NETFLIX - Ausblick deutlich unter den Erwartungen

• Netflix Inc. - WKN: 552484 - ISIN: US64110L1061 - Kurs: 333,700 $ (Nasdaq)

Im ersten Quartal 2023 konnte Netflix den Umsatz um 3,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 8,16 Mrd. USD steigern, wie der Streamingkonzern am Dienstag nachbörslich mitteilte. Damit wurden die Erwartungen von 8,18 Mrd. USD ganz knapp nicht erreicht.

Der operative Gewinn verringerte sich von 1,97 Mrd. USD im Vorjahresquartal auf 1,71 Mrd. USD und die operative Marge verschlechterte sich von 25,1 % auf 21,0 %, was Netflix mit dem stärkeren US-Dollar begründete.

Unter dem Strich verschlechterte sich der Nettogewinn von 1,597 Mrd. USD auf 1,305 Mrd. USD bzw. der Gewinn je Aktie von 3,53 USD auf 2,88 USD, womit die Erwartungen von 2,87 USD aber leicht übertroffen wurden.

Der operative Cashflow legte gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich von 923 Mio. USD auf 2,179 Mrd. USD zu. Der freie Casflow stieg von 802 Mio. USD auf 2,117 Mrd. USD.

Die Zahl der zahlenden Streamingkunden weltweit stieg um 1,75 Mio. gegenüber dem Vorjahresquartal auf 232,5 Mio. Die Analysten hatten mit einem geringeren Anstieg um 1,38 Mio. gerechnet.

Deutlich unter den Erwartungen lag der Ausblick von Netflix für das zweite Quartal mit einem in Aussicht gestellten Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr um 3,4 % auf 8,242 Mrd. USD, gegenüber einer Analystenerwartung von 8,47 Mrd. USD. Beim Ergebnis je Aktie stellt Netflix einen Rückgang von 3,20 USD auf 2,84 USD in Aussicht, während die Analysten mit 3,08 USD bisher deutlich mehr erwartet haben.

Das Unternehmen kündigte auch eine "breite Einführung" seiner Paid-Sharing-Initiative (das verstärkte Durchgreifen gegen das Teilen von Passwörtern) im zweiten Quartal an. "Im ersten Quartal haben wir das kostenpflichtige Teilen in vier Ländern eingeführt und sind mit den Ergebnissen zufrieden", so Netflix. Nach einem guten Anlaufen seiner neuen Werbestrategie besonders in den USA will Netflix "das Werbeerlebnis mit mehr Streams und verbesserter Videoqualität upgraden, um ein breiteres Spektrum von Verbrauchern anzusprechen", wie der Konzern mitteilte. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr damit begonnen, auch eine verbilligte, werbefinanzierte Version seines Streamingservices anzubieten.

Im ersten Quartal 2023 steckte Netflix 400 Mio. USD in den Rückkauf eigener Aktien und erwarb damit 1,2 Mio. Anteilsscheine. "Wir erwarten derzeit, unsere Aktienrückkäufe im Verlauf von 2023 zu beschleunigen", erläuterte Netflix.

Fazit: Netflix hat vor allem mit dem Ausblick auf das zweite Quartal die Erwartungen verfehlt. Die Aktien brachen nachbörslich zunächst stark ein, konnten sich anschließend aber wieder erholen.

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