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09:22 Uhr, 09.11.2001

Nasdaq: Umfassende Marktanalyse und Stimmen

Wiederholung des obligatorischen gestrigen nachbörslichen Boerse-Go.de Kommentars

Ähnlich wie am Vortag ist es auch am Donnerstag an der Nasdaq in den letzten beiden Handelsstunden zu umfassenden Gewinnmitnahmen gekommen, die den Markt am Ende sogar mit einem Tagesminus von 10 Punkten oder 0,53% auf 1828 Punkten schließen ließen. Dabei hatte alles so gut begonnen: Nachdem sich auch die europäischen Zentralbanken (EZB und London) zu umfassenden Zinssenkungen um jeweils 50 Basispunkte durchringen konnten, eröffnete der Nasdaq mit einem Plus von über 1%, welches er schnell auf 2,8% ausbauen konnte. Ab 20h war dann aber die Party vorbei, der Markt verlor Minute für Minute weiter im Kurs. Zufällig war nach 20h auch die Nachricht verbreitet worden, daß selbst führende FED-Politiker unsicher über die weitere Wirtschaftsentwicklung seien und teilweise selbst von der massiven Talfahrt geschockt gewesen seien (BörseGo berichtete, siehe 21:39h Nachricht).

"Wir sehen ein gesundes Maß an Gewinnmitnahmen nach einem starken Anstieg in den letzten Wochen", erklärte James Volk von D.A. Davidson & Co. "Es gibt immer noch eine Menge skeptischer Leute, inklusive mir, die noch nicht sehen können, wann und wie stark die Wirtschaft drehen wird", führte er weiter aus.

Gerade der Zinsschritt der EZB heute wird auch von vielen Amerikanern mit Wohlwollen gesehen: "Um die Rezession wirklich bekämpfen zu können, müssen wir alle zusammenstehen, auch die Europäer. Die EZB scheint das auch langsam begriffen zu haben", meinte der Analyst Charles Payne von Wall Street strategies.

Mittelfristig überwiegen nach wie vor die bullischen Einschätzungen: "Wir werden einen kumulativen Effekt der Zinsschritte sehen und das wird zu einer heftigen Jahresendrallye führen", erläuterte David Holzer, Direkor von Brean Murray & Co. "Es gibt kein Wiedererstarken der Anleihen- diese rentieren unter 2%- und Investoren müssen in die Aktienmärkte wechseln. Vermögensverwalter werden gefeuert wenn sie auf ihren Kassenbeständen sitzen bleiben. Sie müssen in die Märkte gehen".

Relativ schwach waren heute die Segmente Biotech (-2,96%) und Halbleiter (-2,29%), sowie Software (-1,62%), leicht verloren dagegen Internet (-0,8%), Computer (-0,19%) und Netzwerke (-0,09%), während Telekommunikationsaktien im Schnitt als einzige zulegen konnten (+0,35%).

Unter den 25 meist gehandeltsten Aktien war das Verhältnis der Gewinner zu den Verlieren etwa ausgeglichen, es gab weder deutliche Kursgewinner noch deutliche Kursverlierer. An der Spitze konnten Cisco Systems (+0,9%), Sun Micro (+5,4%) und Microsoft (+0,23%) zulegen, Intel (-0,07%), Oracle (-0,83%) und XO Comm.(-3,42%) gaben ab.

Im Nasdaq100 (-0,92% auf 1510 Punkte) gewannen Level3, Inktomi und CMGI am deutlichsten, Amazon.com, Compuware und Citrix Systems waren die größten Verlierer.

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