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11:50 Uhr, 09.02.2001

Niceletter 06-2001

United Internet: reif für eine Aufwärtsbewegung

Solche Überreaktionen gibt es nur an der Börse. Da meldet die United Internet AG, dass die Beteiligung ImmOnline Insolvenzantrag stellte und dass im Jahresabschluss 2000 deshalb 2,8 Mio. EUR als Sonderabschreibung stehen werden. Und was macht die Börse? Die rasiert den Kurs von United Internet um respektierliche 35 Mio. EUR. Es gilt als sicher, dass der avisierte Gesamtumsatz von rund 200 Mio. EUR locker erreicht wird. Aus unternehmensnahen Kreisen erfuhren wir, dass der bereits im Sommer eingeleitete Konzernumbau weit fortgeschritten ist. Aus diesem Grund wurden Bilanzpressekonferenz und Analystentreffen auf den 14. Februar vorverlegt. Die Beteiligung Jobpilot AG (WKN: 514170; NICE*Letter 4/01) steht mit 7 Mio. EUR in den Büchern, ist derzeit aber an der Börse rund 50 Mio. EUR wert. Ähnlich Adlink (WKN: 549015; NICE*Letter 25/00): Buchwert bei United Internet 20 Mio. EUR, Börsenwert ca. 100 Mio. EUR. Drei weitere Beteiligungen - GMX, 1&1 Internet AG und twenty4help Knowledge Service AG - sind prinzipiell börsenreif, die letzteren beiden agierten bereits letztes Jahr profitabel. Alle Beteiligungen zusammengenommen dürften selbst unter konservativen Gesichtspunkten einen Beteiligungswert von mehr als 1 Mrd. EUR darstellen. Wenn Sie hiervon nochmals einen Beteiligungsabschlag von rund 40% abziehen, kommen Sie auf eine Bewertungsuntergrenze (!) für United Internet von 600 Mio. EUR; aktuell 257,3 Mio. EUR. Wohlgemerkt, das gilt für die grösseren Titel im Beteiligungsportfolio. Unter den kleineren Firmen dürfte sich noch so manche Perle verstecken, auch wenn die Nachrichtenlage jetzt mehr auf die Insolvenz von ImmOnline abhebt. Sicherlich ist noch die ein oder andere taube Nuss enthalten, die beim Trimmen auf Profitabilität durch das Sieb fällt. Aber der Trend zu schwarzen Zahlen bei United Internet wird nächste Woche klar vorgezeichnet.

Unsere Meinung: Rückschläge wie diese sind für strategische Investoren mit Weitblick klare Kaufgelegenheiten. Die Kurstiefs vom Dezember und Januar dürften nicht mehr getestet werden - akkumulieren.

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