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00:01 Uhr, 30.10.2001

Nasdaq; Marktanalyse und Stimmen

Eine böse Überraschung bescherte der Montagshandel allen Investoren, die am Wochenende von anhaltenden Kursgewinnen im Hightechsegment geträumt hatten: Anstelle einer Fortsetzung des Aufwärtstrendes setzte es nämlich ein sattes Minus von 3,93% im Nasdaq Composite auf 1699,52 Punkte, der Nasdaq100 verlor zum Ende gar 5,52% auf 1374 Punkte. Dabei konnten sich lediglich die Aktien von Worldcom, McLeodUSA und Chiron leicht im Plus halten, bei allen anderen kam es mitunter zu starken Kursverlusten, angeführt von I2 Technologies (-14,5%), Gemstar (-13,15%), Flextronix (-12,94%) und CMGI (-12,21%). Auch unter den 30 meist gehandeltsten Aktien gab es mit Worldcom nur einen Gewinner, selbst große Namen wie Cisco, Sun Micro und Intel verloren alle jeweils über 5% an Kurswert.

Einen rabenschwarzen Tag erwischten die Aktien des SOX, der um 6,97% erleichtert wurde und seine Komponenten allesamt tief in den roten Bereich schickte: Außer Motorola (-1,17%) verloren alle anderen SOX-Werte jeweils über 5%. Analysten führen die schwache Performance auf die Ankündigung von Intel und AMD zurück, den Preiskampf zu intensivieren (BörseGo berichtete).

Weitere sehr schwach Sektoren waren der Softwarebereich, der Internet- und Hardwarezweig, die alle drei knapp 5,5% jeweils einbüßten. Aber auch der Biotech-, Computer- und Netzwerksektor steckte herbe Kursverluste hin, die alle jeweils über 3% verloren.

Analysten führen den schwächsten Tag seit der Woche nach den Terroranschlägen vom 11.09. im Wesentlichen auf die Angst der Investoren, Argentinien könnte nun doch vor der Zahlungsunfähigkeit stehen und auf wesentlich Wirtschaftsdaten diese Woche, die sehr schlecht ausfallen könnten, zurück.

"Die Händler wissen, daß sie mit schrecklichen Wirtschaftsdaten diese Woche konfrontiert werden", erklärte Uma Rajeshwar, Vizepräsidentin von Glenmede Trust Co., die 17 Milliarden $ verwaltet. "Der Markt versucht die schlechten Zahlen bereits vorwegzunehmen".

Die meisten Wirtschaftszahlen werden die Auswirkungen der Terroranschläge des 11.09. auf die Realwirtschaft offen legen, mit am wichtigsten gilt dabei das GDP des Q3 (BIP von Juli bis September).

"Wir brauchen uns nicht darüber zu unterhalten, daß die Wirtschaft weitaus mehr schwächelt als viele Investoren ursprünglich angenommen haben", meint Robert Phillips, der 750 Mio $ verwaltet. Das einzig positive, das das schwachen Zahlen abringen könnte, sei die Hoffnung auf weiter deutliche Zinssenkungen der US-Notenbank am 6. November.

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