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00:16 Uhr, 12.07.2002

Nasdaq: Marktanalyse und Stimmen

Als sehr nervösen und unruhigen Handel beschrieben Marktbeobachter das Geschehen am Donnerstag an den Märkten, vor allem im Technologiebereich. Unmittelbar nach Handelsbeginn stürzte der Nasdaq Index auf ein neues 5-Jahrestief ab und schien seinen Abwärtstrend fortzusetzen. Nach kurzer Erholungstendenz schlug die SAP Umsatz- und Gewinnwarnung den Markt erneut zu Boden. In der Auffassung, die Kapitulation der Investoren gesehen zu haben, stiegen mutige Anleger in den Markt ein und sorgten insbesondere bei großen Unternehmen und Marktführern wie Sun Microsystems, Intel und Yahoo für große Kursgewinne.

Am Ende landete der Nasdaq Composite auf einem Tageshoch bei 1374 Punkten (+2,11%). Der Nasdaq 100 konnte gar 4,06% auf 998 Punkte zulegen. Größte Kursgewinner waren die Aktien von Verisign, JDS Uniphase, Flextronics und Medimmune, die alle zwischen 15 und 20% gewinnen konnten. Außer WorldCom, die 26% verloren, mussten die Aktien von Biogen und Synopsys mehr als 5% abgeben.

Das Handelsvolumen war mit 2,295 Milliarden gehandelten Aktien sehr stark. Aber nur 39% aller Aktien konnten zulegen, 53% gaben nach. 68% des Gesamtvolumens befand sich aber in steigenden Aktien, nur 30% in fallenden Aktien. Nur 15 Aktien konnten am Donnerstag neue Hochs erreichen, 266 fielen auf neue Tiefs, unter anderem der Biotechgigant Biogen. Bei den meist gehandelten Aktien führten die von Cisco (91 Mio, +4%) die Liste an, dann folgten Intel, Sun Micro, Oracle und Microsoft mit jeweils mehr als 64 Mio gehandelten Aktien.

Die Gewinnerliste der Sektoren wurde vom Halbleitersegment angeführt, welches 6,86% zulegen konnte. Ebenfalls sehr stark waren Aktien aus den Bereichen Netzwerke (+5,43%), Computer (+3,04%), Telko (+4,10%), Internet (+4,29%), und Biotech (+5,78%). Nur Softwareaktien konnten aufgrund der SAP Gewinnwarnung nur wenig (+0,81%) profitieren.

"Manche Aktien sind so sehr heruntergeprügelt worden, dass es den Leuten in den Fingern kribbelt", erklärte Arnie Owen von Roth Capital Partners die Schnäppchenkäufe. "Die Leute sind sehr sehr nervös, aber ab und an gibt es gute Kaufgelegenheiten".

"Es ist ein heimtückischer Markt. Eine Menge Unsicherheit lauert da draußen", warnt Peter Coolidge von Brean Murray.

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