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22:35 Uhr, 15.02.2018

DAX beendet Handel mit Mini-Plus - Lufthansa: Niki-Übernahme durch die Hintertür?

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Cisco steckt 25 Mrd. USD in Aktienrückkäufe
  • US-Erzeugerpreise springen an
  • US-Industrie produziert weniger
  • Handelsüberschuss des Euroraums steigt im Dezember
  • Rückschlag für Merck und Pfizer
  • Bürgel: Erneut weniger Firmeninsolvenzen in Deutschland
  • Apple steigt zur Top-Position in Buffetts Portfolio auf
  • Airbus verdreifacht Gewinn
  • Siemens Gamesa will schneller wachsen als der Markt
  • Kuka verzeichnet im Schlussquartal rote Zahlen
  • Nestle wächst schwächer als erwartet

Markt

  • Der DAX hat seine zeitweise recht deutlich ausgefallenen Kursgewinne am Donnerstag nicht bis zur Schlussglocke retten können. Nachdem das Börsenbarometer zeitweise mehr als ein Prozent zugelegt hatte, blieb bis zum Handelsende nur ein Mini-Plus von 0,06 Prozent übrig. In der zweiten Reihe lief es hingegen besser, so konnte der MDAX sogar um 1,65 Prozent zulegen. Das lag besonders an Airbus. Die Aktien des europäischen Flugzeugbauers konnten nach guten Zahlen mit einem Plus von mehr als 10 Prozent aus dem Handel gehen. Insbesondere eine schwächer als erwartet ausgefallene US-Industrieproduktion sorgte am Nachmittag für Verunsicherung. Der Euro konnte heute zeitweise die 1,25 US-Dollar-Marke überwinden. Seit Wochenbeginn hat die Gemeinschaftswährung damit gut zwei Cent zugelegt. Der Dollar erlebt derzeit auf breiter Front eine ausgeprägte Schwäche. So kletterte auch der japanische Yen gegenüber dem Greenback auf den höchsten Stand seit etwa 15 Monaten.
  • US-Aktien konnten die fünften Tag in Folge Gewinne einstreichen und beförderten sowohl den S&P 500 (+1,2 %) als auch den Dow Jones (+1,2 %) über ihren 50-Tages-Durchschnitt, über welchem der Nasdaq 100 (+1,8 %) schon seit gestern notiert. Der böse Bube VIX notiert derweil kaum verändert bei 19,1 Punkten und der gefürchtete Future für die 10-Jahres-Rendite stand zuletzt bei 2,89 %, während das Sorgenkind der Dollar Index jetzt wieder auf dem Stand von Anfang Februar notiert und Angst vor einem Durchfaller bereitet. Die heute veröffentlichten Wirtschaftszahlen lassen durchblicken, dass die Sorgen bezüglich der Inflation nicht aus der Luft gegriffen sind. Erzeugerpreise, Empire Fed Index und Philly Fed Index telegrafieren allesamt den bevorstehenden Preisdruck. Bei den Einzelwerte bleiben Cisco hervorzuheben, die heute 4,7 % hinzugewinnen und damit auf das höchste Level seit gut zwanzig Jahren rennen. Apple legt 3,4 % und überwindet damit zum ersten Mal seit drei Wochen seinen 50-Tages-Durchschnitt.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Nach der aus Wettbewerbsgründen verbotenen Übernahme der ehemaligen Air-Berlin-Tochter Niki könnte die Lufthansa indirekt doch noch zum Zug kommen. Wie das "Manager Magazin" in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe berichtet, soll die Mehrheit der 15 Maschinen von Niki samt Crew im Rahmen eines sogenannten "Wet Lease" an die Lufthansa vermietet werden. Laut Magazinbericht sind sich beide Seiten bereits einig. Lufthansa und Niki teilten am Donnerstag hingegen mit, dass man zwar miteinander rede, dass es aber noch keinen Vertrag gebe.
  • BMW plant offenbar ein neues Werk in Russland. Der russische Industrieminister Denis Manturow sagte der Zeitung „Wedomosti", der Münchner Autobauer werde das Werk in der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad (früher Königsberg) hochziehen. „Aufgrund der langjährigen Präsenz von BMW in Kaliningrad, des attraktiven Investitionsumfelds und der Pläne der lokalen Regierung, dieses noch weiter zu fördern, bestätigen wir Kaliningrad als einen möglichen Standort für ein Werk“, hieß es dazu aus München.
  • Der US-Netzwerkspezialist Cisco Systems repatriiert nach der US-Steuerreform Geldreserven von 67 Mrd. US-Dollar. Die Summe solle zu einem großen Teil an die Aktionäre ausgeschüttet werden - so sollen etwa 25 Mrd. Dollar in Aktienrückkäufe gesteckt werden. Für die im Ausland geparkten Gewinne verbuchte Cisco eine Steuerabgabe von einmalig 11,1 Mrd. US-Dollar. Dadurch ergab sich für das zweite Quartal ein Verlust von 8,8 Mrd. Dollar. Das operative Ergebnis legte um 6 Prozent auf 3,1 Mrd. Dollar zu.
  • Die Pharmakonzern Merck und Pfizer haben mit ihrem Hoffnungsträger Avelumab einen weiteren Rückschlag erlitten: In einer wichtigen Lungenkrebs-Studie verfehlte die Krebsimmuntherapie ihr Endziel, wie die beiden Unternehmen mitteilten.
  • Der Einzelhändler Dick's Sporting Goods hat eine Anhebung der Quartalsdividende von 0,17 auf 0,225 Dollar je Aktie angekündigt.
  • Die RWE-Tochter Innogy baut ihr Geschäft in Kroatien mit der Übernahme einer Netz- und Vertriebsgesellschaft in der Region Zagreb weiter aus. Innogy steige mit rund 35.000 Kunden zum drittgrößten Gasversorger im Land auf, beim Strom sei Innogy mit etwa 120.000 Kunden zweitgrößter Anbieter.
  • Trotz der milliardenschweren Belastungen rund um das Militär-Transportflugzeug A400M verdreifachte Airbus im vergangenen Jahr seinen Gewinn auf fast 2,9 Mrd. Euro. Airbus-Chef Enders zeigte sich zufrieden mit den Jahresergebnissen: „Dank unserer sehr guten operativen Ergebnisse - insbesondere im letzten Quartal - haben wir all unsere Ziele für 2017 übertroffen“, erklärte er. Der bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) stieg um 8 Prozent auf 4,25 Mrd. Euro. In 2018 will Enders ihn um 20 Prozent anheben. Der Umsatz blieb 2017 bei 67 Mrd. Euro stabil. Die Aktionäre sollen eine von 1,35 auf 1,50 Euro erhöhte Dividende erhalten.
  • Der Windanlagenbauer Siemens Gamesa will bis 2020 beim Wachstum über dem Branchenschnitt liegen, teilte das Unternehmen anlässlich seines Kapitalmarkttages in Madrid mit. Außerdem soll die Profitabilität verbessert werden. Der Konzern peilt eine bereinigte operative Marge (Ebit) von 8 bis 10 Prozent bis 2020 an. Im vergangenen Geschäftsjahr lag diese bei 7,1 Prozent. Für die Aktionäre sollen künftig 25 Prozent des Nettogewinns als Dividende ausgeschüttet werden.
  • Im vierten Quartal baute die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway von Warren Buffett den Anteil an Apple um 23 Prozent auf 165 Mio. Aktien aus, wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht hervorgeht. Damit ist sie nun die größte Position in Buffetts Portfolio.
  • Der Roboterbauer Kuka hat im Schlussquartal einen Verlust von 8 Mio. Euro geschrieben. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass es wegen Kosten für ein Umbauprogramm und Problemen bei einzelnen Projekten zu Belastungen von rund 40 Mio. Euro kommen werde. Beim Umsatz konnte das 2016 vom chinesischen Midea-Konzern übernommene Unternehmen dank der zunehmenden Automatisierung der Industrie um 18 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro zulegen.
  • Telekom-Chef Tim Höttges nimmt laut WirtschaftsWoche Korrekturen an seiner Unternehmensstrategie vor. Die Telekom sieht großen Nachholbedarf bei der Digitalisierung ihrer eigenen Geschäftsprozesse und will diesen Punkt als eine der Prioritäten in der neuen Strategie verankern. „Unter der Überschrift einfach, schnell und agil werden wir sehr forciert die gesamte Organisation in den nächsten Jahren digitalisieren“, erklärte Höttges vor Mitarbeitern.
  • Der Lebensmittelkonzern Nestle wurde im vierten Quartal 2017 von einer schwächeren Nachfrage auf wichtigen Teilmärkten ausgebremst. Insgesamt setzte Nestle im Gesamtjahr 89,8 Mrd. CHF um und damit in etwas so viel wie im Vorjahr. Ohne den Einfluss von Zu- und Verkäufen wuchs Nestle um 2,4 Prozent. Dies liege zwar innerhalb der zuvor prognostizierten Bandbreite, aber unter den eigenen Erwartungen, so Nestle-Chef Mark Schneider

Konjunktur & Politik

  • In den USA ist die Industrieproduktion im Januar überraschend im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent gesunken, teilte die US-Notenbank mit. Dies war der erste Rückgang seit fünf Monaten. Analysten hatten einen Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet. Die Kapazitätsauslastung in der Industrie fiel ebenfalls. Sie sank um 0,2 Prozentpunkte auf 77,5 Prozent.
  • Die US-Erzeugerpreise erhöhten sich im Januar zum Vorjahresmonat um 2,7 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten dagegen nur einen Zuwachs um 2,4 Prozent erwartet.
  • Das Geschäftsklima in der Region Philadelphia, der Philly-Fed-Index, stieg im Februar von 22,2 Punkten im Vormonat auf 25,8 Punkte, wie die regionale Zentralbank mitteilte. Analysten hatten einen Rückgang auf 21,8 Punkte erwartet.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der vergangene Woche um 7.000 auf 230.000 gestiegen. Experten hatten dieses Niveau in etwa erwartet.
  • Der Empire State Manufacturing Index, der die Geschäftstätigkeit im Raum New York abbildet, ist im Februar von zuvor 17,7 auf 13,1 Punkte gesunken. Experten hatten einen Anstieg auf 18,2 Zähler erwartet.
  • Die USA gehen erneut mit Strafzöllen gegen aus ihrer Sicht zu billige Einfuhren aus China vor. US-Handelsminister Wilbur Ross kündigte an, dass gusseiserne Erdrohre aus China mit Strafzöllen von bis zu 109 Prozent belegt würden.
  • Saisonbereinigt erhöhte sich der Handelsüberschuss des Euroraums mit dem Rest der Welt im Dezember um 1,8 Mrd. auf 23,8 Mrd. Euro, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Grund des Anstiegs war, dass sich die Ausfuhren stärker erhöhten als die Einfuhren. Der Handel zwischen den Euroländern legte ebenfalls zu.
  • In Spanien hat sich die Inflationsrate zum Jahresauftakt laut europäischer Rechnung (HVPI) auf 0,7 Prozent abgeschwächt, teilte die Statistikbehörde INE nach einer zweiten Schätzung mit. Im Dezember waren die Verbraucherpreise noch um 1,2 Prozent im Jahresvergleich gestiegen und im November um 1,8 Prozent.
  • Die Arbeitslosigkeit in Frankreich ist im vierten Quartal 2017 weiter gesunken. Die Arbeitslosenquote (inklusive der Überseegebiete) lag bei 8,9 Prozent, wie das Statistikamt Insee mitteilte. Das sind 0,7 Prozentpunkte weniger als im Quartal zuvor. Zugleich ist es das niedrigste Niveau seit dem ersten Quartal 2009.
  • Die Zahl der Neuzulassungen in der Europäischen Union ist im Januar im Vergleich zum Vorjahr um 7,1 Prozent auf 1,25 Mio. Fahrzeuge gestiegen, teilte der Branchenverband ACEA mit. Im Dezember waren die Absatzzahlen noch um 4,9 Prozent gesunken.
  • Die Firmeninsolvenzen in Deutschland sind 2017 erneut zurückgegangen. Im vergangenen Jahr mussten 20.276 Unternehmen eine Insolvenz anmelden, wie die Wirtschaftsauskunftei CRIF Bürgel mitteilte. Die Zahl der Firmenpleiten verringerte sich damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,9 Prozent. „Durch den achten Rückgang in Serie sind die Unternehmensinsolvenzen 2017 auf einen Tiefstand seit Einführung der neuen Insolvenzordnung (1999) gesunken“, so die Experten. Im Vergleich zum bisherigen Insolvenzhöchstjahr 2003 haben sich die Insolvenzfälle 2017 nahezu halbiert.
  • Die Zahl der Elektroautos ist einer neuen Studie zufolge weltweit deutlich angestiegen. Bis Anfang 2018 sei der Bestand auf 3,2 Mio. Stromer geklettert, was einem Zuwachs um 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspreche, teilte das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) mit. Getrieben wurde der Markt vor allem von China. Auch deutsche Autobauer konnten sich der Studie nach gut positionieren.
Termine des Tages:
11:00 Uhr - EU: Handelsbilanzsaldo Dezember
11:45 Uhr - EU: EZB-Chefvolkwirt Praet hält eine Rede in Paris
14:30 Uhr - US: Erstanträge Anträge auf Arbeitslosenhilfe
14:30 Uhr - US: Erzeugerpreise Januar
14:30 Uhr - US: Empire State Manufacturing Index Februar
14:30 Uhr - US: Philadelphia-Fed-Index Februar
15:15 Uhr - US: Industrieproduktion Januar
16:00 Uhr - US: NAHB-Hausmarktindex Februar

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9 Kommentare

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  • Data75
    Data75

    Seit Jahrzehnten muss man sich schon dieses Geschwätz von der Hyperinflation anhören. Die Herren haben scheinbar gar keine Ahnung was das ist. Seit Jahren steigt der Einzelhandelsumsatz besonders seit den letzten Lohnerhöhungen, die Händler jubeln, die private Schuldenrate ist seit Jahren konstant. Wenn die Leute tatsächlich alle immer weniger Geld haben, wäre das nicht so. Die oberen 5% wer die Kaufhallen dieser Republik nicht gefüllt haben.

    15:40 Uhr, 15.02.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Joey-the-bee
    Joey-the-bee

    Ja aber das ist ja noch lange kein Grund sich permanent und in jedem Beitrag darüber aufzuregen. Was solls... gegen den Wind pi..en geht auch nicht.

    12:09 Uhr, 15.02.2018

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