Kommentar
11:57 Uhr, 04.03.2004

Noch ist die Arbeitsmarktentwicklung ungünstig

1. Noch hat der Winter den Arbeitsmarkt fest im Griff; die Anzahl der Arbeitslosen (nichtsaisonbereinigt) ist im Februar um 43.600 Personen auf 4,641 Millionen Personen angestiegen. Dieser Vormonatsanstieg ist jedoch weniger ausgeprägt als noch im Februar des Vorjahres (+83.100). Die Abnahme im Vorjahresvergleich um 66 Tausend Personen ist nur bedingt aussagefähig, da im vergangenen Jahr die Teilnehmer an Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen noch als arbeitslos gezählt wurden. Bei gleicher statistischer Abgrenzung hätte der Vorjahresvergleich ein Plus von 1.700 Arbeitlosen ergeben.

2. Erstmals seit Mai 2003 hat sich auch die Anzahl der saisonbereinigten Arbeitslosen, mit insgesamt 4,293 Millionen Personen, wieder erhöht. Der Anstieg war mit rund 26.000 Personen überaus kräftig, wenn auch für einen Februar nicht ungewöhnlich. Dabei sollten die Besonderheiten der Statistik nicht außer Acht gelassen werden. Die Rückgänge in den vergangenen Monate resultierten aus den verstärkten Anstrengungen der Bundesagentur für Arbeit, die gesetzlichen Rahmenbedingungen umzusetzen und in die statistische Form zu gießen. Insbesondere der Abgang von Arbeitslosen in die Nichterwerbstätigkeit und die im Januar dieses Jahres durchgeführte "Umschichtung" der Trainingsteilnehmer verzerrt das unschöne Bild, welches der deutsche Arbeitsmarkt abgibt, ins Positive.

3. Die Arbeitslosenquote ist nichtsaisonbereinigt von 11,0 % im Januar auf 11,1 % im Februar angestiegen, saisonbereinigt hat sich die Quote von 10,2 % auf 10,3 % ebenfalls erhöht. Die EU-standardisierte Erwerbslosenquote stieg von 9,2 % im Januar auf 9,3 % im Februar.

4. Trotz des Anstiegs im Februar gibt es Anzeichen für eine Konsolidierung auf dem Arbeitsmarkt. Der rasante saisonbereinigte Rückgang an Stellenangeboten des vergangenen Jahres verlangsamt sich deutlich. Nichtsaisonbereinigt erhöhte sich das Stellenangebot sogar um 32.000 auf 309.000 Personen. Ein weiteres Indiz ist das Anziehen des Abgangs aus der Arbeitslosigkeit in die Erwerbstätigkeit. Dagegen waren die Abgänge in die Nichterwerbstätigkeit erstmals seit langem weniger zahlreich als ein Jahr zuvor. Die ebenfalls heute veröffentlichten Daten zur Erwerbstätigkeit für den Monat Dezember bringen etwas Licht in das Dunkel. Der kräftige Rückgang der Erwerbstätigen in den ersten neun Monaten 2003 mündete im letzten Quartal des Vorjahres in ein fast gleichbleibendes Niveau. Im Dezember lag die Anzahl der Erwerbstätigen mit 38,205 (saisonbereinigt) nur noch um 2.000 Personen unter der des Novembers. Die weitere wirtschaftliche Entwicklung wird entscheidend für die Bewegungsrichtung des deutschen Arbeitsmarktes. Die konjunkturellen Vorzeichen rechtfertigen aber durchaus die Hoffnung auf einen Rückgang der Arbeitslosigkeit.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 131 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.

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