Kommentar
17:45 Uhr, 27.05.2020

DAX geht fester aus dem Handel - Lufthansa lehnt Rettungspaket vorerst ab - Trump droht mit Schließung von Facebook & Co.

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  • EU-Kommission plant mit 750 Mrd. Euro für den Wiederaufbau
  • Italien verspricht Reformen
  • DIW Konjunkturbarometer: Drastischer Einbruch in Q2
  • Trump: China gefährdet die Zukunft von Hongkong
  • EU-Kommission will Corona-Hilfen über neue Steuern finanzieren
  • EZB-Schnabel: Weitere geldpolitische Lockerung möglich
  • EU-Kommission präsentiert heute ihren Wiederaufbau-Plan
  • Neue Steuern für EU-Hilfen im Gespräch
  • ifo Beschäftigungsbarometer etwas gestiegen
  • DE: Kontaktbeschränkungen bis 29. Juni verlängert
  • Reuters: Volkswagen in China auf Shoppingtour
  • Immobilien-Fusion von LEG und TAG geplatzt
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DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt konnte am Mittwoch weiter zulegen. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 1,33 Prozent auf 11.657,49 Punkten. Damit konnte das zwischenzeitlich erreichte Plus von zeitweise mehr als zwei Prozent allerdings nicht bis zum Handelsende gehalten werden. An der Wall Street drehten S&P 500 und Nasdaq 100 im Handelsverlauf sogar ins Minus. Positiv zu vermerken ist, dass auch die Peripherie-Spreads zurückweichen, die Renditen für die zehnjährigen Staatsanleihen aus Italien, Spanien und Portugal sind deutlich zurückgegangen. Dazu trägt auch die EZB bei. Das Pandemie-Notfallprogramm PEPP zeigt insofern Wirkung. Das Programm läuft noch bis Ende des Jahres. Geht es nach EZB-Direktorin Schnabel, könnte das Anleihekaufprogramm bezüglich Volumen und Dauer jederzeit ausgeweitet werden, sollte dies erforderlich sein. Die EZB sei in der Corona-Krise bereit, all ihre Instrumente einzusetzen, sagte Schnabel der FT. Auch die Aussicht auf milliardenschwere Konjunkturhilfen der EU, die noch dazu zu einem großen Teil aus Zuschüssen bestehen sollen, die nicht zurückgezahlt werden müssen, sorgen für Entspannung. EU-Kommissionschefin von der Leyen will in der Corona-Krise 750 Mrd. Euro für die wirtschaftliche Erholung Europas bereitstellen. Davon sollen 500 Mrd. als nicht rückzahlbare Zuwendungen und 250 Mrd. als Kredite fließen. Nach einer internen Aufstellung der EU-Kommission sind allein 173 Mrd. Euro als Zuwendungen und Kredite für Italien reserviert. Spanien könnte bis zu 140 Mrd. Euro bekommen. Für Deutschland sind 28,8 Mrd. Euro vorgesehen, ausschließlich als Zuwendungen. Wegen des zeitweiligen Stillstands während der Pandemie wird die Wirtschaft in der EU nach einer offiziellen Prognose dieses Jahr um 7,4 Prozent schrumpfen.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Aufsichtsrat der Lufthansa hat dem Stabilisierungspaket des Bundes am Mittwoch nicht zugestimmt. Grund seien mögliche Auflagen der EU-Kommission, welche die Drehkreuzfunktion an den Heimatflughäfen Frankfurt und München schwächen würden. Alternativszenarien müssten nun geprüft werden, hieß es in einer Pflichtmitteilung an die Börse. Die Finanzhilfen sähe das Gremium aber weiterhin als einzig gangbare Alternative an.
  • Twitter hat erstmals einen Tweet von US-Präsident Trump einem Faktencheck unterworfen und ihn durchfallen lassen. Trump behauptete, dass Briefwahl Wahlbetrug Vorschub leiste. Twitter ergänzte diesen Tweet daraufhin um den Link: „Erfahren Sie die Fakten über Briefwahl". Der Link führte zu einer Twitter-Seite, in der Trumps Behauptungen als „unbegründet" zurückgewiesen wurden. US-Präsident Trump warf dem Kurznachrichtendienst umgehend vor, sich in die Wahl einzumischen, bei der Trump im November für eine zweite Amtszeit kandidiert. "Twitter unterdrückt die Redefreiheit völlig, und ich als Präsident werde das nicht zulassen“.
  • General Electric trennt sich von seinem Beleuchtungsgeschäft. Käufer sei Savant Systems, ein Spezialist für Automatisierungstechnik für den Hausgebrauch, teilte GE am Mittwoch mit. Finanzdetails wurden nicht genannt. Teil der Vereinbarung sei die weitere Nutzung der Marke "GE" durch Savant.
  • Tractor Supply erwartet für das laufende Quartal rekordverdächtige Umsätze und Gewinne. Die Erlöse des Zulieferers für die Landwirtschaft sollen demnach um 20 bis 25 Prozent steigen.
  • Der Flugzeughersteller Boeing wird nach Angaben von Gewerkschaftsvertretern diese Woche 2.500 Entlassungen ankündigen. Dies wäre die erste Phase eines umfassenderen Stellenabbaus, der sich nach Angaben von Boeing auf rund 10 Prozent der Belegschaft beläuft.
  • Die Pizzakette Papa John's teilte mit, dass die Verkäufe in vergleichbaren Filialen in Nordamerika in diesem Monat um 33,5 Prozent angestiegen sind.
  • Der E-Autohersteller Tesla hat die Fahrzeugpreise in Nordamerika um bis zu 6 Prozent gesenkt, um die Autonachfrage, die seit Beginn des pandemiebedingten Lockdowns schwächelt, wieder anzukurbeln.
  • Amazon befindet sich laut dem Wall Street Journal in fortgeschrittenen Gesprächen über den Kauf von Zoox, ein Entwickler von Technologien für selbstfahrende Taxis, die per Telefon gerufen werden können.
  • Nach Angaben von Domino's Pizza hat die Nachfrage in den ersten acht Wochen des laufenden Quartals wieder zugenommen, wobei das Wachstum in den USA wesentlich stärker ausgefallen sei als auf den internationalen Märkten.
  • Die Baumarkt-Gruppe Hornbach blickt weiter vorsichtig aufs laufende Geschäftsjahr. Obwohl das zu Ende gehende erste Quartal bei Umsatz und bereinigtem operativen Ergebnis (Ebit) voraussichtlich deutlich über den Vorjahreswerten liegen dürfte, sieht das Management für die restlichen neun Monate konjunkturelle Risiken. Der Jahresumsatz soll demnach auf Vorjahresniveau liegen und das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2019/2020.
  • Die Autoallianz von Renault, Nissan und Mitsubishi will mit einer verstärkten Zusammenarbeit Kosten für neue Automodelle um bis zu 40 Prozent senken. Dies kündigte Renault-Präsident Jean-Dominique Senard am Mittwoch bei einer Online-Pressekonferenz an. Wegen der Corona-Krise braucht Renault ins Frankreich einen staatlich garantierten Kredit von fünf Milliarden Euro. Von der Expansionsstrategie des früheren Autobosses Carlos Ghosn will Senard nichts mehr wissen, wie der betonte. Ghosn hatte die Allianz geschmiedet und vor allem hohe Absatzzahlen im Blick gehabt. Der Fall Ghosn hatte das Bündnis in eine schwere Krise gestürzt.
  • Seit Montag ist es offiziell: Der Staat soll die Lufthansa mit einem Milliardenpaket retten. Darauf einigten sich Airline und Bundesregierung. Insgesamt 9 Mrd. Euro umfasst das Rettungspaket. Bei dem Deal mahnt die "Bürgerbewegung Finanzwende" mehr Steuertransparenz an. Es sei sehr wahrscheinlich, dass die Lufthansa Steueroasen nutze und Gewinnverschiebungen betreiben könnte, begründete die Initiative ihre Forderung. Über die vergangenen zehn Jahre habe die Lufthansa im Durchschnitt zudem auffällig wenig Unternehmenssteuern gezahlt. Die Bundesregierung habe zwar bei dem Rettungspaket zur Bedingung gemacht, dass kein Staatsgeld in Steueroasen fließe. Dies reiche aber nicht aus, weil die zugrundegelegte "EU-Liste der unkooperativen Staaten" nur einen kleinen Teil der weltweiten Schattenfinanzzentren abdecke.
  • Elf Stadtwerke haben vor dem Gericht der Europäischen Union in Luxemburg Klage gegen den Deal zwischen E.ON und RWE zur Aufteilung des Energiemarkts eingereicht, wie das manager magazin berichtet. Es handele sich um „zwei nationale Champions zu Lasten des Mittelstands" heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Kläger. Die von RWE und E.ON initiierte Neuordnung des Energiemarktes sei aus Sicht des Wettbewerbs und der Verbraucher „nicht zu tolerieren“. RWE und E.ON haben vereinbart, die frühere RWE-Tochter Innogy zwischen beiden aufzuteilen und von der Börse zu nehmen. RWE konzentriert sich auf die Stromerzeugung (inkl. Teilen von E.ON), E.ON auf Netze und Vertrieb. Im Zuge der Transaktion steigt RWE zudem zum größten Einzelaktionär von E.On auf (Anteil derzeit: 15 Prozent).
  • Für Wirecard-Chef Markus Braun tickt offenbar die Uhr. Einem Bericht des „manager magazin“ zufolge ist eine Vertragsverlängerung keine ausgemachte Sache. Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann stelle mehrere Bedingungen für die Verlängerung des Mandats, das im Dezember ende. Zunächst müssen die Wirtschaftsprüfer von EY dem Jahresabschluss 2019 ein uneingeschränktes Testat geben. Zudem müssten auch Probleme mit der Finanzaufsicht BaFin ausbleiben. Eichelmann ist laut dem Wirtschaftsmagazin auch schon auf der Suche nach einem möglichen Nachfolger für Braun.
  • Volkswagen befindet sich laut einem Bericht von Reuters in China in letzten Gesprächen über eine 50-prozentige Beteiligung an der Muttergesellschaft seines chinesischen Elektrofahrzeug-Partners JAC Motors. Zudem erwägen die Wolfsburger, auch größter Anteilseigner des Batterieherstellers Guoxuan High-Tech zu werden. Beide Deals sollen bereits am Donnerstag Thema im VW-Aufsichtsrat sein, wie zwei Insider der Nachrichtenagentur sagten. Details des Abschlusses könnten am Freitag bekanntgeben werden.
  • Die beiden Immobilienkonzerne TAG und LEG haben ihre milliardenschweren Fusionspläne ad acta gelegt. Die Gespräche über den Zusammenschluss wurden abgebrochen, wie die LEG am späten Dienstagabend mitteilte. Man sei sich über das Umtauschverhältnis für die Aktien nicht einig geworden, hieß es zur Begründung. Die LEG Immobilien ist an der Börse ca. 7,4 Mrd. Euro wert, die TAG rund 3 Mrd.
  • Der Betreiber von Solarparks und Windkraftanlagen Encavis hat seinen Ausblick für das laufende Jahr bestätigt. Demnach soll der Umsatz auf Basis des aktuellen Portfolios sowie unter normalen Wetterbedingungen auf mehr als 280 Mio. Euro steigen (2019: 274 Mio. EUR). Beim operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird ein Wert von mehr als 220 Mio. Euro erwartet, nach wetterbereinigten 211 Mio. Euro im Vorjahr.
  • Der Münchner Arzneimittelhersteller PharmaSGP plant die Erstnotiz im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse noch in diesem Jahr. Dies teilte der Anbieter von Schmerzmitteln wie Rubaxx und Restaxil am Mittwoch mit. Mit dem Schritt wollen die Gründer Clemens Fischer und Madlena Hohlefelder mindestens die Hälfte ihrer Anteile an Anleger verkaufen, um den Erlös in andere Projekte außerhalb des Unternehmens zu investieren. Nach Informationen von Bloomberg könnte das Unternehmen bei dem IPO mit 500 Mio. Euro bewertet werden.
  • Die Beteiligungsgesellschaft MBB SE konnte im ersten Quartal trotz der Corona-Pandemie den Umsatz um 33,7 Prozent auf 171,8 Mio. Euro steigern. Das EBITDA wuchs um 18,8 Prozent auf 15,8 Mio. Euro, was einer EBITDA-Marge von 9,2 Prozent entspricht. Mit 0,66 Euro pro Aktie lag das bereinigte Ergebnis 46,7 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.

Konjunktur & Politik

  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat ein weitreichendes Konjunkturprogramm gefordert, um die Erholung der Wirtschaft zu unterstützen. "Es ist kein einfaches Konjunkturprogramm, sondern wir müssen dafür sorgen, dass es eine große Welle an Innovation gibt", sagte Altmaier im Bundestag. Nötig seien eine umfassende Entbürokratisierung und eine Förderung von Nachhaltigkeit. Der Anstieg von Sozialabgaben und Energiekosten müsse gebremst werden.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet harte Auseinandersetzungen über das Corona-Wiederaufbauprogramm. Auch beim nächsten EU-Gipfel werde das Thema nicht abgeschlossen sein, sagte die Kanzlerin. Ziel müsse sein, im Herbst genug Zeit zu finden für Beratungen der nationalen Parlamente und des Europaparlaments, die dann noch im laufenden Jahr zu einer Einigung führen sollten.
  • Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert ein branchenübergreifendes Konjunkturpaket für die gesamte Wirtschaft. „Je breiter, desto besser", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf im Münchner Club Wirtschaftspresse. So würde die Verrechnung heutiger Verluste mit Gewinnen des vergangenen Jahres viele Unternehmen sofort entlasten. Die Verrechnung würde auch verhindern, dass der Steuerzahler marode "Zombie-Unternehmen" unterstützt, die auch ohne Corona-Krise schon in Not waren. Entscheidend für die Überwindung der Rezession sei es, „die Kauflust und die Investitionslust" zu beflügeln.
  • US-Präsident Donald Trump hat den sozialen Online-Plattformen mit neuer Regulierung oder sogar Schließung gedroht. Viele Republikaner wie er hätten das Gefühl, dass die sozialen Medien konservative Stimmen „komplett verschweigen", schrieb Trump auf Twitter. Um dem entgegenzuwirken würde die Regierung „sie streng regulieren, oder ganz schließen", drohte er. Trump nannte dabei keine Plattform beim Namen.
  • EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Hoffnung auf einen vergleichsweise milden Konjunktureinbruch in der Eurozone aufgegeben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte in diesem Jahr zwischen acht und zwölf Prozent sinken, sagte die Notenbankchefin in Frankfurt bei einer Veranstaltung mit Jugendlichen. Bislang waren die Währungshüter von einem Minus zwischen fünf und zwölf Prozent ausgegangen.
  • Deutschland und Frankreich haben ein 500-Milliarden-Euro-Programm gegen die Corona-Krise vorgeschlagen. Die „Sparsamen Vier“ unter Federführung Österreichs haben gemeinsam dagegen Einspruch erhoben. Wie reagiert nun die EU-Kommission? Sie packt noch einen drauf. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus informierten Kreisen erfuhr, will EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen 750 Mrd. Euro für die wirtschaftliche Erholung Europas nach der Corona-Krise bereitstellen. „Davon sollen 500 Mrd. Euro als nicht rückzahlbare Zuwendungen und 250 Mrd. Euro als Kredite fließen“. Laut den Kreisen sollen allein für Italien 173 Mrd. Euro mobilisiert werden. Daneben will von der Leyen einen regulären mehrjährigen Finanzrahmen für die Jahre 2021 bis 2027 im Umfang von rund einer Billion Euro vorschlagen. Der Plan soll en detail am Nachmittag im Europaparlament vorgestellt werden.
  • Das Konjunkturbarometer des DIW Berlin fällt im Mai auf einen neuen Tiefststand von 20 Punkten. Im April hatte der Wert für das zweite Quartal noch bei knapp 37 Punkten gelegen. „Angesichts der bis in den Mai verordneten Lockdown-Maßnahmen dürfte die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um mehr als zehn Prozent gegenüber dem ersten Vierteljahr einbrechen“, erwartet das Institut. Im Zuge der teilweisen Lockerungen nehme die Wirtschaft zwar wohl wieder etwas Fahrt auf. Dies zeige auch die jüngste Aufhellung der Geschäftserwartungen der Unternehmen. „Der Einbruch ist aber drastisch und eine vollständige Erholung wird sehr lange auf sich warten lassen“, sagt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. „Das Auslandsgeschäft dürfte angesichts der weltweit verheerenden Folgen der Corona-Pandemie wegbrechen und die Nachfrage vor allem nach Investitionsgütern schwach bleiben. Das trifft die stark auf solche Güter ausgerichtete deutsche Volkswirtschaft in besonderem Maße.“
  • Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte hat Reformen in seinem Land zugesagt. In einem Brief an Zeitungsredaktionen nannte Conte als Ziele weniger Bürokratie und eine Beschleunigung der Justiz. Außerdem kündigte er an: „Wir werden eine ernsthafte Steuerreform einleiten.“ Conte erwartet aus dem geplanten milliardenschweren EU-Wiederaufbauplan Gelder für sein Land. Die Ankündigungen stehen damit im Zusammenhang. Er will die EU-Hilfen auch dazu nutzen, um „strategische Infrastrukturen" Italiens zu erneuern. etwa bei der Digitalisierung. Mehr Ökologie in der Wirtschaft wie auch im europäischen „Green Deal" vorgesehen sei ebenfalls wichtig, schrieb Conte.
  • Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) rechnet für 2020 mit einem „deutlichen Produktions- und Umsatzrückgang in der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland“. Eine genaue Prognose will der Verband erst nach dem zweiten Quartal veröffentlichen. „2020 wird ein schwieriges Jahr für die chemisch-pharmazeutische Industrie", erklärte VCI-Präsident Christian Kullmann. „Die Unternehmen werden die Corona-Folgen in den kommenden Monaten stark spüren. 75 Prozent der VCI-Mitglieder erwarten einen Umsatzrückgang in Europa.“ Im ersten Quartal dieses Jahres hat die Branche die Corona-Pandemie noch nicht mit voller Wucht zu spüren bekommen. Im Januar und Februar hatte sich die Krise zunächst nur im Asiengeschäft bemerkbar gemacht. Ab März bremste die Pandemie dann weltweit die Chemienachfrage. Die europäische Wirtschaft kam in weiten Teilen zum Erliegen. Der Branchenumsatz legte von Januar bis März auf 49,5 Mrd. Euro zu, was einem Plus von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal entspricht. Der Inlandsumsatz stieg um 3,3 Prozent, während der Auslandsumsatz wegen der Corona-Pandemie um fast 1 Prozent sank.
  • Das Robert Koch-Institut hat für Deutschland 362 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise mehr als 179.300 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Mittwochmorgen meldete. Bislang starben dem RKI zufolge 8.349 nachweislich Corona-Infizierte, damit stieg die Zahl der gemeldeten Toten innerhalb von 24 Stunden um 47. 162.800 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden und damit rund 800 Menschen mehr als am Tag zuvor.
  • Deutschland liegt im Ranking unter den zehn Staaten in Europa mit einer gesetzlichen Frauenquote für Unternehmen aktuell auf dem letzten Platz. Zu diesem Ergebnis kam das Institut für Mitbestimmung und Unternehmensführung der Hans-Böckler-Stiftung. In Deutschland gebe es nur relativ milde Sanktionen bei Missachtung, und die Quote selbst sei mit 30 Prozent niedriger als in anderen Ländern.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte ihre Geldpolitik weiter lockern. EZB-Direktorin Isabel Schnabel sagte der "Financial Times“, sollte dies erforderlich sein, sei die EZB bereit, all ihre Instrumente einzusetzen. Das Corona-Notprogramm PEPP könnte sowohl im Umfang als auch in der Zusammensetzung angepasst werden, sagte Schnabel. Eine Ausweitung der Wertpapierkäufe würde keine Reaktion auf die jüngste Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts darstellen, betonte Schnabel. Das Gericht hatte von der EZB eine Begründung für ihr Anleihekaufprogramm PSPP verlangt. Ansonsten dürfe die Bundesbank nicht mehr an den Käufen teilnehmen.
  • Im Jahr 2016 hatten knapp 22.900 aller in Deutschland erfassten lohn- und einkommensteuerpflichtigen Einkünfte von mindestens einer Million Euro. Das waren knapp 1.700 Steuerpflichtige mehr als 2015, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das Durchschnittseinkommen dieser Gruppe betrug 2,7 Mio. Euro. In Hamburg war die Millionärsdichte demnach am höchsten. Dort hatten zwölf von Zehntausend unbeschränkt Einkommensteuerpflichtigen (1,2 Promille) Jahreseinkünfte jenseits der Millionengrenze. In Sachsen-Anhalt war es dagegen nur ein Steuerpflichtiger von Zehntausend (0,1 Promille).
  • Neue staatliche Kaufprämien für Autos sind nach Ansicht des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil dringend notwendig. „Ich habe aktuell insbesondere Sorgen, was die Zulieferbetriebe angeht“, sagte Weil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Diese Firmen hätten viel weniger Reserven als die großen Konzerne und seien vielfach schon geschwächt in die Krise hineingegangen. „Für viele kleine und mittlere Firmen tickt die Uhr. Wenn nicht schnell die Nachfrage anspringt, werden viele bald die Bücher zuklappen und sagen: Sorry, aber das war’s."
  • Die EU-Kommission will die Hilfen für besonders von der Corona-Krise betroffene Staaten und Wirtschaftszweige durch neue Abgaben und Steuern finanzieren. Wie der dpa aus EU-Kreisen bestätigt wurde, soll den Mitgliedstaaten an diesem Mittwoch vorgeschlagen werden, Digitalkonzerne und Nutzer von Plastik stärker zur Kasse zu bitten. Zudem könnten künftig die Erlöse aus dem Emissionszertifikatehandel in die EU-Kassen fließen.
  • Mit einem milliardenschweren Wiederaufbauplan will die EU-Kommission die europäische Wirtschaft nach der Corona-Krise wieder auf Vordermann bringen. Hunderte Mrd. Euro sollen als gemeinsame Schulden für den EU-Haushalt aufgenommen werden. Der Wiederaufbauplan der Kommission ähnelt dem deutsch-französischen Konzept. Die Details werden heute Nachmittag vorgestellt.
  • Chinas Pläne für ein Sicherheitsgesetz für Hongkong gefährden nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump die Zukunft des Finanzstandorts. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Kayleigh McEnany, sagte am Dienstag, der Präsident sei verärgert über Chinas Vorgehen. Es sei schwierig zu erkennen, wie Hongkong ein Finanzzentrum bleiben könne, wenn China die Pläne konkretisiere. Trump wurde später im Weißen Haus nach einer möglichen Reaktion gegen China gefragt. „Wir machen derzeit etwas, ich denke, das werden Sie sehr interessant finden", sagte er. Er wolle darüber noch nicht sprechen, werde sich aber vor dem Ende der Woche dazu äußern. Peking hat derweil die Gesetzesvorlage zur Stärkung der nationalen Sicherheit erweitert, die vor allem in Hongkong zum Einsatz kommen dürfte. Es werden nun nicht nur Personen, sondern auch Organisationen mit einbezogen. Damit sind auch Menschenrechtsgruppen und Unternehmen nicht länger vor dem Zugriff des chinesischen Staatsschutzes in Hongkong sicher.
  • Die deutschen Unternehmen gehen weiter von sinkenden Mitarbeiterzahlen aus. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im Mai dennoch auf 88,3 Punkte gestiegen, von 86,3 Punkten im April. Trotz dieses Anstiegs wird die Zahl der Entlassungen die der Einstellungen übersteigen. „Die Arbeitslosigkeit in Deutschland wird somit zunehmen“, kommentierte ifo-Ökonom Klaus Wohlrabe. Nachdem das Barometer in allen vier Sektoren (Industrie, Dienstleistung, Handel, Bau) im April stark gefallen war, konnte es sich nun in drei Sektoren wieder etwas erholen. Nur in der Industrie erwarten erneut mehr Unternehmen tendenziell sinkende Mitarbeiterzahlen.
  • Die Kontaktbeschränkungen in Deutschland wegen der Corona-Pandemie werden bis zum 29. Juni verlängert. Darauf einigten sich am Dienstagabend die Staatskanzleien der Länder und das Bundeskanzleramt. Die Länder können demnach aber erlauben, dass sich im öffentlichen Raum künftig bis zu zehn Personen treffen. Es wird weiterhin empfohlen, Abstand zu halten.

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