Neuer Markt: Vorstände laufen davon
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Der New Economy laufen die Vorstände davon. Immer wieder heißt es in den Ad hocs der Unternehmen: "...verließ das Unternehmen in gegenseitigen Einverständnis..." Unklar ist jedoch, ob die Top-Manager tatsächlich von sich aus gehen oder gegangen werden. Häufig herrscht Uneinigkeit über die zukünftige Strategie der Firma. Auch das Überleben der einzelnen Unternehmen ist trotz Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen längst nicht gesichert. Die Frage "Wann arbeitet das Unternehmen wieder profitabel" kann somit längst nicht beantwortet werden.
Viele Sparmaßnahmen der Neue-Markt-Firmen greifen auf die Vorstände über. Weniger Vorstandsmitglieder gleich weniger kosten. Mediantis teilte beispielsweise mit: "Mediantis ist reif für eine Verschlankung der Führungsstruktur. Dies liegt auch im Interesse der angestrebten Profitabilität des Unternehmens..."
Oder: Die Stelle von COO Joachim Rabe bei Ad Pepper und von Werner Marcinowski bei Popnet werden nicht neu besetzt. Die restlichen Vorstände übernehmen deren Aufgaben.
Häufig reagieren die Aktienkurse negativ auf derartige Meldungen. Das Vertrauen in die New Economy schwindet immer weiter. Es dürfte auch schwer fallen, diesen Vertrauensverlust wieder auszugleichen. Erfahrene Manager aus etablierten Unternehmen dürften sich wohl nicht so schnell abwerben lassen, um ein Unternehmen mit ungewisser Zukunft zu sanieren. Für den Rauswurf vom Neuen Markt möchte sicherlich niemand verantwortlich sein. Dies macht sich nicht gut im Lebenslauf. So steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass noch mehr Vorstände gehen und gegangen werden und der Vertrauensverlust weiter sinkt.
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