Kommentar
14:49 Uhr, 09.06.2011

Natural GAS mit 60% Chance - Es gibt aber auch Lichtblicke

Ich hoffe, der Titel dieses Artikels hat Sie neugierig gemacht. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle einen „exotischen“ Optionsschein vorstellen, der Ihr Interesse wecken wird. Eines möchte ich allerdings gleich vorwegnehmen: exotische Optionsscheine und Zertifikate sind hochspekulative Produkte, die trotz aller Analyse ein hohes Verlustrisiko bergen. Ich empfehle Ihnen in diesem Zusammenhang den folgenden Artikel von Armin Geier zu lesen (http://www.godmode-trader.de/nachricht/Vorsicht-Explosionsgefahr-neue-Exoten-Scheine-im-Anmarsch,a2560642,b605.html). Zusammenfassen lässt sich der Artikel mit einer kritischen Meinung gegenüber exotischen Produkten. Ich teile diese Meinung, da die meisten Scheine eine enorme Gewinnquelle für die Emittenten darstellt. Teilweise ist die Preisbildung intransparent, teilweise sind die Risiken nicht adäquat und teils sind die Bedingungen, die für einen Gewinn gegeben sein müssen nicht mehr überschaubar. Einer meiner Lieblingskonstruktionen ist dabei ein Schein, dessen Wertentwicklung an zwei Indizes und 8 Einzelwerte geknüpft ist. Die Wahrscheinlichkeit für ein angemessenes Chance Risiko Verhältnis strebt gegen Null.

Es gibt aber auch Lichtblicke, denn nicht alles, was exotisch ist, ist auch gleichzeitig kompliziert, zu risikoreich oder Zockerei. Auf diese Nische im exotischen Markt konzentriere ich mich. Es geht zum einen darum, Produkte zu finden, die ein gutes Chance/Risiko Verhältnis haben und zum anderen Produkte vorzustellen, die von Ineffizienzen des Marktes profitieren. Der Vorteil von exotischen Produkten ist, dass sich nicht nur eine bestimmte Kursentwicklung in Gewinn ummünzen lässt. Oft reicht eine steigende oder fallende Volatilität, eine Seitwärtsbewegung oder eine grobe Richtung des Marktes für sinnvolle Investitionen. Bei richtiger Selektion und Handhabung sind exotische Produkte eine äußerst sinnvolle Ergänzung jeder Anlagestrategie.

Ich möchte Ihnen heute ein Faktor Tracker Zertifikat vorstellen. Das Zertifikat mit der ISIN DE000CZ34JM3 bildet dabei die Kursentwicklung von Erdgas wider (Henry Hub Natural). Das Zertifikat hat einen Hebel von 4 bei endloser Laufzeit. Steigt Erdgas also um 1% gewinnt das Zertifikat 4%. Im Gegensatz zu herkömmlichen Hebelzertifikaten bietet dieses Produkt mehrere Vorteile. Zum ersten gibt es kein Knock Out. Es ist also egal wie sehr Erdgas fällt, der Schein verfällt nicht wertlos, auch wenn der Wert natürlich drastisch sinkt. Zum zweiten ist der Hebel konstant. Klassische KO Zertifikate haben keinen konstanten Hebel. Bei long Zertifikaten nimmt bei steigenden Kursen der Hebel ab. Bei diesem Faktor Tracker Zertifikat ist das nicht der Fall. Damit ergibt sich quasi ein „Zinseszins“ Effekt. Der Nachteil des Zertifikats ist wie bei allen endlos laufenden Scheinen, dass es gerollt wird. Als Preis für Erdgas wird hier immer der nächstliegende Futurekontrakt herangezogen. Läuft dieser Kontrakt aus, wird der nächste gekauft. Dadurch fallen Rollverluste an. Bei Schlusskursen von Freitag, den 3.6.11. wäre ein rollen vom Juli auf den Augustkontrakt mit einem Wertverlust von 0,74% einhergegangen. Wenn Sie die Nat Gas Future selbst beobachten möchten, empfehle ich Ihnen folgenden Link: http://www.cmegroup.com/trading/energy/natural-gas/natural-gas.html

Soviel zunächst zu den „technischen“ Details des Zertifikats. Nun zur Begründung, weshalb gerade dieses Zertifikat interessant ist: an unterschiedlichen Stellen von Godmode-Trader wurde bereits darauf hingewiesen, dass sich Natural Gas vor einem Ausbruch befinden könnte. Es sei hier auf die Analyse von Herrn Weygand verwiesen (http://www.godmode-trader.de/nachricht/ERDGAS-Grosser-Ausbruch-bahnt-sich-an-Henry-HUB-Natural-GAS,a2527972,b509.html). Bereits heute sieht es nach einem Ausbruch aus. Nat Gas notiert derzeit über 4,87! Es lohnt sich ein mittelfristiges Investment, da nicht nur der Chart eine ziemlich eindeutige Sprache spricht, sondern auch fundamental einiges für Nat Gas spricht. Zum einen führen neue Technologien dazu, dass der Angebotsmarkt zu einen Nachfragemarkt werden kann (etwas anders formuliert findet sich eine Erklärung im Rohstoff Blog http://www.godmode-trader.de/blog/rohstoff/2011/05/23/us-gasmarkt-wird-fr-den-weltmarkt-geffnet/seite/1 ). Zum anderen hat die Katastrophe von Fukushima dazu geführt, dass mehr und mehr nach Alternativen zur Atomkraft gesucht wird. Neben den erneuerbaren Energien zählen auch die nicht regenerativen Energien dazu. Wer die Medienberichte ein wenig verfolgt hat festgestellt, dass Deutschland etwa in Zukunft wieder vermehrt auf Kohle- und Gaskraftwerke setzen wird.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es sich hier klar um einen Kauf handelt. Kurzfristig besteht jedoch die Gefahr eines kleinen Rückschlags von wenigen Prozentpunkten. Renditeziel auf mittelfristige Sicht (einige Wochen bis Monate) liegt bei 60%. Ich orientiere mich an etwas konservativeren Kurszielen als Herr Weygand von 5,8-6. Ab einem Nat Gas Preis von 5,20 bietet sich eine Gewinnsicherung mit Stop Loss an.

Clemens Schmale

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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