Kommentar
17:45 Uhr, 02.09.2019

DAX geht wenig verändert aus dem Handel - Baldige Neuwahl in Großbritannien?

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Google entzieht Huawei die Lizenz
  • Eurozone: Industrie vermeldet auch im August Wachstumseinbußen
  • USA/China: Neue Strafzölle treten in Kraft
  • Landtagswahlen Br/Sa: CDU und SPD kommen mit blauem Auge davon
  • Argentinien will Devisenhandel kontrollieren
  • Wirecard vereinbart Kooperation mit Brightstar
  • Sewing kauft Deutsche-Bank-Aktien - quasi per Dauerauftrag

DAX

  • Relativ impulslos hat sich der deutsche Aktienmarkt zu Beginn der neuen Wochen präsentiert. An der Wall Street findet wegen des Feiertags "Labor Day" am Montag kein Börsenhandel statt. Entsprechend dünn waren auch die Umsätze in Europa. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 0,12 Prozent bei 11.953,78 Punkten. Am Wochenende waren im Handelsstreit zwischen China und den USA neue Strafzölle in Kraft getreten. Dies war am Markt erwartet worden, deswegen gerieten die Kurse nicht in neue Turbulenzen. Andererseits bekundete US-Präsident Trump am Sonntag nochmals seinen Willen, die Verhandlungen fortführen zu wollen.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Automobilzulieferer Continental erwägt einen Teilbörsengang seines Antriebsgeschäfts Powertrain. So prüft das Management auch einen Spin-off mit anschließender Börsennotierung, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Damit wolle man den Handlungsspielraum erweitern, hieß es auch mit Blick auf die „derzeit kaum vorhersehbaren Bedingungen für einen möglichen Teilbörsengang im Jahr 2020“. Die Entscheidung über eine tatsächliche Umsetzung würden Vorstand und Aufsichtsrat nach Abschluss der Prüfung treffen.
  • Christian Sewing, der Chef der Deutschen Bank, wird ab diesem Monat bis Ende 2022 monatlich 15 Prozent seiner Netto-Vergütung in Deutsche Bank-Aktien investieren. Die Käufe erfolgen jeweils am 22. des Monates bzw. am darauffolgenden Börsenhandelstag, wie aus einer am Montag verbreiteten Pflichtmitteilung für die Börse hervorgeht. Über die Laufzeit von 40 Monaten ergibt sich ein Gesamteinsatz von etwa 850.000 Euro.
  • Auf dem nächsten Smartphone von Huawei wird es keine Apps von Google mehr geben. Das US-Unternehmen bestätigte gegenüber der FAZ, dass Huawei keine Lizenz erhalten werde .Chinesische Smartphone-Nutzer müssen schon seit sieben Jahren auf die Apps von Google verzichten, weil die chinesische Regierung deren Verwendung verbietet. Für Kunden jenseits von China wird es aber das erste Mal sein, dass es keinen Play Store gibt. Dort lädt man sich alle Apps herunter, die man auf dem Betriebssystem Android benutzen will. Wenn sie auf dem Smartphone fehlt, gibt es keinen sicheren und einfachen Weg mehr, neue Apps zu installieren. Der von US-Präsident Trump verhängte Exportbann gegen den chinesischen Huawei-Konzern würde damit das erst Mal Wirkung zeigen.
  • Der Zahlungsabwickler Wirecard hat mit dem Mobilfunkdienstleister Brightstar eine Kooperation vereinbart. Künftig sollen digitale Finanzdienstleistungen über die Brightstar-Plattform bevorzugt von Wirecard abgewickelt werden, teilte der Konzern aus Aschheim bei München mit. „Wir erwarten aus dieser Partnerschaft ein erhebliches Transaktionsvolumen", erklärte Wirecard. Brightstar gehört zum japanischen Technologieriesen Softbank.
  • Der fränkische Autozulieferer Schaeffler hat Kurzarbeit für hunderte Mitarbeiter eingeführt. Mit September-Beginn hätten etwa 250 von rund 500 Mitarbeitern im Sondermaschinenbau am Standort Erlangen ihre Arbeitszeit reduziert, sagte eine Konzernsprecherin am Montag. Im Schnitt gehe es um eine Senkung von 25 Prozent. Wie lange genau die Kurzarbeit andauere, wollte der fränkische Autozulieferer nicht sagen: Der Schritt gelte "bis auf Weiteres".
  • Die defizitäre norwegische Fluggesellschaft Norwegian hat einige Gläubiger angefragt, die Laufzeit von Anleihen zu verlängern. In einer Börsenmitteilung am Montag hieß es, Norwegian Air Shuttle wolle ein Moratorium der Rückzahlung zweier Anleihen im Gesamtwert von 380 Millionen US-Dollar von bis zu zwei Jahr. Ziel sei es, „einen erfolgreichen Betrieb und eine ausreichende Liquiditätsreserve zu gewährleisten". Als Pfand bietet sie Start- und Landerechte am Londoner Flughafen Gatwick an.
  • Der Sportartikelhersteller Adidas könnte den Sprung in den Stoxx Europe 50 schaffen und die Deutsche Börse in den Leitindex der Eurozone, den EuroStoxx 50, aufsteigen. Der Index-Anbieter Stoxx Ltd. entscheidet auf Basis der Schlusskurse am vergangenen Freitag und gibt etwaige Änderungen an diesem Montagabend bekannt.
  • Der auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Immobilienkonzern TLG hat ein Aktienpaket über 9,99 Prozent an dem Wettbewerber Aroundtown erworben. Darüber hinaus seien Gespräche mit Aroundtown über einen möglichen Zusammenschluss geführt worden, teilte das Unternehmen mit. Darüber hinaus habe TLG mit dem Aroundtown-Aktionär Avisco eine Optionsvereinbarung über einen weiteren Anteil von 4,99 Prozent an Aroundtown abgeschlossen, wonach TLG ein Erwerbsrecht zum Kauf dieses Anteils erhalte. Im Fall einer vollständigen Ausübung der Option würde sich die Beteiligung von TLG an Aroundtown auf 14,99 Prozent erhöhen und TLG zum größten Aktionär an Aroundtown machen.
  • Daimler-Vorstandschef Ola Källenius geht für die Pkw-Sparte von einem besseren operativen Geschäft im zweiten Halbjahr 2019 aus. Für Mercedes-Benz Cars sieht er eine „Trendwende" kommen, wie er im Gespräch mit dem Fachmagazin „Automobilwoche" sagte. Seit der Amtsübernahme von Källenius im vergangenen Mai musste der Konzern seine Jahresziele bereits zweimal senken. Nach den ersten sieben Monaten des Jahres hat Mercedes-Benz inklusive Smart 1,39 Mio. Autos verkauft (-2,8 %).

Konjunktur & Politik

  • USA: Der Hurricane Dorian wurde von der höchsten Kategorie fünf auf vier abgestuft. Der Sturm sollte in Kürze nach Norden abdrehen und Florida verschonen. Möglicherweise wird er dafür aber dann zur Wochenmitte in North Carolina auf Land treffen.
  • In Großbritannien kursieren Spekulationen um eine baldige Neuwahl. Premierminister Boris Johnson bestellte für heute Abend alle konservativen Abgeordneten ein. Das bestätigte eine Regierungssprecherin. Nach Medienberichten sollte auch das Kabinett zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenkommen. Mit dem Coup einer Neuwahl könnte Johnson alle Pläne des Parlaments zunichte machen, einen EU-Ausstieg ohne Abkommen zu verhindern.
  • Die deutsche Automobilindustrie prognostiziert für die wichtigen Märkten weiterhin eine schleppende Entwicklung. „Der Automobilstandort Deutschland mit seiner hohen Exportquote steht vor erheblichen Herausforderungen", erklärte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes. Für das laufende Jahr gehe man von 81 Millionen weltweit verkauften Autos aus. Das wäre ein Rückgang um 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, aber es wären immer noch 50 Prozent mehr als 2009.
  • Wirtschaftsverbände fordern von den künftigen Landesregierungen in Sachsen und Brandenburg, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbandes BDI, Joachim Lang, sagte am Montag: „Sie haben es in der Hand, die Bürgerinnen und Bürger vor Ort wieder von der Gestaltungskraft von Politik zu überzeugen." Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer ergänzte: „Nur mit einer klaren wirtschafts- und infrastrukturstärkenden Politik wird es gelingen können, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen und die Menschen davon zu überzeugen, dass Nationalismus und Ausgrenzung nicht die Antworten in einer immer vernetzteren und globalisierten Welt sein können."
  • US-Vizepräsident Mike Pence hat Deutschland im Zusammenhang mit der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 kritisiert. Deutschland begebe sich mit Nord Stream 2 in Abhängigkeit von Russland, sagte Pence nach einem Treffen mit dem polnischen Staatspräsidenten Andrzej Duda am Montag in Warschau. Er danke Duda dafür, dass er sich gegen eine Abhängigkeit Europas von Russland in Energiefragen engagiere. Nord Stream 2 soll vom kommendem Jahr an Gas von Russland nach Deutschland liefern.
  • Der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für die britische Industrie fiel im August auf den tiefsten Stand seit Juli 2012. Die hohe wirtschaftliche und politische Unsicherheit hätten stark auf dem verarbeitenden Gewerbe gelastet, teilte Markit mit.
  • Der IHS Markit Eurozone Einkaufsmanager Index verbesserte sich im August zwar gegenüber dem Sechseinhalb-Jahrestief von Juli, er verharrte jedoch deutlich im rezessiven Bereich, wie das Londoner Marktforschungsinstitut mitteilte. Mit 47,0 Punkten nach 46,5 Zählern im Vormonat notiert der Wert aktuell auf dem zweitniedrigsten Wert seit April 2013 und zum siebten Mal hintereinander unter der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum angezeigt wird. Sowohl der Vorleistungs- als auch der Investitionsgüterbereich verzeichneten im August weiter herbe Geschäftseinbußen. Der Konsumgüterbereich legte hingegen wie in den zurückliegenden sechs Jahren zu und vermeldete solides Wachstum. „Der Produktionsrückgang machte den Industrieunternehmen im August weiter zu schaffen“, kommentierte IHS Markti-Chefökonom Chris Williamson. „Die anhaltende Talfahrt der Industrie dürfte das Wirtschaftswachstum der Eurozone im dritten Quartal 2019 erheblich belasten. Der derzeitige PMI-Wert entspricht einem Rückgang der Industrieproduktion von einem Prozent“.
  • Am Sonntag traten im Handelskonflikt zwischen den USA und China wie angekündigt neue Strafzölle in Kraft. Die USA erheben erstmals zusätzliche Importgebühren in Höhe von 15 Prozent auf in China hergestellte Konsumgüter. Die neuen Sonderabgaben betreffen Waren im Wert von 100 Mrd. US-Dollar. Als unmittelbare Reaktion verhängte Peking von Sonntag an Gegenzölle in Höhe von 5 und 10 Prozent auf Importe aus den USA.
  • Die argentinische Regierung will den Devisenhandel regulieren. Die Zentralbank werde festlegen, unter welchen Bedingungen der Zugang zum Devisenmarkt sowie Auslandsüberweisungen der Zustimmung bedürfen, heißt es in einem Dekret von Sonntag. Am Freitag hatte die Notenbank mitgeteilt, Kreditinstitute müssten größere Verschiebungen ihres Vermögens künftig von ihr genehmigen lassen.
  • Bei den Landtagswahlen in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen und Brandenburg haben sich die regierenden Christ- und Sozialdemokraten trotz herber Verluste als stärkste Parteien behauptet. Die AfD legte in beiden Ländern massiv zu. Sie wurde aber anders als bei der Europawahl nicht stärkste Kraft. Die CDU holte in Sachsen laut vorläufigem amtlichen Endergebnis 32,1 Prozent, ein neuer Tiefstand. Die AfD kommt auf 27,5 Prozent, bundesweit ihr bestes Landtagswahlergebnis überhaupt. Damit löst sie die Linke klar als zweitstärkste Kraft ab. In Brandenburg hat die SPD die Landtagswahl trotz deutlicher Verluste gewonnen. Die Partei kommt auf 26,2 Prozent der Zweitstimmen vor der AfD mit 23,5 Prozent. Die CDU erreicht 15,6 Prozent, die Grünen kommen auf 10,8 Prozent, die Linke erzielt 10,7 Prozent, die Freien Wähler liegen bei 5,0 Prozent. Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat seine Partei davor gewarnt, nach den Wahlergebnissen in Sachsen und Brandenburg zur Tagesordnung überzugehen. „Ich finde das Ergebnis der AfD in höchstem Maße besorgniserregend. Daher kann man jetzt nicht sagen: Das ist halt so, und die CDU in Sachsen und die SPD in Brandenburg sind mit einem blauen Auge davongekommen. Das greift zu kurz. Wir haben es mit einem massiven Problem in ganz Deutschland zu tun", so Merz gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Merz bekräftigte seine Einschätzung, dass mindestens die Hälfte der AfD-Wähler von den sogenannten Volksparteien wieder zurückgewonnen werden könnten. Er wies darauf hin, dass es in den östlichen Bundesländern erhebliche Vorbehalte gegen die Berliner Bundesregierung und insbesondere gegen die Bundeskanzlerin gebe. „Wer das ignoriert, hat den Wahlkampf in den neuen Bundesländern oder in Ostdeutschland nicht verstanden."
  • US-Präsident Donald Trump bleibt im Handelskrieg mit China auf Konfrontationskurs: „Es gibt keinen Grund, alles aus China zu kaufen", schrieb er am Sonntag auf Twitter. Amerika dürfe nicht mehr „Diener" Chinas sein, zitierte er einen Ökonomen. Im Weißen Haus sagte er wenig später: „Wir können China nicht mehr erlauben, uns abzuzocken.“ Trump wiederholte auch seine von den meisten Experten als falsch beurteilte Einschätzung, wonach alle Kosten des Handelskriegs allein von China getragen würden. Die Verhandlungen zwischen den USA und China im September in Washington seien aber weiter geplant, sagte Trump.
  • In der Europäischen Zentralbank (EZB) bleibt eine Wiederaufnahme des Anleihekaufprogramms weiter umstritten. „Ich sehe derzeit keine Notwendigkeit für einen Neustart des Anleihekaufprogramms", sagte das EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger am Freitag der Nachrichtenagentur Market News. Dies wäre nur im Falle einer drohenden Deflation gerechtfertigt. Diese sei aber nirgendwo in Sicht.
  • In Hongkong ist es am Wochenende erneut zu Massenprotesten und Ausschreitungen gekommen. Demonstranten errichteten Barrikaden am Flughafen und setzten später eine U-Bahnstation unter Wasser. Die Polizei feuerte Warnschüsse und Tränengas. Der öffentliche Nahverkehr, auf den weite Teile der Stadt angewiesen sind, wurde zeitweise eingestellt.
Hinweis: Feiertagsbedingt (Labor Day) bleiben die Börsen in den USA geschlossen

Weitere Informationen zu den im Newsflash genannten Themen und noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie in Echtzeit auf Guidants News. In Spitzenzeiten veröffentlicht Guidants News mehr als 100 Nachrichten pro Stunde. Damit Sie trotzdem den Überblick behalten, stehen Ihnen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

stock3-Team
stock3-Team
Redaktion

Das stock3-Team:

Gebündelte Expertise in Fachartikeln, Chartanalysen und Videobeiträgen: Das stock3-Team rund um Bastian Galuschka und Floriana Hofmann setzt sich aus erfahrenen Redakteuren und Technischen Analysten zusammen. Kein Bullen- oder Bärenmarkt der letzten Jahre – wenn nicht Jahrzehnte –, kein Crash, kein All-time-High, keine spannenden Börsenthemen also, die sie nicht redaktionell begleitet bzw. selbst gehandelt haben. Regelmäßig analysieren und kommentieren die unabhängigen Experten die Ereignisse an den wichtigsten Börsen weltweit und haben dabei sowohl die Entwicklung von Sektoren und Indizes als auch Einzelaktien im Blick. Zudem unterstützt das stock3-Team interessierte Anlegerinnen und Anleger bei deren Weiterbildung rund um ihre Trading-Strategien.

Mehr über stock3-Team
Mehr Experten