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07:34 Uhr, 27.12.2023

Netzagentur-Chef rechnet mit dauerhaft hohen Strompreisen

FRANKFURT (Dow Jones) - Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat die Verbraucher auf anhaltend hohe Strompreise eingestimmt. "Die Großhandelspreise für Strom sind deutlich gefallen gegenüber 2022. Dennoch ist das Preisniveau höher als vor dem russischen Angriffskrieg. Daran wird sich so schnell nichts ändern", sagte Müller der Rheinischen Post. "Die Zeit der billigen Energie ist vorbei; jedenfalls solange wir noch große Mengen konventionell erzeugter Energie verbrauchen."

Wie Müller der Zeitung weiter sagte, sieht er weiterhin Risiken für die Gasversorgung, obwohl Deutschland bislang gut durch den Winter gekommen sei und die Gasspeicher zu rund 90 Prozent gefüllt seien. Konkret nannte Müller drei Restrisiken: "Wenn der Winter noch sehr kalt wird und lange dauert, könnte es Probleme bei der Gasversorgung geben. Zweitens ist Putin unberechenbar: Beliefert er zum Beispiel Österreich und Ungarn nicht mehr, werden wir im Zuge der europäischen Solidarität helfen. Drittens würden uns Ausfälle der Pipelines aus Norwegen treffen, über die wir das meiste Gas bekommen. Wir müssen da Szenarien wie Sabotage ernst nehmen."

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