Analyse
12:52 Uhr, 04.08.2021

NEL - Tanz auf der Rasierklinge

Die norwegische Wasserstoff-Aktie zeigt weiterhin ein sehr labiles Chartbild. Kurzzeitig rutscht sie im heutigen Handel sogar auf neue Jahrestiefs zurück. Droht hier ein größerer Kurseinbruch?

Erwähnte Instrumente

  • NEL ASA
    ISIN: NO0010081235Kopiert
    Kursstand: 1,575 € (L&S) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • NEL ASA - WKN: A0B733 - ISIN: NO0010081235 - Kurs: 1,575 € (L&S)

Noch im Januar markierte der Wert neue Allzeithochs, bevor eine größere Abwärtskorrektur startete. Diese führte die Aktie auf ein Tief bei 1,571 EUR Mitte Mai. Seitdem läuft eine Stabilisierungsbewegung. Eine schwungvolle Erholung Ende Juni wurde wieder komplett abverkauft. Nach einem Test des Jahrestiefs im Juli sehen wir heute den Versuch der Bären, die Jahrestiefs nach unten hin zu knacken. Der erste Anlauf scheitert, nach einem kurzen Dip bis auf 1,534 EUR wird die Aktie intraday wieder deutlich über die alten Jahrestiefs gezogen. Die charttechnische Situation ist äußerst angespannt.

Die Bären sind klar im Vorteil

Aus analytischer Sicht deutet vieles auf weiter fallende Kurse. Wir sehen einen intakten Abwärtstrend, hatten im Juni eine ordentliche Erholung als bärischen Pullback an den EMA200 und die Widerstandszone bei 2,05 - 2,10 EUR und nun wieder Verkaufsdruck mit neuen Jahrestiefs.

Es fehlt nur noch ein kleiner Funke zu Gunsten der Bären, um eine größere Stop-Loss-Welle einzuleiten und die Aktie auf die nächste Talfahrt in Richtung 1,34 - 1,35 und 1,18 - 1,22 EUR zu schicken. Das wären die Abwärtsziele, sollte es zu einem nachhaltigen Bruch von 1,55 - 1,57 EUR kommen. Insbesondere an der unteren Preiszone könnten sich dann antizyklische Long-Chancen ergeben.

Long-Chance am Tief? Höchst riskant!

Eine sehr spekulative Variante wäre ein Long-Einstieg im Laufe des heutigen Tages oder morgen, wenn die Aktie nicht mehr unter 1,55 EUR zurückfällt. In einer bullischen Variante haben wir heute einen Fehlausbruch nach unten erlebt, dem der Start einer Kurserholung in Richtung 1,78 - 1,80 und ggf. 1,90 EUR folgt. Einzig nahe Absicherungsmöglichkeiten z.B. unterhalb von 1,52 EUR würden einen solchen antizyklischen Trade attraktiv machen.

Sollte tatsächlich eine neue Aufwärtswelle starten, könnte ein solcher Trade vom kurzfristigen Zeitfenster auf ein mittelfristiges übertragen und der Stop nach und nach weiter nach oben gezogen werden. Größere Kaufsignale würden sich erst bei einer nachhaltigen Rückkehr über die Hürde bei 2,05 - 2,10 EUR einstellen. Dann eröffnet sich Rallypotenzial bis ca. 2,60 EUR.

Fazit: Im heutigen Handel könnten die Weichen für die kommenden Wochen gestellt werden. Bleibt es beim Fehlausbruch nach unten, dürfte zumindest eine kleine Erholung und ggf. auch mehr folgen. Sehr mutige Trader könnten antizyklische Long-Chancen wittern - bei diesem volatilen Wert aber nur mit kleinen Positionen und striktem Stop Loss. Die Gefahr eines Verlustes ist bei dieser Art antizyklischer Aktionen gegen den übergeordneten Trend relativ hoch.

Am 19. August wird der Halbjahresbericht veröffentlicht.

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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