Analyse
18:09 Uhr, 21.04.2021

NETFLIX - Schwache Abo-Entwicklung schickt Aktie zu Boden (UPDATE)

Der Streamingdienstleister Netflix hat gestern nach Börsenschluss die Zahlen zum letzten Quartal veröffentlicht und insbesondere beim Abo-Wachstum enttäuscht. Nachbörslich brach die Aktie teilweise um 10% ein. Welche Auswirkungen hat die Verkaufswelle, nachdem jetzt im regulären Handel neue Tagestiefs drohen?

Erwähnte Instrumente

  • Netflix Inc.
    ISIN: US64110L1061Kopiert
    Kursstand: 549,570 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Netflix Inc. - WKN: 552484 - ISIN: US64110L1061 - Kurs: 549,570 $ (NASDAQ)

Charttechnisches Update von 17.30 Uhr: Der tiefe Fall der gestrigen Nachbörse auf unter 490,00 USD blieb der Netflix-Aktie zwar bisher erspart, dennoch befindet sich der Wert jetzt mit einem Minus von über 7 % unter einer früheren Unterstützung bei 516,44 USD und einer vorherigen Abwärtstrendlinie.

Halt gibt eine kurzfristige Aufwärtstrendlinie auf Höhe von 504,00 USD. Deren Bruch bzw. das Unterschreiten des Tagestiefs bei 503,60 USD könnte aber schon die nächste Abwärtswelle bis 492,77 USD auslösen. Sollte dort eine Bodenbildung ausbleiben, treten die unten angeführten Abwärtsziele auf den Plan.

Solange die Aktie unter 516,44 USD notiert, sind neue Tiefs wahrscheinlich. Über dieser Marke könnte zumindest eine kurze, dynamische Erholung bis 525,00 und darüber ggf. 533,42 USD einsetzen. In diesem Bereich dürften die Verkäufer aber wieder abladen. Weiterhin wäre erst ein Ausbruch über 533,42 und 538,53 USD bullisch zu werten und würde den Abverkauf vorerst beenden.

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Ursprüngliche Netflix-Chartanalyse von 08.13 Uhr

Netflix übertrifft im ersten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $3,75 die Analystenschätzungen von $2,97. Umsatz mit $7,16 Mrd. über den Erwartungen von $7,13 Mrd.

Netflix hat im ersten Quartal nur ein Abo-Wachstum von 3,98 Millionen verzeichnet. Die Guidance lag bei sechs Millionen. Sieht im zweiten Quartal nur ein Abo-Wachstum von plus einer Million. Erwartet wurden plus 4,44 Millionen. Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

Die Zeit der großen Wachstumssprünge scheint vorerst vorbei zu sein: Einerseits wurde mit den gestrigen Zahlen das von Netflix für das erste Quartal selbst gesteckte Ziel von rund 6 Millionen Neuabschlüssen nicht erreicht, andererseits auch die Guidance für das zweite Quartal deutlich gekappt. Der Rückgang an bisher fast am Fließband produzierten Film- und Serienhits und die Problematik der auch weiterhin reduzierten Produktionsmöglichkeiten aufgrund der Corona-Pandemie und damit die fehlende Chance, dieses Problem kurzfristig durch viele Neuproduktionen zu lösen, haben Anleger mit Verkäufen quittiert.

Daran ändert auch die an sich starke Entwicklung bei Umsatz und Gewinn wenig. Jüngste Preiserhöhungen könnten sich jetzt sogar noch als Boomerang erweisen. Obwohl sie noch positiv zum Ergebnis beitragen, könnten sie sich negativ auf die Abo-Entwicklung auch vor dem Hintergrund der Konkurrenz durch Disney, Amazon und anderen auswirken.

Aktie wird an die Unterseite der Range gedrückt

Nach Börsenschluss setzten massive Verkäufe ein, die die Netflix-Aktie direkt an die 500,00 USD-Marke und damit teilweise über 10 % in die Tiefe rissen (roter Balken im Chart). Der Anstieg seit Anfang April ist somit Stand jetzt schlagartig beendet und eine Gegenbewegung an die Unterstützungen bei 492,77 und 485,67 USD zu erwarten. Sollte der Bereich ebenfalls gebrochen werden, stünde eine Verkaufswelle an das Tief der großen Seitwärtsbewegung der vergangenen Monate bei 458,97 USD an.

Eine Fortsetzung der Aufwärtsphase seit März würde dagegen zum einem die Verteidigung der 492,77 USD-Marke, zum anderen aber auch einen Wiederanstieg über die vorherige Barriere bei 533,42 USD erfordern. Erst dann hätten sich die Bullen den Weg an das letzte Hoch bei 563,56 USD wieder freigekämpft. Weitere charttechnische Ziele und Einschätzungen können Sie auch der Godmode PLUS-Analyse meines Kollegen Henry Philippson entnehmen, der bereits gestern den Bereich um 500 USD als potenzielles Ziel einer negativen Reaktion auf die Zahlen in Betracht zog.


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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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