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10:01 Uhr, 18.07.2024

Nokia senkt Umsatzprognose angesichts anhaltender Marktunsicherheit

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Von Dominic Chopping

HELSINKI (Dow Jones) - Nokia hat seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr aufgrund der anhaltenden Unsicherheit über die Marktentwicklung und der Zurückhaltung der Telekomanbieter bei Investitionen in neue Netzwerkausrüstung gesenkt. Der finnische Netzwerkausrüster gibt keine spezifische Umsatzprognose für den Konzern ab, sondern trifft stattdessen Annahmen für das Umsatzwachstum in den einzelnen Geschäftsbereichen, die nun allesamt auf einem niedrigeren Niveau gesehen werden als zuvor. Die erwartete Umsatzerholung werde später eintreten als zuvor erhofft, so Nokia. Den vergleichbaren operativen Gewinn sieht Nokia nun in der Mitte oder leicht unterhalb der Mitte der Prognosespanne von 2,3 bis 2,9 Milliarden Euro.

"Wir gehen davon aus, dass sich die Branche stabilisiert, und angesichts der Auftragseingänge in den vergangenen Quartalen erwarten wir eine deutliche Beschleunigung des Umsatzwachstums in der zweiten Jahreshälfte", sagte CEO Pekka Lundmark. Die hohe Inflation und die steigenden Zinsen haben dazu geführt, dass die Netzbetreiber in den vergangenen Jahren ihre Ausgaben zurückhaltend getätigt haben, aber in den vergangenen Quartalen haben die Aufträge langsam wieder angezogen, und dieser Trend setze sich fort, insbesondere bei der Netzinfrastruktur.

   Erwartete Rückkehr zu Wachstum im 2. Halbjahr 

Nokia hat ebenso wie sein schwedischer Konkurrent Ericsson damit zu kämpfen, die umsatz- und margenstarken Aufträge zu ersetzen, die die Konzerne zu Beginn des 5G-Zyklus in Nordamerika gewonnen hatten. Als neue Aufträge in der Region ausblieben, wurde Indien zum wichtigsten Umsatzträger, aber die Aufträge hatten viel niedrigere Margen und der Umsatz hat sich nun ebenfalls stark verlangsamt.

Insgesamt sanken die Absätze in Nokias wichtigstem Geschäftsbereich, den Mobilfunknetzen, im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent, was vor allem auf den starken Rückgang in Indien zurückzuführen ist. Der Umsatz mit Netzwerkinfrastrukturen ging im Jahresvergleich um 11 Prozent zurück, aber die Sparte ist in Nordamerika wieder gewachsen, was wichtig ist, da dies einer der ersten Märkte war, die von der Marktabschwächung 2023 betroffen waren. "Da wir die Herausforderungen des Jahres 2023 hinter uns haben und die Lagerbestände unserer Kunden sich normalisiert haben, glauben wir, dass wir uns nun auf eine stärkere zweite Jahreshälfte und eine Rückkehr zum Wachstum [bei der Netzinfrastruktur] freuen können, das sich unserer Meinung nach bis 2025 fortsetzen wird", sagte Lundmark.

Das Unternehmen berichtete eine operative Marge von 8,7 Prozent im Bereich Mobilfunknetze und geht nun davon aus, dass es 2024 eine Marge zwischen 4 und 7 Prozent erzielen wird, gegenüber 1 bis 4 Prozent zuvor. Es meldete eine Marge von 6,4 Prozent im Bereich Netzinfrastruktur und erwartet für dieses Jahr weiterhin eine Marge zwischen 11,5 und 14,5 Prozent. Der vergleichbare Nettogewinn des Konzerns fiel im zweiten Quartal um 21 Prozent auf 325 Millionen Euro und übertraf damit die Factset-Schätzung von 280 Millionen Euro. Der Umsatz fiel um 18 Prozent auf 4,47 Milliarden Euro und verfehlte damit die Konsensschätzung von 4,78 Milliarden Euro.

Aufgrund der verbesserten Cash-Generierung beabsichtigt Nokia nun, sein laufendes Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 600 Millionen Euro zu beschleunigen und schon bis Ende dieses Jahres abzuschließen, statt Ende 2025.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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