer Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments sagte Lagarde laut veröffentlichtem Text "Wir werden unsere Haltung in der nächsten Woche erneut überprüfen und dabei unserem datenabhängigen und von Sitzung zu Sitzung wechselnden Ansatz folgen. Wir legen uns daher nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad fest."

Lagarde: EZB nähert sich ihrem Ziel

Die jüngsten Aussagen von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane zum künftig wieder höheren Gewicht vorausschauender Elemente in der Festlegung des geldpolitischen Kurses der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigen nach Einschätzung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde, dass die EZB ihr Ziel von 2 Prozent fast erreicht hat. "Sie bezeugen, dass sich unser Kampf gegen die Inflation ihrem Ende nähert", sagte Lagarde in einer Anhörung des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europaparlaments. Bisher sei das Ziel noch nicht erreicht, aber sei in Sicht. Das erlaube es der EZB, wieder etwas mehr nach vorne zu schauen, wodurch die Stabsprojektionen wieder ein größeres Gewicht erhielten.

Scholz: Northvolt kein Grund für Ende von Hilfen für Batterieproduktion

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält eine staatliche Förderung für die Produktion von Batterien ungeachtet der Schwierigkeiten des schwedischen Batterieherstellers Northvolt für richtig. Es sei aus strategischen Gründen wichtig, dass eine strategische Komponente der Elektrofahrzeuge in Europa hergestellt werde. Deshalb sei es richtig, Batteriefabriken in Deutschland zu bauen. "Und das werden wir auch weiter machen", sagte Scholz während der Regierungsbefragung im Bundestag.

Scholz in aktueller Situation gegen Entsendung von Truppen in die Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Spekulationen zurückgewiesen, dass Deutschland in der aktuellen Situation Soldaten in die Ukraine schicken würde, um so einen Waffenstillstand zu sichern. Er verteidigte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die lediglich eine "diplomatische" Antwort auf die Frage von Journalisten nach einer späteren Friedensphase habe geben wollen.

DJG/DJN/apo/brb

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