NORDEX – Endlich wieder schwarze Zahlen, zumindest operativ
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- Nordex SE - WKN: A0D655 - ISIN: DE000A0D6554 - Kurs: 13,050 € (XETRA)
Mit 0,6 Mio. EUR bewegte sich das EBITDA in Q2 jedoch noch in einem – vorsichtig formuliert – überschaubaren Rahmen. Im gesamten ersten Halbjahr wurde ein EBITDA von minus 114,3 Mio. EUR ausgewiesen nach 173,3 Mio. EUR im Vorjahr. Die Marge verbesserte sich folglich auf minus 4,2 (VJ minus 8,1) Prozent.
Das Konzernergebnis rutschte dagegen mit minus 298,9 (VJ minus 283,2) Mio. EUR weiter ab. Grund war ein schlechteres Finanzergebnis in Höhe von minus 76,8 (VJ 38,6) Mio. EUR, aufgrund der Zinsen für ein Gesellschafterdarlehen. Diese wurde inzwischen im Rahmen eines Debt-Equity-Swaps in Eigenkapital umgewandelt. Dadurch entfallen künftig pro Jahr rund 46 Mio. EUR an Zinsaufwendungen. Das Ergebnis je Nordex-Aktie verbesserte sich auf minus 1,34 (VJ 1,77) Euro, was an der im Februar durchgeführten Kapitalerhöhung und der dadurch gestiegenen Aktienanzahl liegt.
Umsatz steigt kräftig an
Aufgrund der deutlich erhöhten Installationsaktivitäten kletterte der Konzernumsatz in den ersten sechs Monaten um knapp 30 Prozent auf 2,75 (VJ 2,13) Mrd. EUR. Die Nennleistung und die Anzahl der installierten Windanlagen stiegen um rund zwei Drittel auf 3.098 (VJ 1.864) MW bzw. um 52 Prozent auf 632 (VJ 416) Anlagen. Davon entfiel der Großteil mit 1.863 (VJ 1.407) MW auf Europa. Zum 30. Juni stieg die Anzahl der für Kunden betreute Anlagen auf 10.956 (VJ 10.100) mit einer installierten Leistung von 32,8 (VJ 28,4) GW.
Der Auftragseingang war im ersten Halbjahr mit 485 (VJ 575) Windturbinen mit einer Nennleistung von 2.641 (VJ 3.002) MW zwar rückläufig, das Auftragsvolumen lag mit 2,35 (VJ 2,36) Mrd. EUR aber auf Vorjahresniveau. Dies lag daran, dass der durchschnittliche Verkaufspreis je MW Leistung auf 0,89 (VJ 0,79) Euro angestiegen ist. Im Bereich Service zog der Auftragseingang deutlich auf 401,4 (VJ 234,6) Mio. EUR an. Zum Halbjahresende summierte sich der Auftragsbestand auf 3,42 (VJ 3,06) Mrd. EUR – die Nordex-Bücher sind also sehr gut gefüllt.
Liquiditätssituation verbessert sich
Der freie Cashflow lag mit minus 281,6 (VJ minus 286,7) Mio. EUR nach wie vor auf keinem erfreulichen Level. Dass die flüssigen Mittel und die Nettoliquidität dennoch auf 651,1 (VJ 633,5) Mio. EUR respektive 359,7 (VJ 244,3) Mio. EUR angestiegen sind, lag an den bereits erwähnten Kapitalmaßnahmen sowie der Begebung einer Wandelanleihe im Volumen von 350 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote wurde auf 20,7 (VJ 18,5) Prozent verbessert. Hier besteht aber nach wie vor noch Luft nach oben.
Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres rechnet der Vorstand mit einem starken zweiten Jahreshälfte. Der Konzernumsatz soll sich auf 5,6 bis 6,1 (VJ 5,69) Mrd. EUR belaufen. In Bezug auf die EBITDA-Marge zeigt man sich noch optimistischer und stellt einen Wert von minus 2,0 bis plus 3,0 (VJ minus 3,8) Prozent in Aussicht.
Fazit: Es gibt ein wenig Licht im recht dunklen Nordex-Tunnel. Das Unternehmen hat mit der gestiegenen Kostenbasis zu kämpfen, die dazu führt, dass viele Aufträge unrentabel geworden sind. Spannend wird nun, ob es sich beim EBITDA-Breakeven nur um ein Strohfeuer handelt, oder ob eine nachhaltige Rückkehr in die schwarzen Zahlen gelingt. Die mittelfristig angestrebte EBITDA-Marge von 8 Prozent ist derzeit auf jeden Fall noch weit entfernt. Aufgrund der hohen Volatilität der Nordex-Aktie ist der MDAX-Wert derzeit vor allem für Trader interessant.
Jahr | 2022 | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 5,69 | 6,03 | 6,42 |
Ergebnis je Aktie in EUR | -2,55 | -0,94 | 0,18 |
KGV | -5 | -14 | 72 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Dividendenrendite | 0,00 % | 0,00 % | 0,00 % |
*e = erwartet |
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