Analyse
16:23 Uhr, 13.06.2014

Nicht mal Nahrung wird teurer...

Wir müssen uns jetzt vorbereiten für den Moment, an dem die Volatilität wieder ansteigt. Wer das nicht tut, wird vom Markt verschluckt.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.272,88 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.272,88 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)

NTV schrieb diese Woche, Zitat:

"Die Teuerungsrate in Deutschland liegt bereits seit Monaten deutlich unterhalb der Zielmarke der Europäischen Zentralbank. Im Mai schwächte sich der Preisanstieg nochmals ab. Nahrungsmittel werden kaum teurer - Energie wird sogar teilweise billiger"

Das klingt ein wenig, als müsste man sich darüber aufregen, dass Energie und Nahrung günstiger werden. Wie kommt man denn auf so eine Idee. 50 Kommentare auf Guidants widersprechen dem. Ich tue es auch. Es freut mein Veganerherz, wenn ich die Preisveränderungen im Mai lese:

Eisberg- und Kopfsalat -39,2 %

Paprika -28,1 %

Tomaten -17 %

Kartoffeln -8,1 %

Die Probleme kommen auch aus einer anderen Ecke. Die erwartete Volatilität am amerikanischen S&P 500 Index sind auf einem extrem niedrigen Niveau. Wenn die Geschichte ein Wegweiser für die Zukunft ist kündigt das Probleme an. Wir können viele Gründe aufzählen, die zu dieser Ruhe führen. Es kann aber auch die Ruhe vor dem Sturm sein.

Nicht-mal-Nahrung-wird-teurer-Chartanalyse-Jochen-Stanzl-GodmodeTrader.de-1

62,6 % amerikanischer semiprofessioneller Investoren sind bullisch, das gab es seit dem diese Daten ordentlich aufgezeichnet werden nur drei Mal in den vergangenen fast drei Jahrzehnten:

  • August 1987 (60,8 %)
  • Dezember 2004 (62,9 %)
  • Oktober 2007 (62,0 %)

Bedeutet: Entweder kommt jetzt eine zähe Seitwärtsphase mit hoher Volatilität wie 2004, oder ein Crash wie 2007 oder 1987.

Bedeutet wiederum: Das Gold könnte taktisch, auf Sicht von Wochen oder Monaten, relativ zu Aktien wieder interessant werden. Tatsächlich ist der Dow Jones für Industriewerte gegenüber Gold (die Dow/Gold-Ratio) bei der Hälfte ihrer Abwärtsbewegung seit Ausbruch der Finanzkrise im August 1997 angelangt.

Nicht-mal-Nahrung-wird-teurer-Chartanalyse-Jochen-Stanzl-GodmodeTrader.de-2

Die aktuelle Situation kommt denke ich nicht nur mir seltsam und unnatürlich vor. Die Situation kann noch weiter gehen, oder sie verändert sich. Aber sie wird nicht für immer so anhalten. Was also tun? Ich habe auf Guidants zwei Short-Positionen laufen. Wie ich damit verfahren werde erfahren Sie hier.

Und nicht dass Sie denken: Der war doch vor kurzem noch bullisch für Aktien und bärisch zum Gold. Ich bin weiterhin der Meinung, dass Aktien bei Korrekturen zu kaufen und Gold bei Erholungen abzusichern ist. Aber nichts geht in einem Zug. An den Märkten muss man sich immer anpassen, sonst geht man unter. Sie sollten es auch sein.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten