Analyse
12:35 Uhr, 17.01.2023

NORDEX – Viel Gegenwind im vierten Quartal

Der Windkraftanlagenbauer gab heute Zahlen zum Auftragseingang für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 bekannt. Dieser war deutlich rückläufig.

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  • Nordex SE
    ISIN: DE000A0D6554Kopiert
    Kursstand: 14,230 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Nordex SE - WKN: A0D655 - ISIN: DE000A0D6554 - Kurs: 14,230 € (XETRA)

Insgesamt erhielt Nordex im letzten Jahr Aufträge für 1.235 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 6,33 Gigawatt (GW). Dies entspricht einem Rückgang von über 24 Prozent in Bezug auf den Auftragseingang von 1.636 Anlagen im Jahr 2021. In Bezug auf die Leistung beträgt der Rückgang knapp über 20 Prozent. Nordex verweist in diesem Kontext darauf, dass im Vorjahr ein Großauftrag über 1 GW aus Australien enthalten war. Aber selbst wenn man diesen Auftrag herausrechnet, ergibt sich immer noch ein Rückgang von etwa 9 Prozent.

2022 bestellten Kunden aus 20 Ländern bei Nordex. 73 Prozent des Auftragseingangs entfiel dabei auf Europa, 21 Prozent auf Lateinamerika und 6 Prozent auf Nordamerika. Größte Einzelmärkte waren neben Deutschland Finnland, Polen, Spanien, die Türkei, Brasilien, Kolumbien sowie die USA und Kanada.

Auffällig ist, dass der Auftragseingang im vierten Quartal mit einem Rückgang um 43 Prozent auf nur noch 386 (Vorjahr 678) Windkraftanlagen sehr schwach ausgefallen ist. Auch die Gesamtleistung ging von 3,3 GW in Q4/2021 auf nur noch 1,9 GW zurück. Positiv anzumerken ist immerhin, dass sich der durchschnittliche Verkaufspreis je MW Leistung im vierten Quartal auf 0,89 Mio. EUR erhöht hat. Im Vorjahresquartal lag diese Kennziffer bei 0,74 Mio. EUR/MW.

Auftragseinbruch trotz starkem Momentum?

Trotzdem mutet es etwas merkwürdig an, wenn der Vorstandsvorsitzende Herr Blanco von einem „starken Auftragsmomentum“ im vierten Quartal spricht. Die Frage, ob man sich bei Nordex ein schlechtes Quartal bzw. Geschäftsjahr dadurch schönreden will, muss an dieser Stelle schon gestattet sein. Der Markt scheint dies ähnlich zu sehen, die Nordex-Aktie notiert aktuell mit 3,4 Prozent im Minus.

Fazit: Bereits in unserem letzten Bericht zu Nordex hatten wir festgestellt, dass das Jahr 2022 für den Windanlagenbauer nicht übermäßig gut läuft. Der Umsatz wird zwar leicht über dem Vorjahresniveau liegen, das Ergebnis aber noch tiefer in die roten Zahlen abgerutscht sein. Anleger tun nach wie vor besser daran, von der Nordex-Aktie bis auf Weiteres die Finger zu lassen.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 5,46 5,62 5,95
Ergebnis je Aktie in EUR -2,15 -0,49 0,28
KGV -7 -29 51
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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