Neues Vertrauen am Zertifikatemarkt
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die schweren Zeiten am Zertifikatemarkt scheinen sich dem Ende zu nähern. Die Insolvenz von Lehman Brothers und damit das Emittentenrisiko, dass mit Zertifikaten verbunden ist, sind zwar nicht vergessen; gleichwohl wird viel unternommen, um dem Anleger die Risiken transparent zu machen und die einzigartigen Vorteile von Zertifikaten zu verdeutlichen. Die Nachfrage der Privatanleger nach Anlagezertifikaten hat in den zurückliegenden Monaten wieder deutlich zugenommen. Dazu hat vor allem das ausgesprochen niedrige Zinsniveau beigetragen. Während vor neun Monaten noch oft vier oder fünf Prozent Zinsen auf den beliebten Tagesgeldkonten bei vielen Banken eingestrichen werden konnten, sind es inzwischen oft nicht einmal mehr zwei Prozent. Dazu kommt, dass mit dem deutlichen Umschwung an den Weltbörsen auch die Hoffnung auf ein Überwinden der Wirtschaftskrise signalisiert wird. Aber auch die Industrie hat sowohl mit klaren und verständlichen Produkten als auch aufgrund der attraktiven Konditionen ihren Teil dazu beigetragen.
In diesem Zusammenhang zahlt sich die konsequent umgesetzte Transparenz-Initiative des Deutschen Derivate Verbandes (DDV) aus. Neben vielen Standardisierungen wurde zuletzt ein Zertifikate-Sparplanrechner angeboten, den jeder Interessent auf den Internetseiten des Verbandes (www.derivateverband.de) nutzen kann. Viele Zertifikate sind heute sparplanfähig. Inzwischen gibt es auch eine ganze Reihe von Zertifikate-Sparplänen, die sich für einen Vermögensaufbau, also eine ausgesprochen langfristige Anlage bis hin zur Altersvorsorge eignen.
Nachdem der Bundestag vor kurzem das Gesetz zur Stärkung der Rechte der Anleger beschlossen hat, besteht für den Gesetzgeber mit Blick auf Anlegerschutz und Produkttransparenz zumindest im Zertifikatebereich kein weiterer Handlungsbedarf mehr. Sollte sich im Laufe der Zeit zeigen, dass doch noch neue Regeln nötig sind, so ist die Zertifikatebranche durchaus in der Lage, eigenständige Lösungen im Sinne der Privatanleger zu entwickeln und umzusetzen, ohne dass es hierzu weiterer gesetzlicher Eingriffe bedarf.
Die Branche hat verstanden, dass zumindest manche Zertifikate aufgrund ihrer Kombination von mehreren Finanzinstrumenten für den Anleger nicht immer einfach zu
verstehen sind. Deshalb kann kein Zweifel daran bestehen, dass sich die Wertpapierkategorie „Zertifikat“ bzw. „Derivat“ weiterhin durchsetzen wird.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.