Kommentar
17:04 Uhr, 14.08.2011

Nicht Banken, sondern der Telekommunikationssektor hat gelitten

London (BoerseGo.de) – Auch wenn in der vergangenen Woche die Stabilität der großen Wirtschaftsnationen und nachgebende Aktienkurse die Nachrichtenlage bestimmt haben, hat ein als defensiv geltender europäischer Sektor die stärksten Abflüsse gesehen. Das geht aus der Studie über die Einzelsektoren des STOXX 600 von BlackRocks ETF-Expertin Deborah Fuhr hervor. Demnach haben die Anleger 97,6 Millionen US-Dollar aus ETFs auf den europäischen Telekommunikationssektor abgezogen. Insgesamt haben in der Woche bis zum 5. August die Abflüsse die Oberhand gehabt. Diese lagen bei 160,4 Millionen US-Dollar. Freilich, ohne den Telekommunikationssektor wäre das Minus deutlich moderater ausgefallen.

Insgesamt ist der Telekommunikationssektor wegen eines stärkeren Wettbewerbs und einem wachsenden Preiskampf unter Druck. Erst kürzlich veröffentlichte zudem das Beratungshaus Steria Mummert Consulting eine Studie, wonach diese Branche weltweit stärker von Übernahmen geprägt sein soll. Laut der Untersuchung rechnen 85 Prozent der Manager in diesem Sektor in den kommenden drei Jahren mit weiteren Konsolidierungsmaßnahmen.

Doch auch andere Sektoren sanken in der Anlegergunst. Natürlich war aufgrund des Nachrichtenumfeldes der europäische Bankensektor dabei. Er verlor 41,9 Millionen US-Dollar. In der vorangegangen Woche bis zum 29. Juli hatte der europäische Bankensektor bereits Abflüsse in Höhe von 71,9 Millionen US-Dollar gesehen. Auch zyklische Sektoren wie der europäische Rohstoffsektor oder der Automobilsektor sahen in der vergangenen Woche rot. Der Automobilsektor verlor 19,4 Millionen US-Dollar und der Rohstoffsektor 24,3 Millionen US-Dollar. Der Öl &Gassektor konnte dagegen wieder Anlegergelder generieren, nachdem aus ihm noch in der Vorwoche 54,5 Millionen US-Dollar abgeflossen waren. In der Woche bis zum 5. August flossen ihm nun 24,2 Millionen US-Dollar zu. Auch der Versicherungssektor lag im Plus. Hier investierten die Anleger 27,4 Millionen US-Dollar neu. Ebenfalls gekauft wurden ETFs auf den europäischen Mediensektor. Die Zuflüsse erzielten 14,4 Millionen US-Dollar.

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