Nasdaq: Rückblick und Stimmen

Technologieaktien konnten am Donnerstag erneut zulegen und beendeten den Tag bei einem Nasdaq-Endstand von 2087 Punkten nach einem Plus von 0,92%. Damit war der Technologieindex in den letzten sieben Handelstagen sechs mal angestiegen, was viele Investoren bullish für eine Trendwende stimmt. Sehr stark waren insbesondere der Chipbereich, zum wiederholten Male, sowie Aktien aus dem Hardwarebereich nach einem sehr bullishe Kommentar (siehe US-News BörseGo).

Doch konnten die anfangs deutlicheren Kursgewinne am Donnerstag im Laufe des Tages nicht gehalten werden, im Gegensatz zu den Vortagen schloß der Nasdaq nicht in der Nähe seines Intraday-Highs, das am frühen Morgen markiert worden war. Marktbeobachter erklären dazu, daß die "chronische Investorenangst bezüglich der schwachen Wirtschaft" zurückgekehrt sei, die viele Anleger zu Gewinnmitnahmen motiviert haben soll.

In der Tat zeigen sich auch viele Analysten skeptisch was die fundamentalen Gründe der aktuellen Aufwärtsbewegung angeht. "Ich frage mich schon seit langem: Kann dies wahr sein? Gibt es eine reale Chance, daß wir in sechs Monaten eine bessere Wirtschaft sehen? Ich sehe aktuell keine Anhaltspunkte dafür, " erläuterte ein Händler von der Daiwa Securities America sein Unverständnis über die jüngste Kursbewegung. "Ich bin schon seit einiger Zeit negativ gestimmt. Ich habe versucht, meine Position zu wechseln um bullisher gelaunt zu sein, aber ich bleibt schwer. Woher soll der Turnaround in den Unternehmensgewinnen kommen", fragt er ungläubig über den Optimismus vieler Anleger.

Andere sehen das anders. "Die Mehrzahl der Quartalsergebnisbekanntgaben liegt nun hinter uns, und ich kann mir schwer vorstellen, daß wir kurzfristig weitere Schreckensmeldungen erleben werden.Viele Unternehmen haben ihre Prognosen so tief geschraubt daß sie nur schwer zu unterbieten sein dürften", beschreibt Bruce Lupatkin von North Bay Technology Partners eine konträre Einstellung. Auch wenn die Wirtschaftszahlen noch schlecht werden, sollte bald eine wirtschaftliche Erholung einsetzen, so der Analyst. Die Aktienmärkte würden diese Entwicklung in den Kursen vorwegnehmen.