Analyse
12:00 Uhr, 15.08.2023

NEXUS – Die europäische Wachstumsstrategie wird sukzessive umgesetzt

Die Geschäfte laufen weiterhin gut beim Anbieter von Software für das Gesundheitswesen. Zu der erfreulichen Entwicklung haben auch einige Akquisitionen beigetragen.

Erwähnte Instrumente

  • Nexus AG
    ISIN: DE0005220909Kopiert
    Kursstand: 56,900 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Nexus AG - WKN: 522090 - ISIN: DE0005220909 - Kurs: 56,900 € (XETRA)

Im April wurden 75 Prozent an der Schauf GmbH übernommen, die sich auf Patientenleit- und Aufrufsysteme fokussiert und damit das Nexus-Portfolio um diese Komponenten erweitert. An der SmartLiberty SA mit Sitz in der Schweiz wurden im Mai 90 Prozent der Anteile erworben. Das Unternehmen ist auf die Digitalisierung der Langzeitpflege spezialisiert. Durch die Akquisition möchte Nexus den Digitalisierungsprozess in Pflegeheimen europaweit forcieren.

Auch im angelaufenen dritten Quartal wurden bereits zwei Übernahmen getätigt. Im Juli hat sich Nexus mit 51 Prozent an der Maris Healthcare GmbH beteiligt, einem Anbieter von digitaler Dokumentenlenkung. Außerdem wurde die Vireq Software Solutions GmbH, ein Anbieter von Laborkommunikationslösungen, gekauft. Das Closing der Transaktion wird zeitnah erwartet.

Mehr Umsatz und Gewinn

Der Konzernumsatz stieg im ersten Halbjahr um 11,8 Prozent auf 111,84 (VJ 100,03) Mio. EUR, wobei sich der Auslandsanteil leicht auf 47,9 (VJ 47,5) Prozent erhöht hat. Besonders stark legten die Erlöse in Polen mit plus 60,3 Prozent zu. Aber auch in den etablierten Märkten in der Schweiz und in Frankreich war mit 14,6 respektive 11,5 Prozent ein ordentlicher Anstieg zu verzeichnen.

Das Konzern-EBIT wurde um 12,0 Prozent auf 13,89 (VJ 12,40) Mio. EUR verbessert, wobei die Integration der Akquisitionen das Ergebnis mit 1,09 Mio. EUR belastet haben. Das Vorsteuerergebnis lag mit 14,73 Mio. EUR um 23,2 Prozent über dem Vorjahreswert und der Konzerngewinn lag um 17,3 Prozent höher und stellte sich auf 10,73 (VJ 9,15) Mio. EUR, was einem Ergebnis je Nexus-Aktie von 0,63 (VJ 0,58) Euro entspricht.

Der Rückgang des operativen Cashflow auf 25,46 (VJ 29,67) Mio. EUR lag in erster Linie an höheren Steuern und dem Abbau von Verbindlichkeiten. Der Bestand an liquiden Mitteln hat sich im Vergleich zum Jahresende 2022 von 110,02 auf 113,20 Mio. EUR nochmals erhöht. Die Nettoliquidität beträgt über 90 Mio. EUR - ein mehr als beruhigendes Polster und eine gute Basis für die Finanzierung der europäischen Wachstumsstrategie. Die Eigenkapitalquote ging zwar auf 65,2 (Ende 2022: 69,4) Prozent zurück, ist aber immer noch als äußerst komfortabel zu bezeichnen.

Auch für das zweite Halbjahr zeigt sich Nexus sehr zuversichtlich. Es konnten eine Reihe neuer Aufträge und Projekte gewonnen werden, die nun zur Umsetzung anstehen. Darüber hinaus steht die Ablösung von Wettbewerbsprodukten in Deutschland, Polen und den Niederlanden an, da sich die Mitbewerber SAP und Oracle teilweise aus dem Gesundheitsbereich zurückziehen.

Für das Gesamtjahr geht die Unternehmensleitung weiterhin von einem leichten Wachstum bei Umsatz und EBIT aus. Leider wurde die Jahresprognose immer noch nicht mit konkreten Zahlen untermauert. Angesichts der Entwicklung im ersten Halbjahr erscheint das angestrebte „leichte Wachstum“ aber recht konservativ anzumuten.

Fazit: Nexus hat gute Zahlen abgeliefert. Angesichts der doch recht hohen Bewertung ist das auch notwendig. Ich halte das Unternehmen auch weiterhin für eines der besten IT-Unternehmen auf dem deutschen Kurszettel, würde für Käufe aber auf Schwächeperioden warten.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 212,37 235,55 261,98
Ergebnis je Aktie in EUR 1,43 1,61 1,91
KGV 40 35 30
Dividende je Aktie in EUR 0,21 0,24 0,26
Dividendenrendite 0,37 % 0,42 % 0,46 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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