Kommentar
15:27 Uhr, 20.06.2016

Neueste Brexit-Umfragen sehen EU-Befürworter vorn - Pro-EU-Bewegung sieht sich neuen Vorwürfen ausgesetzt

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  • Brexit-Befürworter erhalten neue Munition
  • Wal-Mart und JD.com bilden Allianz in China
  • Bundesbank: Perspektiven für deutsche Wirtschaft bleiben günstig
  • Adidas gewinnt Wettstreit um DFB-Ausrüstervertrag gegen Nike
  • Volkswagen will mehr als 40 Modellvarianten streichen
  • General Electric sucht in Deutschland nach Übernahmen
  • Brexit-Referendum: Jüngste Umfragen sehen EU-Befürworter vorn
  • Presse: Deutsche Bank wusste früh von Cum-Ex-Deals
  • Novartis greift Wettbewerber mit Biosimilars an
  • HeidelbergCement trennt sich für den Italcementi-Kauf von Teil des US-Geschäfts
  • Steuereinnahmen im Mai 6,2 % höher als ein Jahr zuvor

DAX

Die Aktienmärkte durchleben im Vorfeld des Brexit-Referendums eine Berg- und Talfahrt. Dominierten vergangene Woche noch Sorgen um die Folgen eines Austritts Großbritanniens aus der EU, hat die Nervosität über das Wochenende spürbar nachgelassen. Dabei hängt sich die Stimmung an aktuellen Umfragen auf, die in den letzten Tagen wieder einen teils deutlichen Vorsprung der Brexit-Gegner signalisierten. Die Ermordung der Labour-Abgeordneten Jo Cox hat nach Einschätzung von Beobachtern zu dem Umschwung beigetragen. Am deutschen Aktienmarkt ist der DAX am Montagmorgen bereits mit einem satten Aufschlag in den Handel gestartet, die Gewinne konnten im Verlauf sogar weiter ausgebaut werden. Lag der Index gegen Mittag mit 3,3 Prozent bei knapp unter 9.950 Punkten in Front, zogen die deutschen Standardwerte am Nachmittag um 3,5 Prozent auf 9.965 Punkte an. Das Thema „Brexit" wird bis zur endgültigen Entscheidung am 23. Juni jedoch weiter im Fokus stehen. Die Volatilität dürfte weiterhin hoch bleiben.

Unternehmensnachrichten

  • Nach Angaben von CNBC will Wal-Mart Teile seines China-Geschäfts an JD.com verkaufen und im Gegenzug 5 % der JD-Anteile erwerben.
  • Der Volkswagen-Konzern will laut „Handelsblatt“ mit dem geplanten Strategieschwenk mehr als 40 Modellvarianten streichen. Die Vielfalt der Varianten soll auf deutlich unter 300 sinken, so die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise. Auf der Streichliste stehen demnach vor allem absatzschwache Fahrzeugtypen.
  • Der weltgrößte Industriekonzern General Electric denkt über weitere Übernahmen nach – und will sich vor allem in Deutschland besser aufstellen. „Wir wollen definitiv stärker werden in Deutschland", sagte GE-Chef Jeff Immelt dem "Handelsblatt". „Ich würde mich schon wundern, wenn wir in einigen Jahren hier in Deutschland nicht deutlich größer sind.“
  • Adidas hat im Wettkampf um den Ausrüstervertrag für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft den US-Rivalen Nike ausgestochen. Nach langen Verhandlungen haben sich der DFB und der Sportartikelhersteller auf eine Verlängerung des Ausrüstervertrages über das Jahr 2018 hinaus für weitere vier Jahr geeinigt. Adidas zahlt Medieninformationen zufolge 50 Mio. Euro jährlich — doppelt soviel wie bislang.
  • Der Iran verhandelt nach Angaben seiner Zivilen Luftfahrtorganisation mit Boeing über den Kauf von 100 Flugzeugen. Der Hersteller wollte sich dazu nicht äußern, ein Sprecher verwies aber darauf, dass die US-Regierung einem solchen Vertrag ihre Zustimmung erteilen müsse.
  • Die Deutsche Bank wusste laut "Süddeutscher Zeitung" frühzeitig von sogenannten Cum-Ex-Deals, mit denen sich Kunden auf Kosten des deutschen Steuerzahlers bereichert haben sollen. Dies belege ein interner E-Mail-Verkehr der Deutschen Bank vom 7. Mai 2009, schreibt die SZ. Darin heiße es, der Fiskus werde mit solchen Deals „zur Kasse gebeten“. Der Finanzkonzern machte nach eigenen Angaben bei diesen Deals nicht mit; er hätte aber die Bundesregierung bereits zu diesem Zeitpunkt warnen können.
  • Während eines Air-Berlin-Flugs von München nach Hamburg am Sonntagabend hat es eine Bombendrohung gegeben. An Bord der Maschine befanden sich laut Bundespolizei 170 Passagiere und acht Crewmitglieder. Das Flugzeug konnte jedoch sicher landen. Die Behörden haben ihre Ermittlungen aufgenommen.
  • Der Pharmakonzern Novartis will bis 2020 Nachahmermedikamente (sogenannte Biosimilars) von fünf wichtigen Biotech-Arzneien auf den Markt bringen, mit denen Roche, Johnson & Johnson, Abbvie sowie Amgen im vergangenen Jahr Gesamterlöse von rund 44 Mrd. US-Dollar erzielten. Die Nachahmerversionen könnten bis zu 75 Prozent billiger als die Originalmedikamente sein, so Novartis.
  • HeidelbergCement trennt sich für den Italcementi-Kauf von einem Teil seines US-Geschäfts. Zum Verkauf stehen unter anderem eine Zementfabrik in Martinsburg und elf Distributions-Anlagen in sechs weiteren Bundesstaaten. Darauf hat sich HeidelbergCement mit der US-Wettbewerbsbehörde FTC geeinigt, die den Kauf als letzte Kartellbehörde genehmigt hat, wie HeidelbergCement am Sonntag mitteilte.

Konjunktur & Politik

  • Brexit-Befürworter erhalten neue Munition: Der Telegraph hat am Abend einen Bericht veröffentlicht, wonach Will Straw, der Anführer der Pro-EU-Bewegung Weisung gegeben hat den Tod von Jo Cox zu instrumentalisieren. Die Vorwürfe gehen auf einen durchgesickerten Telefon-Mitschnitt zurück.
  • Die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft bleiben laut Bundesbank-Monatsbericht günstig. Nach einer Verlangsamung im zweiten Quartal dürfte sich das Wachstum im zweiten Halbjahr wieder beschleunigen. "Tragende Säule ist die lebhafte Binnennachfrage, die von der günstigen Arbeitsmarktlage und den steigenden Einkommen der privaten Haushalte gestützt wird"", sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann. Die Bundesbank-Volkswirte erwarten für dieses Jahr ein Wachstum des preisbereinigten deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,7 Prozent, für das Jahr 2017 prognostizieren sie einen Zuwachs von 1,4 Prozent. Das sind 0,1 beziehungsweise 0,3 Prozentpunkte weniger als noch vor einem halben Jahr angenommen. Auch die Inflationsprognosen wurden leicht gesenkt.
  • Jüngste Umfragen sehen eine Mehrheit für die EU-Befürworter beim Brexit-Referendum am 23. Juni. Nach einer am Samstag veröffentlichten Umfrage sind 45  Prozent der befragten Briten für einen Verbleib in der EU und 42 Prozent für einen Austritt. Am Sonntagabend hatte Premierminister David Cameron im britischen Fernsehen erneut für einen EU-Verbleib des Vereinigten Königreichs geworben. Die EU plant unterdessen laut "Wall Street Journal" ein Krisentreffen für den Fall, dass sich die Briten doch für einen EU-Austritt entscheiden sollten.
  • Die Preise auf Erzeugerebene in Deutschland lagen im Mai um 2,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Experten hatten einen Rückgang um 2,9 Prozent erwartet.
  • Die Steuereinnahmen von Bund, Länder und Gemeinden ohne reine Gemeindesteuern sind im Mai um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im April hatte das Plus 6,6 Prozent betragen.

Devisen

  • Der Austritt Großbritanniens erscheint nach neusten Umfrage nun nicht mehr als wahrscheinlichstes Szenario. Davon kann auch das britische Pfund profitieren, das am Montag zu allen wichtigen Währungen deutlich zulegt. GBP/USD verteuert sich gegen 11.30 Uhr MEZ um 1,2 Prozent auf 1,4620.

Dividendenabschläge

  • TAG Immobilien (0,55 Euro je Aktie)
  • USU Software (0,35 Euro je Aktie)

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