Kommentar
18:12 Uhr, 16.08.2012

Noch nicht gemerkt, jetzt kommen die „fetten“ Jahre

Erwähnte Instrumente

  • Reverse Bonus-Zertifikat
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  • Reverse Bonus Zertifikat auf
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In einem bekannten Anleger-Magazin stand in der vergangenen Woche auf der Titelseite in großen Lettern zu lesen „Wir kaufen jetzt“. Gemeint waren damit die Börsenexperten und Berufsoptimisten Heiko Thieme, Volker Schilling und Hans A. Bernecker, für die Aktien derzeit günstig sind. Thieme geht von einer Unterbewertung von zehn bis 15 Prozent aus. Bernecker findet sogar Finanzwerte wie die Deutsche Bank und die Commerzbank interessant und spricht bereits während des laufenden Sommer-Kaufrausches von einer Herbst-Rally, während für Volker Schilling „die Fakten viel besser aussehen, als uns die Schwarzmaler weismachen wollen“. Worauf warten wir zaudernden Anleger also noch, um es einmal mit einem typischen Zeitgeist-Werbespruch auszudrücken. Der DAX hat ja in den vergangenen zwei Monaten angesichts des grassierenden Anlagenotstands auch nur rund 1.000 Punkte zugelegt und in Sachen Schuldenkrise ist das Schlimmste schon längst überstanden. Die Konjunktur brummt unvermindert weiter und die aktuell negative Börsen-Saisonalität, auf die Heiko Thieme immer wieder in seinen Interviews hinweist, lassen wir in diesem Jahr einfach mal außen vor.

Wer will da überhaupt noch den Mut aufbringen, auf die neue Tranche an Reverse-Bonus-Zertifikaten hinzuweisen, die mit Laufzeiten von vier bis 16 Monaten auf DAX und Euro STOXX 50 kürzlich von der Commerzbank emittiert wurden. Investoren können damit unbegrenzt bis zu einem theoretischen Index-Stand von null von fallenden Kursen profitieren. Die Ausstattung orientiert sich dabei mit einer Basis von 7.000 Punkten genau am aktuellen DAX-Niveau, was die Sache gerade für Investoren erleichtert die möglicherweise bestehende Long-Positionen vorübergehend nahezu eins zu eins absichern möchten. So bietet ein bis Dezember 2012 laufendes Papier (CZ02GG) mit einer Barriere bei 7.800 Punkten zwar keine positive Seitwärtsrendite mehr, lässt sich mit einem Aufgeld von knapp zweieinhalb Prozent bei einem vertretbaren Puffer von über zwölf Prozent aber noch rechtfertigen. Ganz nebenbei partizipiert der Anleger fast proportional positiv an sinkenden DAX-Ständen. Bei einer ähnlichen Ausstattung, aber einer Laufzeit bis März 2013 (CZ02GL) springt für den Investor aktuell sogar noch eine geringe Bonusrendite von über 2,70 Prozent bei einem noch geringen Aufgeld heraus.

Wer einen bonifizierten DAX-Hedge bis Juni bzw. September 2013 sucht, kann bei den neuen Produkten schon auf Barrieren jenseits der 8.000-Punktemarke zurückgreifen. Das konservativste Zertifikat (CZ02GU) mit kürzerem Zeithorizont bietet einen Puffer von fast 18 Prozent, während das drei Monate später fällige Papier (CZ02H5) mit einer Barriere bei 8.550 Punkten schon einen Sicherheitsabstand von knapp 23 Prozent aufweist. Eine kleine Seitwärtsrendite lässt aber nur noch das Juni-Produkt zu.

Die längste verfügbare Laufzeit ist der Dezember 2013. Auch hier wie für den September wieder ein sehr breites Angebot mit Barrieren in 100-Punkte-Schritten. Wer die höchste Sicherheitsstufe sucht, findet ein Produkt mit einer Kursschwelle bei 8.450 Punkten (CZ02HE), was einem aktuellen Puffer von rund 21,50 Prozent entspricht. Die Bonusrenditen beginnen auf der nächstniedrigeren Stufe mit Absicherungsniveaus von 8.350 Zählern abwärts, wobei auch die Aufgelder sukzessive abnehmen. Wer beispielsweise davon ausgeht, dass die 8.000-Punktemarke bis Ende nächsten Jahres vom Deutschen Leitindex noch nicht zurückerobert wird, könnte eine Barriere von 8.050 Punkten (CZ02HA) wählen und bei fast keinem Aufgeld immer noch eine Seitwärtsrendite von knapp 5,50 Prozent erzielen.

Der BörseGo Tipp:

Ungecappte Reverse-Bonus-Zertifikate mit einem relativ großen Puffer können neben der reinen Spekulation auch zusätzlich zur Absicherung von Long-Positionen eingesetzt werden. Wichtig dabei ist vor allem, dass die Ausgangsbasis in der Nähe des aktuellen Referenzniveaus und die Höhe eines möglichen Aufgeldes beachtet werden. Dabei müssen Anleger nicht unbedingt die gesamte Laufzeit an dem jeweiligen Investment festhalten, sondern können auch durchaus zwischenzeitliche Gewinne mitnehmen und beispielsweise zu einem niedrigeren Kurs wieder neu einsteigen. Aufgrund der gegenüber direkten Short-Investoren komfortablen Situation der zusätzlichen Bonus-Struktur ist ein rasches Handeln bei einer Bewegung in die „falsche“ Richtung nicht immer gleich vonnöten. Reverse-Bonus-Zertifikate eignen sich deshalb auch besonders gut für Anleger, die ansonsten eher auf der Long-Seite zuhause sind und sich psychologisch betrachtet mit einer „normalen“ Short-Position im Depot nicht so recht wohl fühlen.

Neue Reverse-Bonus-Zertifikate ohne Cap auf den DAX:

WKN

Emittent

Barriere

Puffer

Bonus-Level

Basis

Fälligkeit

Seitwärts-Rendite

Aufgeld

CZ02GG

COBA

7.800

12,15%

6.790

7.000

20.12.12

-0,13%

2,42%

CZ02GL

COBA

7.750

11,44%

6.650

7.000

14.03.13

2,74%

1,59%

CZ02GU

COBA

8.200

17,87%

6.720

7.000

20.06.13

0,91%

2,33%

CZ02H5

COBA

8.550

22,87%

6.790

7.000

19.09.13

-0,57%

2,90%

CZ02H4

COBA

8.450

21,49%

6.720

7.000

19.09.13

0,77%

2,56%

CZ02HE

COBA

8.450

21,49%

6.860

7.000

19.12.13

-0,15

1,49%

CZ02HD

COBA

8.350

19,96%

6.790

7.000

19.12.13

1,10%

1,30%

CZ02HC

COBA

8.250

18,51%

6.720

7.000

19.12.13

2,26%

1,13%

CZ02HB

COBA

8.150

17,09%

6.650

7.000

19.12.13

3,46%

0,91%

CZ02HA

COBA

8.050

15,76%

6.510

7.000

19.12.13

5,46%

0,79%

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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