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19:45 Uhr, 30.07.2001

Nasdaq: Überblick und Stimmen zum Markt

Im Mittagshandal an den US-Börsen notierten die Indizes zuletzt ausgeglichen, nach dem drei Wall Street Gurus ihre Gewinnschätzungen für einen breiten Marktbarometer nach unten gesetzt und damit die Sorgen der Anleger um die gesundheitliche Schwäche der Unternehmen genährt hatten (BörseGo berichtete).

Der Chefstratege von J.P. Morgan Chase & Co, Doug Cliggott, erklärte darauf hin, daß es sehr viel Sinn mache, dem Aktienmarkt sich vorerst nicht zu nähern, bis unzweideutige Klarheit darüber bestehe, daß es der Wirtschaft und den Unternehmen wieder besser erginge.

Etwa 80% der Unternehmen aus dem S&P 500 hätten bis dato ihre Quartalsergebnisse präsentiert. Obwohl es dabei in der Mehrzahl der Fälle nicht zu negativen Überraschungen gekommen sei, senkten sowohl Doug Cliggott, UBS Warburg's Ed Kerschner und Credit Suisse First Boston's Tom Galvin ihre Schätzungen für das Jahr 2001 und Cliggott zusätzlich seine Kursziel auf den S&P 500 von 1200 auf 1100 Punkten- und ist damit der einzige einflußreiche Analyst, der davon ausgeht, daß der S&P 500 im Jahr 2001 in negativem Terrain zum Vorjahr verharrt (aktuell beträgt die Differenz 9%).

Derzeit befindet sich der Nasdaq bei 2032 Punkten, was ein schwaches Minus von 0,14% bedeutet. Unter den drei handelsstärksten Aktien des Nasdaq verliert Cisco Systems 0,68%, Sun Microsystems verliert 1,9% und Intel legt 1,1% zu.

Deutlich im Plus befindet sich Ericsson, nach dem ein schwedisches Nachrichtenblatt berichtet hatte, daß das Unternehmen auf Kurs sei, Kosten einzusparen. Ericsson konnte zuletzt über 5% gewinnen. Leicht im Plus befanden sich auch Nokia und Motorola.

Den größten Verlierer fand man zuletzt in Aviron, nach dem das Biotechunternehmen verkündet hatte, daß die Zulassung eines wichtigen Medikaments in Gefahr sei (BörseGo berichtete).

"Die Leute haben sehr wohl erkannt, daß das zweite Quartal schlecht gelaufen ist. Ich würde mich nicht wundern wenn das dritte noch härter ausfallen würde", zeigt sich Fondsmanager Jim Overweis pessimistisch.

"Ich denke wir können mit Sicherheit sagen, daß die aktuelle Marktschwäche von dem fehlenden Vertrauen in die Märkte und die Unternehmen abhängt. Irgendwann werden wir hier den Wendepunkt sehen, aber niemand weiß wann", gibt Richard Cripps, Chefmarktstratege von Legg Mason Wood Walker einen Ausblick.

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