Analyse
13:00 Uhr, 16.09.2007

NORTHERN ROCK - Brachialer Abverkauf und kein Ende

NORTHERN ROCK aktuell 438 GBP

Die Aktie ist im britischen FTSE 100 gelistet.

Am Freitag zurückliegender Woche brach der Aktienkurs von NORTHERN ROCK um weitere 30% auf 438 GBP ein. Der britische Hypothekenfinanzierer erhielt einen Notfall-Kredit der BoE. Damit holt die US-Hypothekenkrise auch den europäischen Markt ein. NORTHERN ROCK war dann auch Thema aller Nachrichtensendungen. Kunden der Bank hoben alleine am Freitag etwa eine Milliarde britische Pfund (GBP) von ihren Konten ab.

Chart 1: Kursverlauf vom 26.04.2002 bis 16.09.2007 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)

Chart 2: Kursverlauf vom 26.04.2002 bis 16.09.2007 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)

Rückblick: Im Nachhinein zeigt sich im Jahr 2006 eine große Doppeltopformation mit Sell Trigger (Nackenlinie) bei 950 GBP. Ende Juni dieses Jahres wurde diese Sell Triggermarke nach unten gebrochen und damit ein Verkaufssignal ausgelöst. Seit Februar bewegt sich der Aktienkurs in einem sich verschärfenden Abwärtstrend. Die Volumina ziehen an und bestätigen den Abverkauf. Zentrale horizontale Unterstützungsniveaus bei 746 und 555 GBP wurden wie Butter nach unten durchschlagen. Die letztgenannte Unterstützung bei 555 GBP wurde am Freitag mit einem Gap Down (Kurslücke) unterboten. S. Tageschart unten. Man beachte das sehr hohe Volumen vom Freitag. Das ist ein echter Sell Off, ein echtes Selling Climax.

Charttechnischer Ausblick: Aus charttechnischer Sicht ist mit anhaltender Schwäche zu rechnen. Neue Korrekturziele können charttechnisch nicht ermittelt werden. Es kann lediglich festgehalten werden, dass der verschärte Abwärtstrend intakt ist und sich aller Voraussicht nach fortsetzen dürfte. Der Bereich von 541,50 - 555,50 GBP ist für Shortseller interessant, da es sich um ein sehr starkes Widerstandsband handelt. Sollte der Aktienkurs von NORTHERN ROCK tatsächlich eine Kurserholung starten können, wäre die Aktie in dem Bereich von 541,50 - 555,50 GBP wieder ein Short.

Es bleibt dabei, weltweit bleibt der Bankensektor unter Abgabedruck. Das gilt also auch für deutsche Aktien wie Commerzbank, Deutsche Bank oder Deutsche Postbank.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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