Nebenwerte: eine gute Alternative?
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Erwähnte Instrumente
Wohin geht der DAX? So lautet die meistgestellte Frage unter Anlegern, die ihrem Depot auch gerne Aktien beimischen. Doch der deutsche Aktienmarkt hat deutlich mehr zu bieten, als „nur“ den bekannten DAX, der die 30 größten und meistgehandelten deutschen Aktiengesellschaften vereint. Denn unterhalb des DAX berechnet die Deutsche Börse weitere Indizes, welche die Werte der zweiten und der dritten Reihe vereinen. Die entsprechenden Barometer heißen MDAX für die mittelgroßen Werte (Mid Caps) und SDAX für die kleineren Titel (Small Caps).
Gerade der SDAX machte zuletzt Schlagzeilen, denn er feierte im Juni seinen 15. Geburtstag. In dieser Zeit gelang es dem 50 Werte umfassenden Index, einen Anstieg von rund 160 Prozent zu erzielen. Wenig überraschend ist dabei, dass sich nicht nur der DAX, sondern auch der SDAX im Bereich seiner historischen Höchststände bewegt. In den 15 Jahren seines Bestehens hat der SDAX dabei besser abgeschnitten als der DAX. Allerdings bleibt das Barometer im langfristigen Rückblick hinter dem großen Bruder zurück. Denn die Deutsche Börse hat – analog zum DAX – rückwirkend die Berechnung des SDAX am 30. Dezember 1987 bei 1.000 Punkten gestartet. Während aber der DAX inzwischen die 10.000 Punkte-Marke ins Visier genommen hatte, bewegt sich der SDAX „nur“ bei rund 7.500 Zählern.
Ganz anders ist dies hingegen beim MDAX, dessen Berechnung ebenfalls im Dezember 1987 bei 1.000 Punkten startete. Das aktuell 50 Werte umfassende Barometer der zweiten „Börsen-Bundesliga“ notiert inzwischen sogar knapp unter der 17.000 Punkte-Marke. Dabei ist es nahezu egal, welchen Zeitabschnitt man untersucht – der MDAX hat gegenüber dem großen Index-Bruder fast immer die Nase vorn. Ein Beispiel dafür ist der Fünf-Jahres-Vergleich. Während der DAX sich in dieser Zeit in etwa verdoppeln konnte, ging es beim MDAX sogar rund 190 Prozent nach oben. Ausgerechnet in den vergangenen zwölf Monaten ist aber der DAX dem MDAX mit einem Plus von knapp 20 Prozent rund einen Prozentpunkt voraus.
Die langfristige Outperformance der zweiten Börsenliga kommt nicht von ungefähr. Denn in der zweiten Reihe des deutschen Kurszettels tummeln sich viele ehemals rein mittelständisch aufgebaute Gesellschaften. Diese agieren dabei oftmals in einer speziellen Nische. In dieser haben es die Unternehmen zu Weltruhm gebracht und ihren gestiegenen Kapitalbedarf über die Börse befriedigt. Die Firmen nehmen heute oftmals eine dominante oder gar eine nahezu monopolistische Stellung am Weltmarkt in ihrem Segment ein. Dies führt vielfach auch dazu, dass der Geschäftsverlauf bei einigen Unternehmen nur geringfügig vom Konjunkturverlauf abgängig ist. Daher besteht eine hohe Planunsgsicherheit im Bezug auf die Umsatz- und Ertragsentwicklung, was von Analysten und auch den Anlegern sehr geschätzt wird.
Vielfach agieren die ehemaligen Firmengründer bzw. deren Nachfahren noch heute als Vorstände bzw. als Führungsfiguren im Unternehmen oder haben zumindest einen Sitz im Aufsichtsrat. Gleichzeitig ist es vielfach so, dass die Gründerfamilien noch heute beträchtliche Aktienpakete ihr Eigen nennen dürfen. All diese Faktoren führen dazu, dass zahlreiche Analysten den Werten aus der zweiten Reihe weiterhin eine sehr gute Zukunft prognostizieren.
Wie aber können Anleger mit überschaubarem Aufwand an SDAX und MDAX partizipieren? Auf den SDAX gibt es leider nur eine Handvoll Produkte. Besser sieht es beim MDAX aus. Mit Hilfe von Indexzertifikaten oder Hebelpapieren auf den Index und seine Einzelwerte lassen sich individuelle Investmentindeen effizient umsetzen.
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