Kommentar
17:01 Uhr, 08.03.2011

Noch mehr High Yield mit hohen Renditen

Frankfurt (BoerseGo.de) - Klassische Renten-ETFs drohen Verluste, wenn die Zinsen steigen. Und genau das hat die Europäische Zentralbank für den 1. April angekündigt. Geplant ist eine moderate Anhebung des Leitzinses um 0,25 Prozent. Dass renditestärkere Alternativen zu den Renten-ETFs gefragt sind, ist den ETF-Emittenten klar. Als erster Anbieter hatte iShares reagiert und im November mit dem iShares Markit iBoxx Euro High Yield ETF (WNK: A1X8QT) den weltweit ersten High-Yield Indexfonds an die Deutsche Börse gebracht. Nun zieht auch Lyxor nach. Seit Dienstag wird das High Yield-Produkt der ETF-Plattform der Société Générale nun ebenfalls in Deutschland gehandelt. Der Lyxor ETF iBoxx Euro Liquid High Yield 30 (WKN: LYX0LY) wurde bereits am 09. Dezember 2010 aufgelegt und seitdem an der Euronext und der LSE gehandelt. Die Managementfee liegt bei 0,45 Prozent und ist damit um 0,05 Prozent niedriger als bei dem iShares-Produkt, das schon am 3. September emittiert wurde. Der Durchschnittskupon liegt - abzüglich der Fondskosten - bei beiden ETFs bei rund sieben Prozent per anno. Beim Lyor-ETF beträgt die laufende Rendite derzeit 5,99 Prozent, beim iShares-Produkt bei 6,87 Prozent.

Auch, was das Underlying angeht, unterscheiden sich die Produkte. Während der Basiswert des iShares-ETFs derzeit in 184 hochverzinsliche Unternehmensanleihen investiert, sind es beim Basiswert des Lyxor-Produkts 30. Der Lyxor ETF iBoxx Euro Liquid High Yield 30 investiert Unternehmensangaben zufolge in die größten hochverzinslichen Unternehmensanleihen. Eine Grundvoraussetzung für die Aufnahme in den Index ist unter anderem ein ausstehendes Volumen von mindestens 500 Millionen Euro - bei dem iShares-Produkt liegt die Eintrittshürde in den Index für eine Anleihe bei einem ausstehenden Volumen von 250 Millionen Euro.

Genauso wie beim iShares-Produkt müssen die Anleihen auch bei dem Lyxor-ETF einen eindeutigen High-Yield-Charakter haben, also keinen Investmentgrade mehr haben und dafür über höhere Renditen verfügen. Ob eine Anleihe Investementgrade hat oder nicht - dafür wird sich nach den Ratings von Moody´s, Fitch und Standard &Poor´s gerichtet. Ab der Ratingnote BB wird eine Anlage generell als spekulativ betrachtet und es ist die beste Bewertung im High-Yield-Bereich. Danach folgen B und CCC. Der iBoxx Euro Liquid High Yield 30, der Basiswert des Lyxor-ETFs, setzt sich zu 69,26 Prozent aus Unternehmensanleihen mit einem BB-Rating zusammen. Anleihen mit einem B-Rating machen 30,74 Prozent aus und Wertpapiere mit einem CCC-Rating sind gar nicht enthalten.

Die Zusammensetzung nach Ratings beim zu Grunde liegenden Index des iShares-ETF unterscheidet sich auch etwas. Hier sind Anleihen mit CCC-Rating enthalten, kommen aber maximal auf einen Anteil von fünf Prozent. Das Risiko eines Ausfalls der High-Yield-Anleihen soll durch die hohe Anzahl von rund 180 Positionen, also durch eine breite Streuung, minimiert werden.

Bei seinem Start in Deutschland am 26. November war der iShares-High-Yield-ETF bereits 230 Millionen Euro schwer. Wie der Marketmaker UniCredit mitteilte, sind daraus nun 598 Millionen Euro geworden. Dieser Fonds habe seit seiner Auflage hohe Zuflüsse und damit ein hohes Wachstum gesehen. Beim Lyxor-Produkt liegt das Fondsvermögen derzeit bei 39,26 Millionen Euro. Auch hier dürften die Wachstumsaussichten gut sein. Denn hochverzinsliche Unternehmensanleihen scheiden wegen der niedrigen Bewertungen von den Rating-Agenturen für viele institutionelle Anleger als direktes Investment aus. Werden sie aber in einen ETF verpackt, ist diese Hürde nicht mehr für die institutionellen Anleger gegeben.

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