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00:35 Uhr, 01.11.2001

Nasdaq: Marktanalyse und Stimmen

Wieder einmal konnte der Monat Oktober beweisen, daß er entgegen aller Vorurteile doch ein recht guter Monat für Aktionäre ist- im Gegensatz zum September, in dem es nicht nur dieses Jahr im Schnitt die größten Kursverluste gegeben hat. Obwohl viele Anleger den Oktober mit dem "schwarzen Freitag" 1929 oder auch dem Oktobercrash 1987 verbinden, war er nachweislich einer der Monate, in denen Aktien nach der üblichen Talfahrt über die lauen Sommermonate wieder anziehen konnten. So auch dieses mal. Am Mittwoch sorgten über den Erwartungen ausgefallene Wirtschaftszahlen (US-BIP sank nur um 0,4% anstatt um 1,0% wie erwartet im Q3) für eine Abrundung eines erfolgreichen Monats, in dem sie den Nasdaq Composite um 1,37% auf 1690 Punkten fester schließen ließen.

Um 1,68% konnte gar der Nasdaq100 Index gewinnen, dessen Tagesgewinner die Aktien McLeodUSA, CMGI, Cnet und Flextronics waren. Deutliche Kursverluste gab es hingegen bei Adobe Systems, Bea Systems, Mercury Interactive und Juniper Networks.

Mit einem Handelsvolumen von knapp 100 Mio Stück konnten sich erstmals die Aktien von Sun Microsystems an Cisco Systems vorbei an die Spitze der meist gehandeltsten Aktien schieben. Erstere gewannen nach positiven Analystenstimmen 6,39% auf 10,15$ hinzu, letztere schlossen 2,11% auf 16,92$ fester. Aber auch Intel, Dell und Oracle konnten zulegen, wenngleich das Plus während des Handelsverlaufs bei fast allen Aktien größer war.

Zwar schloß der Nasdaq am Ende nicht auf Tagestief, aber nur leicht darüber und unter dem Eröffnungskurs. Denn richtig gut waren die Wirtschaftszahlen ja nicht gewesen, zeigten sie doch den größten Wirtschaftseinbruch seit 1991 auf.

"Während die Zahlen weiter auf Wirtschaftsschwäche hinweisen und eine Rezession andeuten waren sie nicht so schlecht wie erwartet. Das zeigt uns, daß Geld- und Fiskalpolitik der Wirtschaft schon bald im Jahr 2002 zu einem Aufschwung verhelfen könnten", erklärte Barry Hyman, Chefstratege von Ehrenkrantz King Nussbaum.

Anderen fällt es derweilen schwer, Mut zu sammeln um optimistisch zu sein: "Du brauchst viel Kraft um die Bergspitze zu sehen wenn du im tiefsten Tal steckst", meinte der Volkswirt und Fondsmanager Jay Mueller, der 42 Milliarden $ verwaltet.

Unter den einzelnen Marktsektoren ragte der Halbleiterindex SOX mit einem Tagesgewinn von 4,27% hervor, die Bereiche Computer, Netzwerke und Biotech konnten knapp über 1% gewinnen, Software und Internet schlossen nur minimal fester.

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