Neues „Null-Problemo“-Papier auf den Ölmarkt
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Analog zu den Aktienmärkten setzte auch der Ölpreis seinen seit Mitte Dezember vehement vorgetragenen kurzfristigen Aufwärtstrend nicht zuletzt auch infolge des vielerorts sehr frostigen Klimas weiter bis über die Marke von 82 US-Dollar fort, bevor ihm zuletzt wieder die Luft ausging. Verantwortlich für den Schwächeeinbruch waren neben einem wieder festeren US-Dollar auch die Veröffentlichung deutlicher als erwartet gestiegener Rohöllagerbestände, sowie die Ankündigung einer restriktiveren Kreditvergabe im mittlerweile wichtigen Nachfragerland China. Aber auch die internationale Energieagentur (IEA) hält das gegenwärtige Preisniveau aufgrund der im Dezember weiter gestiegenen Ölproduktion der OPEC inzwischen nicht mehr ganz für gerechtfertigt, hat ihre Prognose für 2010 mit einem weltweiten Anstieg von 1,4 Billionen Barrel auf einen Verbrauch von durchschnittlich 86,3 Mio. Barrel pro Tag aber bestätigt. Eine signifikante Erholung der Ölnachfrage in den Industrieländern innerhalb des OECD-Raums sieht sie trotz des Kälteeinbruchs aber nicht. So dürfte das voraussichtliche Wachstum vor allem aus der asiatischen Region kommen, wobei wir wieder beim Thema China wären. Zwar ist dort beim Ölfeld Shengli kürzlich die Ölproduktion infolge der Vereisung des Golfes von Bohai im wahrsten Sinne des Wortes eingefroren, doch manifestierte sich auch im Land des Lächelns zuletzt ein Anstieg der Lagerbestände. So dürfte eine weitere Erhöhung der im vergangenen Jahr gut 200 Mio. Tonnen Rohöl umfassenden Importquote mittelfristig allenfalls strategische Züge tragen, um die chinesischen Reserven wie geplant weiter aufzufüllen.
Auch wenn der rasante Anstieg des Ölpreises schon einiges vorweggenommen hat, lässt sich aus charttechnischer Sicht auf etwas reduziertem Kursniveau jetzt eine Einstiegschance ableiten mit einem minimalen Kursziel von 90 US-Dollar. Darüber hinaus rechnen die technischen Analysten bei godmode-trader.de damit, dass eine weitere Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro im Verlauf der nächsten Monate nicht mehr zwangsläufig auch zu einer Ölschwäche führen muss, sondern sich der Rohstoff im Zuge einer weiteren Konjunkturerholung aus seiner negativen Korrelation zur US-Währung lösen kann.
Der aktuelle Zeichnungskalender im Zertifikatebereich offenbart derzeit ein Öl-Produkt, das sich speziell an Anleger richtet, die sich nicht ständig mit dem Auf und Ab an den Ölterminmärkten beschäftigen möchten. Das stolze sechs Jahre laufende „Null-Problemo"-Papier der HypoVereinsbank auf den hauseigenen Öl Index Plus bietet neben einem 100-prozentigen Kapitalschutz zum Laufzeitende eine ganze Reihe an weiteren Features. Dazu gehört schon fast obligatorisch eine Absicherung des Dollarrisikos gegenüber dem Euro. Darüber hinaus widmet sich der auf dem WTI Crude Light Oil-Future basierende Index dem am Ölmarkt weiterhin wenn auch nicht mehr ganz so extrem vorhandenen Contango-Problem, das wegen des zwangsläufigen Wechsels in teurere Kontrakte zu Rollverlusten führt. Die eingesetzte Optimierungsstrategie nutzt dabei im zweimonatigen Turnus die gesamte Bandbreite der verfügbaren Einzelkontrakte, um dabei die höchsten Rollgewinne bzw. niedrigsten Rollverluste zu erzielen. Insofern ähnelt das Produkt durchaus Varianten anderer Anbieter.
Doch damit noch nicht genug. So verfügt das Papier als Alleinstellungsmerkmal zusätzlich über ein flexibles Sicherungssystem, das die Investitionsquote in den Index dynamisch an die jeweilige Volatilität anpasst. Kommt es beispielsweise zu starken Turbulenzen an den Märkten wie z.B. ab Sommer 2008 kann die Partizipation am Basiswert sogar bis auf null Prozent reduziert werden. Der Anleger ist in dieser Zeit also nicht im Index investiert. Dass sein Kapital in dieser Zeit unverzinst brach liegt, ist zwar suboptimal, dürfte ihn zumindest bei extremen Korrekturbewegungen im aktuellen Zinsumfeld nicht allzu sehr ärgern. Schwerer wiegt da schon eher die systemimmanente Gefahr, auch Kurssteigerungen nicht in vollem Umfang mitzunehmen.
Der Rohstoff-Report Tipp:
Der neue Garantie-Langläufer eignet sich vor allem für den sicherheitsorientierten Rohstoffeinsteiger. Da die Kapitalgarantie wie immer nur zum Laufzeitende ausgesprochen wird, ist auch bei diesem Papier sicherlich Geduld das Gebot der Stunde, was im Übrigen auch für die Erzielung der maßgeblichen Performance gilt. Wie nicht anders zu erwarten ist, verhindern die diversen „Extras" eine weitgehend transparente Betrachtung des komplexen Papiers, so dass ein bis Dezember 1991 zurückreichendes Backtesting an 3.134 Fällen eine erste Einschätzung geben muss. Danach hätte zu über 77 Prozent eine Mindestrendite zwischen fünf und zehn Prozent, in knapp 35 Prozent der Fälle sogar ein zweistelliges Ergebnis p.a. erreicht werden können.
Oil Index Plus Garant-Anleihe |
|
Emittent/WKN: |
HypoVereinsbank / HV5A34 |
Laufzeit: |
10.02.2016 |
Preis: (in Zeichnung: 11.01.10 - 05.02.10) |
Ausgabepreis: 100 % (zzgl. 2 % Agio) |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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