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13:59 Uhr, 19.12.2011

Neue Hamster-Chancen für renditehungrige Anleger

Erwähnte Instrumente

  • Hamster-Optionsschein auf Br
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Kaum ein Rohstoff stellt sich schon fast das ganze Jahr über von seiner Bewegung her langweiliger dar, als Rohöl. Leider hilft das den vielen Autofahrern an den Zapfsäulen wenig, erreichten deren Ausgaben in diesem Jahr trotzdem ein Rekordniveau. Doch das steht wieder auf einem ganz anderen Blatt. Reine Long-Anleger, die 2011 auf steigende Notierungen spekulieren wollten, hatten es dagegen umso schwerer, schwankte der Preis für die Nordseesorte Brent doch mehrfach in einer Range zwischen rund 100 und 120 US-Dollar hin- und her. Ob sich an dieser Entwicklung auch in den nächsten Monaten sehr viel ändern wird und es zu einem deutlichen Ausbruch nach oben oder unten kommt, bleibt zumindest zweifelhaft, halten sich doch nach wie vor preisbestimmende positive und negative Faktoren die Waage und würden beispielsweise allzu starke Preisabschläge durch entsprechende Interventionen der OPEC wieder ausgeglichen.

De facto hat sich die Range in den vergangenen drei Monaten sogar noch weiter auf ein Niveau zwischen etwa 105 und 115 US-Dollar eingeengt, wodurch sich für Investoren derzeit eine Seitwärtsspekulation geradezu aufdrängt. Zu denken wäre dabei in erster Linie an Capped-Bonus- bzw. falls überhaupt verfügbar Korridor-Bonus-Zertifikate bzw. Discounter, was die Zertifikateseite anbelangt, aber auch an sogenannte Hamster- bzw. Inline-Optionsscheine aus dem Hebel-Produkte-Regal. Letztere eignen sich eher für den hartgesottenen Investor, da die jeweilige Bandbreite, auf die sie sich beziehen, während der gesamten Laufzeit von der Kursbewegung nicht ganz ausgereizt bzw. verlassen werden darf , um nicht postwendend zum Totalverlust zu führen. Sollte keine der beiden Barrieren erreicht werden, kommt es zur Maximalauszahlung von zehn Euro. Ein anderes Tilgungsszenario lässt sich von dieser Form digitaler Produkte nicht ableiten.

Einen deutlich geringeren Adrenalin-Kick dürften dagegen sogenannte Hamster-Optionsscheine beim Anleger auslösen. Der Investor lebt hier von der „Hoffnung auf Marktstabilität in einer engen Range“ und erhält an jedem Tag, den das einzelne Papier innerhalb der von vornherein festgelegten Kursspanne verweilt, einen inneren Wert von 10-Cent gutgeschrieben, wobei die beiden Schwellen dazugerechnet werden. Deshalb auch die Bezeichnung ansammelnder Korridor- bzw. Range-Optionsschein. Da es den Betrag an insgesamt 100 Tagen zu verdienen gibt, beträgt die maximale Auszahlung auch hier wiederum zehn Euro. Der digitale Charakter ergibt sich dabei automatisch an jedem einzelnen Tag der Laufzeit, ohne dass der Anleger bei dieser Variante an einem Tag außerhalb des Korridors etwas Schlimmeres befürchten müsste, mit Ausnahme des nicht gutgeschriebenen inneren Wertes. Allerdings wird die Rechnung am Laufzeitende präsentiert und wenn dann zu wenige Prämien eingesammelt wurden, wirkt sich dies natürlich entscheidend auf das Endergebnis aus, zumal der Investor beim Kaufpreis erst einmal entsprechend in Vorleistung gehen muss.

Die Société Générale hat erst vor einigen Tagen wieder eine frische Tranche an Korridor-Optionsscheinen auf Brent-Öl, sowie auf Gold und Silber emittiert, die alle aufgrund der 100-Tage-Regelung eine Laufzeit bis 23. April 2012 besitzen. Besonders attraktiv die fünf neuen Öl-Produkte, die sich in Abhängigkeit von der individuellen Markterwartung auch miteinander kombinieren lassen. So könnte man z.B. einen sehr breiten, dafür aber auch relativ teuren und damit renditeschwachen Korridor zwischen 95 bis 125 US-Dollar durch mehrere kleinere, lukrativere nachbilden. Dabei könnte man ausgehend von einem Kernprodukt zwischen 100 und 120 US-Dollar die Gesamtposition durch weitere Korridore zwischen 95 und 115 und 105 bis 125 US-Dollar ergänzen und hätte damit ebenfalls eine größere Bandbreite abgedeckt. Allerdings muss man bei solch kombinierten Engagements die Gesamtkosten überschlagen und bei den Kombinationen auch möglichst auf entsprechende Schnittmengen achten, damit sich das Ganze überhaupt rechnet. Denn der Kauf gleich mehrerer Einzelprodukte summiert sich meist automatisch auf mehr als zehn Euro, was zu starke gegenseitige Ausschlüsse verbietet, um am Ende überhaupt auf eine ordentliche Rendite zu kommen.

Eine weitere Strategie wäre ganz bewusst auf eine bestimmte Richtung zu setzen und ein Produkt auch außerhalb bzw. am Ende eines Korridors zu erwerben. Rechnet man z.B. mit einem Anstieg des Ölpreises könnte man auf dem aktuellen Niveau von etwa 108 US-Dollar einen Korridor zwischen 110 und 120 US-Dollar wählen. Das Papier ist derzeit bereits für etwas weniger als fünf Euro zu haben und würde im Falle einer steigenden Ölnotierung entsprechend überproportional an Wert zulegen. Würde der Ölpreis wie erwartet steigen, könnte man schon wieder bei einer Notierung von rund 115 Euro gewinnbringend aussteigen. Der Aufbau eines inneren Wertes wäre für eine solche Spekulation, bei der man auf einen stark ansteigenden Zeitwert ausgeht, ebenso unerheblich, wie bei der umgekehrten Strategie. So könnte man beispielsweise bei einem wieder auf rund 115 US-Dollar gestiegenen Brent-Öl-Wert postwendend wieder in den Korridor zwischen 95 und 115 US-Dollar investieren und dabei auf wieder fallende Preise und ansteigende Volatilitäten setzen. Der äußerst renditeträchtige Effekt wäre der gleiche, wenn der Basiswert mittspielt. Wenn nicht, wäre man zumindest nicht gleich ausgeknockt wie bei einem Inliner und könnte auf einen erneuten Ausbruch hoffen.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Risikobereite Anleger können mit Korridor-Optionsscheinen überproportionale Renditen erzielen, egal ob sie es auf das kontinuierliche „Hamstern“ der täglichen Prämien oder den schnellen Richtungstrade anlegen. Wegen des noch geringen inneren Wertes zu Beginn der Laufzeit empfiehlt sich für „hamsterwillige“ Investoren ein möglichst frühzeitiger Einstieg. Allerdings eignen sich solche Papiere wie auch andere Hebel-Produkte nur als kleine Beimischung eines Depots und sollten regelmäßig beobachtet werden.

Hier eine Aufstellung der fünf neuen Korridor-Optionsscheine auf Brent-Öl:

WKN

Basiswert

von

bis

Fälligkeit

Max.Rendite

Geld

Brief

SG2LR6

Brent Future

95

115

23.04.12

38,12%

7,04

7,24

SG2LR2

Brent Future

100

120

23.04.12

34,05%

7,26

7,46

SG2LR4

Brent Future

95

125

23.04.12

17,65%

8,30

8,50

SG2LR3

Brent Future

110

120

23.04.12

96,20%

4,54

4,74

SG2LR5

Brent Future

105

125

23.04.12

40,06%

6,94

7,14

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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