Kommentar
17:45 Uhr, 21.01.2022

DAX sinkt auf tiefsten Stand seit Dezember - Bundesregierung senkt Konjunkturprognose - Mindestlohn soll zum 1. Oktober steigen

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • EZB-Lagarde: Keine gefährliche Lohn-Preis-Spirale zu beobachten
  • Lawrow : Russland hegt keine Angriffspläne gegen Ukraine
  • China genehmigt Übernahme von Siltronic durch GlobalWafers
  • Yellen: Fed wird Inflation eindämmen
  • Ukraine-Konflikt: Blinken trifft Lawrow in Genf
  • Österreich führt allgemeine Impfpflicht ein
  • Sony hält an Autoplänen fest
  • Siemens Energy von Windtochter Siemens Gamesa ausgebremst
  • Netflix enttäuscht mit Ausblick

Markt

  • Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag deutlich korrigiert. Der DAX sank im Xetra-Handel um 1,94 Prozent auf 15.603,88 Punkte und rutschte damit auf den tiefsten Stand seit dem 22. Dezember. Der Leitindex rutschte auch unter seine 200-Tage-Linie. Auf Wochensicht hat das Börsenbarometer rund 1,75 Prozent verloren. An Risikofaktoren mangelt es derzeit nicht. Zwar bildet die Pandemie trotz neuer Rekordinfektionen in Deutschland an den Märkten kein größeres Störfeuer mehr, demgegenüber gibt es aber geopolitische Spannungen, die zunehmend für Einfluss sorgen, wie den Ukraine-Konflikt. Steigende Energiekosten, Inflations- und Zinssorgen und die damit einhergehende absehbare Straffung der Geldpolitik sorgen darüber hinaus für Gesprächsstoff. Kommende Woche steht die nächste US-Notenbanksitzung auf dem Programm, die Währungshüter entscheiden dann über den weiteren Kurs ihrer Geldpolitik. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat für die Eurozone allerdings erneut einer schnellen Abkehr von der lockeren Geldpolitik eine Absage erteilt. Die Anleger machen am Freitag um europäische Aktien gleichwohl einen großen Bogen.
    Die Aktien von Siemens Energy brachen am Freitag nach einer Gewinnwarnung wegen Problemen bei der der Konzerntochter Siemens Gamesa um rund 16,7 Prozent ein und belasteten damit auch den DAX.
  • Den US-Börsen gelingt seit einigen verlustreichen Tagen keine Gegenbewegung. Anleger scheinen in ihrer Sorge vor kräftig steigenden Zinsen in den USA steigende Kurse immer wieder zum Verkauf zu nutzen. Die jüngste Abwärtstendenz setzt sich am Freitag fort. Hier sitzt auch der Schock über den schwachen Netflix-Ausblick tief. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, zeigte sich skeptisch: Der Ausverkauf bei Technologieaktien halte an und auch dem Gesamtmarkt falle es zunehmend schwer, sich gegen den Abwärtstrend zu stemmen, beobachtete er. „Wenn dann noch mit Netflix ein Unternehmen mit seinem Ausblick enttäuscht, das bei den Anlegern während der Pandemie so hoch im Kurs stand, will sich kein Investor die Finger verbrennen, um die nächsten 20 Prozent Verlust erleiden zu müssen." Die aktuelle Berichtssaison im US-Technologiesektor sei damit alles andere als vielversprechend gestartet.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Update (18:30 Uhr): Die Commerzbank hat zusätzliche Rückstellungen wegen Fremdwährungskrediten der polnischen Tochter mBank angekündigt. mBank habe Rückstellungen für das vierte Quartal in Höhe von umgerechnet 436 Millionen Euro gebildet und entsprechend werde das Konzernergebnis belastet, teilte die Commerzbank mit. Die Commerzbank hält aber an ihrer Jahresprognose 2021 fest.
  • Der IT-Konzern IBM verkauft Vermögenswerte seines Healthcare-Analytics-Geschäfts Watson Health an den Finanzinvestor Francisco Partners. Finanzielle Details wurden nicht mitgeteilt. Verpflichtungen gegenüber anderen Technologien für künstliche Intelligenz und gegenüber Kunden aus dem Gesundheitswesen würden durch den Verkauf nicht beeinflusst, so IBM.
  • Der US-Streaming-Dienst Netflix rechnet nur noch mit mauem Nutzerwachstum im laufenden Quartal. Für den Zeitraum bis Ende März erwartet das Unternehmen lediglich 2.5 Mio. neue Kunden, wie es am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Analysten hatten ein Nutzerwachstum von 5 Mio. prognostiziert. Im Schlussquartal 2021 legte die weltweite Anzahl der Abonnenten noch um acht Mio. auf insgesamt 222 Mio. zu.
  • Der Ölindustrie-Ausrüster Schlumberger meldete einen Gewinnanstieg von 61 Prozent für das vierte Quartal. Auf bereinigter Basis wies der Ölfeld-Dienstleister 41 Cents je Aktie aus. Dies sowie der höhere Quartalsumsatz übertrafen die Schätzungen der Analysten.
  • Der Halbleiterkonzern Intel investiert mehr als 20 Mrd. Dollar in zwei Chipfabriken in den USA. Die Produktion auf Basis modernster Technologien in den Anlagen im US-Bundesstaat Ohio soll 2025 beginnen, wie der Konzern am Freitag mitteilte. In Ohio soll auch für die Sicherheits- und Infrastruktur-Bedürfnisse der USA produziert werden, wie Intel ankündigte. Die mehr als 20 Mrd. Dollar bezeichnete der Konzern als anfängliche Investition. Intel sucht aktuell auch nach einem Standort für ein geplantes neues Werk in Europa.
  • Der Fitnessgerätehersteller Peloton teilte mit, dass als Reaktion auf einen CNBC-Bericht, wonach die Produktion von Fahrrädern und Laufbändern vorübergehend einstellt wurde, um der schwindenden Nachfrage gerecht zu werden, das Produktionsniveau sowie die Größe seiner Belegschaft überprüft werde.
  • Die Regierung von Serbien hat ihre Lithium-Explorationslizenzen für das Bergbauunternehmen Rio Tinto unter Berufung auf Umweltbedenken widerrufen. Rio Tinto hatte sich zum Ziel gesetzt, einer der weltweit führenden Produzenten von Lithium, einer Schlüsselkomponente in Batterien, zu werden.
  • PPG Industries hat die Marktprognosen für das vergangene Quartal sowohl bei den Umsatz- als auch bei den Gewinnzahlen übertroffen. Der Hersteller von Farben und Beschichtungslacken sieht sich im Ausblick auf das laufende Quartal allerdings mit einer sinkenden Flugzeug- und Automobilproduktion mit einer sinkenden Nachfrage konfrontiert.
  • Die 4,35 Mrd. Euro schwere Übernahme des Chip-Zulieferers Siltronic durch GlobalWafers aus Taiwan wurde von der chinesische Kartellbehörde genehmigt. Bedingung sei, dass GlobalWafers einen Teil der dänischen Tochter Topsil abspalte, um den Wettbewerb auf dem Markt für 8-Inch-Siliziumscheiben (Wafer) zur Chip-Produktion nicht zu behindern. GlobalWafers müsse Kunden aus China weiterhin fair mit Wafern beliefern, so die Behörde laut Reuters. Nun hängt der Deal nur noch von der Genehmigung des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin ab.
  • Die Deutsche Bank hat John Arena von der Bank of America engagiert, um bei der Strukturierung von Kunstkrediten für sehr reiche Privatpersonen in Nord- und Südamerika zu helfen. Dies geht aus einer internen Mitteilung der Bank hervor, die dem Nachrichtendienst Reuters vorliegt. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte die Mitteilung. Arena war in den vergangenen 16 Jahren als Experte für Kunstkredite im Bereich Global Wealth Management Business bei der Bank of America tätig.
  • Litauens Handelsstreit mit China wegen seiner Haltung zur Taiwan-Frage ruft auch deutsche Unternehmen auf den Plan. Sie fürchten, dass eine dauerhafte Blockade ihren Lieferketten schaden könnte. In einem Schreiben an das litauische Außen- und das Wirtschaftsministerium, das Reuters vorlag, forderte die deutsch-baltische Handelskammer Litauen auf, eine „konstruktive Lösung" zur Wiederherstellung der Beziehungen mit China zu suchen. Einige Unternehmen hätten sonst keine Wahl, als die Produktion in Litauen einzustellen. Betroffen ist vor allem die Autoindustrie, die viele Fahrzeuge in China verkauft und Teile in Osteuropa herstellen lässt.
  • Der Energiekonzern Siemens Energy muss wegen anhaltender Probleme beim Windkraftanlagenhersteller Siemens Gamesa erneut bei der Prognose zurückrudern. Die bereinigte Umsatzentwicklung zum Vorjahr werde 2022 bei minus zwei bis plus drei Prozent liegen, teilte das Unternehmen am späten Donnerstagabend mit. Bisher war Siemens Energy von minus ein bis plus drei Prozent ausgegangen. Bei der angepassten Ebita-Marge vor Sondereffekten geht das Unternehmen nun von plus zwei bis plus vier Prozent aus (zuvor +3 bis +5 %). In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2021/22 zog Siemens Gamesa den Gesamt-Konzern mit einem angepassten operativen Minus von 63 Mio. Euro in die Verlustzone, wie Siemens Energy am späten Donnerstagabend mitteilte. Ein Jahr zuvor war noch ein Gewinn von 366 Mio. Euro erzielt worden. Analysten hatten noch mit schwarzen Zahlen gerechnet. Siemens Gamesa machte dafür Probleme mit der Lieferkette- und Schwierigkeiten beim Hochlauf seiner Plattform für Windräder an Land verantwortlich.
  • Der Online-Modehändler Zalando will bis zu 2,2 Mio. eigene Aktien zurückkaufen. Dafür sollen bis zu 200 Mio. Euro investiert werden, wie das Unternehmen am späten Donnerstagabend mitteilte. Die zurückerworbenen Papiere sollen für Mitarbeiter und Vorstände verwandt werden.
  • Der IT-Sicherheitsdienstleister Secunet Security Networks hat den Umsatz im vergangenen Jahr um 18 Prozent auf 337,6 Mio. Euro steigern können, wie das Essener Unternehmen am Freitag nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Prognostiziert hatte Secunet einen Umsatz von rund 330 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) stieg um 24 Prozent auf 63,9 Millionen Euro. Mio. Die Prognose für 2022 bestätigte Secunet.
  • Airbus hat im Streit mit Qatar Airways den Vertrag für 50 bestellte A321neo storniert. Mit der Verweigerung der Lieferung wehrt sich Airbus auch außergerichtlich gegen einen seiner wichtigsten Kunden.
  • Der japanische Elektronikkonzern Sony will neue Technologiepartner für sein Autoprojekt gewinnen. Man sehe das Risiko, Elektroautos zu ignorieren, als größer an als die Herausforderung, die sie darstellten, sagt Izumi Kawanishi. Er soll bei dem Konzern den neuen Geschäftsbereich Sony Mobility leiten. Die bevorstehende Umwandlung von Autos sei in gewisser Weise vergleichbar mit der Umwandlung von Telefonen in Smartphones durch die Informationstechnologie, so Kawanishi.

Konjunktur & Politik

  • Die Bundesregierung senkt einem Pressebericht zufolge ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr deutlich. Im Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung, der in der kommenden Woche von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgestellt werden soll, gehe die Bundesregierung nur noch von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 3,6 Prozent aus, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". In ihrer Herbstprognose hatte die Bundesregierung noch ein Wachstum von 4,1 Prozent erwartet. Laut Bericht ist die Dynamik in der deutschen Wirtschaft weiter robust. Lieferengpässe auf den Weltmärkten verlangsamen allerdings die Erholung, heißt es.
  • Der Mindestlohn in Deutschland soll zum 1. Oktober von 10,45 Euro auf 12,00 Euro steigen, wie die ARD unter Berufung auf einen entsprechenden Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums berichtet. Demnach werden ab Anfang Oktober rund 6,2 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland mehr Geld bekommen. Die Zusatzkosten für die Arbeitgeber werden laut Gesetzentwurf auf rund 1,63 Milliarden Euro geschätzt.
  • US-Außenminister Anthony Blinken und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow haben ihr Treffen in Genf ohne konkrete Ergebnisse beendet. US-Außenminister Blinken warnte erneut vor einem russischen Einmarsch in die Ukraine. "Ich habe die Position der Vereinigten Staaten und unserer europäischen Verbündeten und Partner übermittelt, dass wir fest an der Seite der Ukraine stehen und ihre Souveränität und territoriale Integrität unterstützen", sagte Blinken. Lawrow erklärte nach dem Treffen, er habe seinen US-Kollegen und den Westen zum Ende der „russlandfeindlichen Hysterie“ im Ukraine-Konflikt aufgerufen. Das Treffen sei „offen und nützlich“ gewesen. Russland verlangt weiter eine schriftliche Antwort der USA auf Forderungen nach Sicherheitsgarantien.
  • Der Index für die Verbraucherstimmung in der Eurozone ist im Januar um 0,1 Punkte auf minus 8,5 Zähler zurückgegangen, wie die EU-Kommission am Freitag mitteilte. Analysten hatten einen Rückgang auf minus 9,0 Punkte erwartet. Die Kennzahl liege aktuell noch immer deutlich unter ihrem Niveau von vor der Pandemie.
  • Der Index der Frühindikatoren in den USA ist im Dezember um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um ebenfalls 0,8 Prozent, nach einem Plus von 1,1 Prozent im November.
  • Die Europäische Notenbank geht weiterhin von sinkenden Inflationsraten im laufenden Jahr aus. Allerdings sei der Ausblick mit großer Unsicherheit behaftet", sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, am Freitag bei einer Online-Veranstaltung des Weltwirtschaftsforums Davos. Kritiker werfen der EZB vor, mit ihrer ultralockeren Geldpolitik inklusive milliardenschwerer Anleihenkäufe die Teuerung noch anzuheizen. Die Notenbank strebt im gemeinsamen Währungsraum ein stabiles Preisniveau bei einer jährlichen Teuerungsrate von 2 Prozent an, akzeptiert aber, dass diese Marke moderat über- oder unterschritten wird. Eine gefährliche Lohn-Preis-Spirale, die die Inflation dauerhaft nach oben treiben könnte, sieht die EZB bislang nicht, so Lagarde. Zumindest im Moment gebe es keine Anzeichen, dass die Inflationsentwicklung dadurch außer Kontrolle geraten könnte. „Im Gegenteil: Wir gehen davon aus, dass sich die Energiepreise im Laufe des Jahres 2022 stabilisieren werden (...) und dann werden die Inflationsraten allmählich zurückgehen", sagte Lagarde.
  • US-Außenminister Antony Blinken hat den Kreml nach dem Krisengespräch mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow erneut vor einem Einmarsch in die Ukraine gewarnt. „Ich habe die Position der Vereinigten Staaten und unserer europäischen Verbündeten und Partner übermittelt, dass wir fest an der Seite der Ukraine stehen und ihre Souveränität und territoriale Integrität unterstützen", sagte Blinken.
  • Die Spannungen zwischen dem Westen und Russland wegen der Ukraine-Krise nehmen zu. Dennoch sind beide Seiten um die Fortsetzung eines Dialogs bemüht. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat eine positive Bilanz seines Gesprächs mit US-Ressortchef Antony Blinken in Genf gezogen: Das Treffen sei „offen und nützlich" gewesen. Sein Land habe das ukrainische Volk niemals bedroht, so Lawrow. Er hoffe, dass sich die Gemüter wieder beruhigen würden.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat nach Reuters-Informationen in einer Schalte mit den Staatskanzleichefs von Bund und Ländern am Donnerstag seine düstere Vorhersage konkretisiert, wonach die Spitze der Omikron-Welle in Deutschland Mitte Februar erreicht werden soll. In einem optimistischen Szenario rechnet der Gesundheitsminister demnach dann mit mindestens 400.000 Corona-Neuinfektionen pro Tag. Sollten die Auffrischimpfungen keine lange Schutzwirkung haben oder zu wenige Menschen geboostert sein, könnte die Zahl sogar auf mehr als 600.000 pro Tag ansteigen.
  • Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) will trotz rasant steigender Infektionszahlen keine härteren Corona-Maßnahmen einführen. „Es ist nicht sinnvoll, jetzt zu verschärfen", sagte der Parteichef nach einer Sitzung des CSU-Vorstandes am Freitag. Vielmehr müsse mit Augenmaß beobachtet werden, inwieweit sich die Omikron-Welle auf die Belastung des Gesundheitswesens auswirke. Es könne nach Lage der Dinge Erleichterungen geben. Für Bayern kündigte er mögliche Lockerungen für die Zulassung von Zuschauern beim Profisport sowie für Kinder und Jugendliche bei der Beschäftigung am Nachmittag an.
  • Die hohe Inflation in Deutschland belastet einer Studie zufolge Familien mit Kindern sowie kinderlose Paare mit jeweils mittlerem Einkommen am stärksten. Gemessen an einem für diese Haushaltstypen üblichen Warenkorb stiegen die Verbraucherpreise im Dezember um 5,5 Prozent und damit stärker als die allgemeine Inflation von 5,3 Prozent, wie das gewerkschaftsnahe IMK-Institut der Hans-Böckler-Stiftung mitteilte. „Grob zusammengefasst lässt sich schlussfolgern, dass die Inflation gegenwärtig nicht überproportional Haushalte mit geringeren Einkommen trifft", so IMK-Expertin Silke Tober.
  • Im vergangenen Jahr hatte sich die Kauflaune der Deutschen vom Corona-Tief erholt. Jetzt zeigen neue Daten vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und von The Conference Board (TCB), dass höhere Preise den Optimismus der Verbraucher wieder dämpfen. Für vorsichtigen Optimismus sorgen immerhin die Beschäftigungsperspektiven.
  • Die neue Bundesregierung von SPD, Grünen und FDP ist erst seit wenigen Wochen im Amt, doch von der Anfangseuphorie ist nichts mehr zu spüren. Dies jedenfalls suggeriert eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Demnach überwiegt in der Bevölkerung die Unzufriedenheit mit der Arbeit der Ampel. 45 Prozent der Befragten zeigten sich eher oder sogar sehr unzufrieden, bei nur 37 Prozent überwiegt die Zufriedenheit. 17 Prozent machten keine Angaben.
  • Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will angesichts der geringen Füllstände der Erdgas-Speicher in Deutschland für den nächsten Winter vorsorgen. Die staatlichen Möglichkeiten seien derzeit gesetzlich sehr begrenzt, sagte Habeck dem Magazin „Spiegel". Der Winter habe gezeigt, dass Deutschland mit reduzierten Beständen noch anfälliger sei für Spekulationen, Preisschwankungen und geopolitische Spannungen.“"Deshalb müssen wir die Möglichkeiten verbessern, für den nächsten Winter vorzusorgen, damit die Gasspeicher gut gefüllt sind", sagte Habeck.
  • Die US-Finanzministerin Janet Yellen ist davon überzeugt, dass die US-Notenbank Fed und die Regierung von Präsident Joe Biden den allgemein hohen Preisdruck eindämmen werden. Die Federal Reserve und die Regierung würden Schritte ergreifen, um die Preisbeschleunigung im weiteren Verlauf des Jahres zu verringern, sagte Yellen dem TV-Sender CNBC. Dabei müsse aber zunächst die Corona-Pandemie unter Kontrolle gebracht werden. Die Regierung und die Notenbank hätten die Pflicht, gegen die hohe Inflation vorzugehen. Und das werden sie auch machen, so Yellen.
  • Die Corona-Zahlen in Deutschland sind weiter gestiegen. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) liegt die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag bundesweit bei 706 - nach 639 am Donnerstag. Binnen 24 Stunden wurden gut 140.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Die Belastung auf den Intensivstationen habe zwar abgenommen, dafür seien die Normalstationen stärker belastet, betonte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß.
  • Der Nationalrat in Wien hat mit breiter Mehrheit eine Impfpflicht beschlossen. Damit wird ab Anfang Februar die Corona-Impfung für alle Erwachsenen ab 18 Jahren Pflicht, andernfalls drohen ab Mitte März Geldstrafen bis zu 3.600 Euro. Ausgenommen sind nur Schwangere und Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können sowie Genesene für einen Zeitraum von sechs Monaten. Die Maßnahme soll vor künftigen Infektionswellen und Virus-Varianten schützen und eine Überlastung der Krankenhäuser sowie weitere Lockdowns verhindern.
  • US-Außenminister Antony Blinken und sein russischer Kollege Sergej Lawrow kommen heute in Genf zusammen, um nach einem diplomatischen Ausweg aus dem Ukraine-Konflikt zu suchen. Wegen des russischen Truppenaufmarschs an der Grenze zur Ukraine befürchtet der Westen, dass Russland einen Einmarsch in das Nachbarland vorbereitet. Moskau bestreitet das. Die USA und die Europäer drohen der russischen Regierung seit Wochen mit schweren Sanktionen, sollte die russische Armee eine Invasion durchziehen.
  • Die EU-Kommission beabsichtigt, für Polen vorgesehene EU-Mittel einzubehalten und so ausstehende Strafzahlungen ausgleichen. Das ist ein bisher einmaliger Vorgang. Das EU-Mitglied hat sich einer EU-Anordnung zum Braunkohleabbau widersetzt, daraufhin verhängte der Europäische Gerichtshof eine Strafe von 500.000 Euro täglich. Warschau hat bisher aber nicht gezahlt. Polen habe die Frist einer Zahlungsaufforderung vom November verstreichen lassen, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde. Deshalb werde nun geprüft, von welchen EU-Zahlungen an das Land die fragliche Summe einbehalten werden könne. Anschließend würden die polnischen Behörden darüber informiert und hätten noch zehn Tage Zeit, sich zu äußern. Dann werde die EU-Kommission das Geld einbehalten.

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