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23:31 Uhr, 27.06.2001

Nasdaq: Stimmen zur FED und zum Markt

Ein ganz geringes Plus von 10 Punkten oder 0,49% gab es am Mittwoch für den Nasdaq am Tag der Zinsentscheidung.

Während sich die einen enttäuscht über die vermeintlich geringe Zinssenkung um 25 Basispunkte zeigen, halten die anderen dagegen, daß nun die Tür für weitere Senkungen weiterhin geöffnet bleibe.

"Ich glaube der Markt ist ein wenig enttäuscht, aber über ein Quartal, das eine 1%ige Zinssenkung gebracht hat, darf man sich nicht beschweren. Die Entscheidung zeigt, daß die FED über die Wirtschaftslage nicht allzu sehr besorgt ist. Sie hält sich ein wenig Pulver trocken, um, falls nötig, erneut einzugrreifen", meinte Milton Ezrati, der Ökonom-Stratege von Lord Abbott & Co.

Weitere Analysten glauben, daß mit der Senkung um 25 BP auch ein wenig an die Inflation gedacht wurde. Noch sei das Gespenst der Stagflation nicht überwunden, auch wenn viele der Ansicht waren, nur eine 50-BP-Senkung, wie in den vorangegangenen fünf Sitzungen, könnte der Wirtschaft wieder auf die Beine helfen.

Nach wie vor halte man Ausschau nach Anzeichen, daß sich die Zinssenkungen in der Realwirtschaft niederschlagen würden.
"Wir brauchen endlich einige Anzeichen, daß die Wirtschaft den Boden gefunden und die Unternehmensgewinne den Boden gefunden haben", glaubt auch Richard Cripps, Chefmarktstratege von Legg Mason Wood Walker.

Dennoch könnte in nächster Zeit das Schlimmste überstanden sein. Obwohl in diesem Quartal mittlerweile 600 Unternehmen Gewinnwarnungen ausgegeben haben, weisen Analysten darauf hin, daß in 10 Tagen die Gewinnwarnungsperiode vorüber sein wird und sich der Markt dann überlegen könne, wie stark die FED die Zinsen gesenkt habe und welche Auswirkungen das auf die Wirtschaft haben werde.
"Das könnte uns wieder Auftrieb geben", erklärt Paul Cherney, Marktanalyst von S&P Marketscope.

"Wir glauben, daß das zweite Quartal das schwächste in diesem Jahr sein wird. Im dritten Quartal werden wir den Rebound erleben und im vierten Quartal werden wir wieder zu einem ordentlichen Wachstum zurückgekehrt sein", stimmt auch Ronald J. Hill, Investmentstratege von Brown Brothers Harriman & Co zu.

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