Analyse
15:10 Uhr, 21.05.2015

Nicht alles Gold, was glänzt: Harvard Universität warnt vor enormen Risiken

Immmer mehr gerät das Risiko mangelnder Liquidität ins Zentrum der Aufmerksamkeit der Anleger. Jetzt warnt auch die Harvard Universität vor den Folgen, die ein Sinneswandel bei den fast einheitlich investierten Marktteilnehmern für die Märkte haben könnte.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 18.285,40 Punkte (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 18.285,40 Punkte (NYSE)

Für einen Head Start in Sachen Liquiditätsproblematik an den Märkten können Sie sich mein Video "Pompeji" auf Youtube ansehen.

Gestern warnte die Hardvard Universität, eine Einrichtung, die gemeinhin als eher wenig systemkritisch einzustufen ist. Wenn es so etwas wie "das System" überhaupt gibt, dann ist sie der Elfenbeinturm.

Martin Feldstein, Professor an der Universität von Harvard und Präsident des Ökonomie-Think-Tanks NABE, warnt vor gefährlichen Risiken, die durch die unkonventionelle Geldpolitik der US-Notenbank für die Wirtschaft und den Finanzsektor ausgehen.

Der bekannteste Kopf aus Harvard warnt vor allem vor einer Fehlanpassung der Liquidität an den Märkten, die Jagd nach Rendite habe zu einer sehr geringen Risikowahrnehmung geführt, der Aktienmarkt sei ein Viertel überbewertet.

Die derzeit sehr niedrigen Zinsen habe Anleger verleitet, überhöhte Risiken einzugehen, um eine höhere laufende Rendite auf ihre Portfolios zu erzielen – "häufig, um durch Pensions- und Versicherungsverträge festgelegte Renditeverpflichtungen zu erfüllen", schreibt Feldstein in einer Kolumne auf Project Syndicate.

Die Fehlanpassungen bei der Liquidität würden erst dann auftreten, wenn alle durch den gleichen Ausgang nach draussen wollen.

Zwar gebe es im Weißen Haus viel Gerede darüber, entsprechende Regularien und Gesetze für diesen Fall zu schnüren, aber bisher hat sich da nichts konkretes getan, also in anderen Worten: Wie im Jahr 2007, als die Wall Street Ninja-Hypotheken-Verträge für Leute ohne jegliche Rücklagen schnürte, die dann die Gesamtwirtschaft zum Entgleisen brachten, gibt es auch heute für eine ähnlich große Gefahr wiederum keinerlei Vorkehrungen.

1 Kommentar

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  • Aktienbaer
    Aktienbaer

    Physisches Gold gilt als Liquiditätsreserve, welches sich außerhalb des internationalen Finanzsystems befindet ! Es war schon immer ratsam, etwas Gold im Haus zu haben.

    07:25 Uhr, 22.05.2015

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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