Kommentar
16:30 Uhr, 04.04.2016

"Panama Papers": Offshore-Geschäfte sorgen für Aufsehen - US-Auftragseingänge unter den Erwartungen

News-Flash: US-Auftragseingänge bleiben hinter den Erwartungen zurück - Foxconn übernimmt Sharp - Tesla: Hohes Interesse an "Model 3"

  • US-Auftragseingänge unter den Erwartungen
  • sentix-Konjunkturindex signalisiert moderaten Aufschwung
  • Tesla erlebt Ansturm an Vorbestellungen für das günstigere "Model 3"
  • Die sog. "Panama Papers" könnten Auslöser für zahlreiche Strafverfahren und Politikerrücktritte werden
  • Nordex und Acciona Windpower erhalten grünes Licht für Zusammenschluss
  • Foxconn übernimmt Sharp
  • Griechenland-Hilfen: IWF-Chefin Christine Lagarde bezeichnet eine Lösung als "weit entfernt"
  • Flüchtlingskrise: Die Rückführung von Flüchtlingen aus Griechenland in die Türkei hat begonnen

DAX

Der deutsche Leitindex verzeichnet am Montag eine Berg- und Talfahrt. Nach einem schwachen Start drehte der Index schnell ins Plus und baute seine Gewinne im Verlauf auf knapp 1 Prozent auf bis 9.890 Punkte aus. Am Nachmittag schalteten die Käufer wieder einen Gang zurück und lenkten den DAX in Richtung 9.850 Punkte zurück. Noch immer steht damit aber ein veritables Plus von 0,5 Prozent auf der Kurstafel. Die Erholung der Ölpreise und der wieder leicht gesunkene Euro stützen den Aktienmarkt am Montag. An der Wall Street tendieren die Aktienkurse nach der guten Entwicklung zum Wochenschluss zum Handelsbeginn am Montag leicht im Minus. Dabei bietet die Aussicht auf eine anziehende US-Konjunktur, wie sich jüngst durch gute Daten zeigte, bei einer gleichzeitig gemächlichen Gangart der künftigen Leitzinserhöhungen in den USA eigentlich ein vorteilhaftes Umfeld für Aktien.

Unternehmensnachrichten

  • Carl Zeiss Meditec hat im ersten Halbjahr 2015/16 auf Basis vorläufiger Daten ein Umsatzwachstum von 9 Prozent auf 542 Millionen Euro erzielt. Auch beim operativen Gewinn (EBIT) sowie beim Gewinn pro Aktie (EPS) erwartet das Unternehmen Zuwächse gegenüber der Vorjahresperiode.
  • Der Windkraftanlagenbauer Nordex steigt zum fünftgrößten Turbinenhersteller der Welt auf. Die Hamburger erfüllen nach eigenen Angaben alle Voraussetzungen für die Übernahme des spanischen Konkurrenten Acciona Windpower. Insgesamt setzten die nun zusammengeschlossenen Unternehmen in 2015 3,4 Mrd. Euro um.
  • Die erste Übernahme eines großen japanischen Elektronikkonzerns durch ein ausländisches Unternehmen ist unter Dach und Fach. Am vergangenen Samstag unterzeichneten der japanische Sharp-Konzern und der taiwanesische Apple-Zulieferer Foxconn einen entsprechenden Vertrag. Foxconn zahlt 388,8 Mrd. Yen für einen Anteil von 66 Prozent an Sharp.
  • Der Elektroauto-Pionier Tesla hat in drei Tagen bereits 276.000 Vorbestellungen für seinen neuen günstigeren Wagen „Model 3“ erhalten. Das Interesse sei deutlich höher als erwartet und Tesla werde seine Produktionspläne überdenken müssen, schrieb Firmenchef Elon Musk am Sonntag in einer Twitter-Meldung.

Wichtige Nachrichten

  • Nach Recherchen internationaler Medien haben mehrere amtierende Staats- und Regierungschefs Geld in Briefkastenfirmen angelegt. Zugespielt wurden den Journalisten Daten die sog. "Panama Papers" von „Mossack Fonseca", einer Kanzlei mit Sitz in Panama. An der Auswertung haben in Deutschland die „Süddeutsche Zeitung", der WDR und der NDR gearbeitet. Insgesamt geht es um 11,5 Millionen Dokumente zu mehr als 200.000 Offshore-Firmen. Es handelt sich dabei um legale Konstruktionen, die allerdings meistens zum Zweck der Steuerhinterziehung oder der Geldwäsche genutzt werden. Den Informationen zufolge gehören zu den Gründern von Briefkastenfirmen auch Vertraute des russischen Präsidenten Putin. Die Deutsche Bank und die Hamburger Privatbank Berenberg haben bestätigt, Kunden bei der Vermittlung von Briefkastenfirmen im Ausland geholfen zu haben. Zugleich betonten die Institute, dass diese Geschäfte per se nicht gesetzwidrig seien. Auf Guidants News finden Sie einen Ticker zu den "Panama Papers".
  • Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung haben im vergangenen Jahr einen Finanzierungsüberschuss von 29,5 Milliarden Euro erzielt. Dies teilte das Statistische Bundesamt auf Grundlagen vorläufiger Ergebnisse mit. Es handelt sich um den höchsten jemals verzeichneten Wert.
  • Nach Ansicht von IWF-Chefin Lagarde ist eine Verständigung auf ein „schlüssiges“ Rettungsprogramm für Griechenland noch nicht in Sicht. Eine Einigung sei „noch ein gutes Stück entfernt, schrieb sie in einem Brief an den griechischen Ministerpräsidenten Tsipras. Derzeit überprüfen die internationalen Geldgeber die griechischen Reformpläne. Ein positives Votum ist Voraussetzung für weitere Mittel aus dem Rettungspaket.
  • Nach dem Beginn der Rückführungen von Flüchtlingen aus Griechenland in die Türkei sind als Gegenleistung erste syrische Flüchtlinge aus der Türkei auf legalem Weg nach Deutschland gebracht worden. Auf dem Flughafen Hannover landete eine Maschine aus Istanbul mit 16 syrischen Flüchtlingen an Bord.

Konjunkturnachrichten

  • Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Februar noch etwas deutlicher zurückgegangen als erwartet. Er sank um 1,7 Prozent gegenüber dem Vormonat, während Ökonomen mit einem Minus von 1,6 Prozent gerechnet hatten. Das US-Handelsministerium korrigierte zugleich den Januar-Wert auf plus 1,2 Prozent. Ursprünglich war ein Zuwachs von 1,6 Prozent gemeldet worden.
  • Die Preise auf Herstellerebene in der Eurozone gingen im Februar zum Vorjahr um 4,2 Prozent zurück. Das ist der stärkste Rückgang seit Ende 2009. Im Monatsvergleich fielen die Erzeugerpreise um 0,7 Prozent, während Ökonomen lediglich mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet hatten.
  • Die Arbeitslosenquote im Euroraum ist in Februar um 0,1 Prozentpunkte auf 10,3 Prozent zurückgegangen. Volkswirte hatten mit dieser Quote gerechnet.
  • Der sentix-Konjunkturindikator ist im April um 0,2 Punkte auf 5,7 Punkte moderat angestiegen. Volkswirte hatten im Schnitt mit einer Aufhellung auf 6,9 Zähler gerechnet. Zuvor war der Wert drei Monate in Folge gefallen. Der Indikator zeichne weiterhin das Bild eines „moderaten Aufschwungs, kommentierte das Sentix-Institut.
  • Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau ist im Februar nach Angaben des Branchenverbands VDMA um 7 Prozent zum Vorjahresmonat angestiegen. Die Aufträge aus dem Inland legten deutlich um 12 Prozent zu. Das Auslandsgeschäft zog um 5 Prozent an.

Rohstoffe

  • Rohöl der Sorte Brent notiert am Montag wieder deutlich unter der Marke von 40 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte kostet am Nachmittag 36,95 US-Dollar. Das waren mehr als 2 US-Dollar weniger als vor dem Wochenende. Am Rohölmarkt schwindet die Hoffnung auf ein sinkendes Angebot. Saudi-Arabien hat Ende vergangener Woche bekräftigt, seine Produktion nur zu begrenzen, falls Iran und andere Förderer ebenso handelten. Dies gilt als unwahrscheinlich.
  • Gold zeigt sich ebenfalls leicht unter Druck: Am Nachmittag notiert das Edelmetall bei 1.218 US-Dollar, ein Minus von 0,4 Prozent.
Termine des Tages:
16:00 Uhr - US: Auftragseingang Industrie Februar
16:00 Uhr - US: Labor Market Condition Index März

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60 Kommentare

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  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Wenn der Horizont nur bis zum CDU -Parteibuch reicht und die Welt vorzugsweise durch die Brille des Wall-Street Mädchens Hillary Clinton betrachtet wird, dann sollte man gelegentlich außer der SZ auch mal andere Publikationen lesen, auch wenn es schwerfällt.

    Denn auf eine sehr subtile Art versuchen die Transatlantiker den Menschen immer noch zu verkaufen, das die Erde eine Scheibe sei und Washington das Zentrum des Universums. Diese Sichtweise wird sich in den kommenden Jahren als eine fatale Fehleischätzung erweisen.

    http://www.rottmeyer.de/in-den-april-geschickt-jet...

    http://www.rottmeyer.de/the-panama-pampers/

    http://www.mmnews.de/index.php/politik/69928-was-s...

    07:35 Uhr, 06.04.2016
    1 Antwort anzeigen
  • amateur
    amateur

    Die Pfründe sichern hat schon im Mittelalter funktioniert, das funktioniert auch heute noch und auch noch in 500 Jahren - so what?j

    20:15 Uhr, 05.04.2016
  • 1 Antwort anzeigen
  • LAMBO_BABY
    LAMBO_BABY

    Hier geht es mal wieder nur darum PUTIN zu schwächen. Vladi hat den Westen schön vorgefuehrt als er in syrien dafuer gesorgt hat die fanatisten aus ihren loechern zu bomben, das hat der westen in den letzten jahren nicht geschafft geschweige irgendwelche gebietsgewinne erziehlt.

    Ein schmutzkampange des Westens, Putins Umsturz soll wie mit der ukraine revolution erziehlt werden damit die rohstoffe russlands und ressourcen fuer die liberale new world order des Westens auf dem selbstbefirnungs buffet bereit liegen.

    06:39 Uhr, 05.04.2016

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