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22:33 Uhr, 09.07.2002

Nasdaq: Marktanalyse und Stimmen

Deutlich bergab ging es auch am Dienstag an allen wichtigen Märkten in den USA, Nasdaq und Dow Jones schlossen jeweils auf ihren Tagestiefständen. Selbst die äußerst entschlossen gehaltene Rede von US-Präsident Bush, in der er ein konsequentes Vorgehen für Investorenbetrüger ankündigte, das Strafmaß erhöhte und die Bilanzmanipulation zur Chefsache erklärte, konnte das verloren gegangene Vertrauen der Anleger in die Märkte bisher nicht zurückbringen. Nach wie vor fürchten sich die Investoren vor dem nächsten Skandal, da derzeit auf Herz und Nieren auf derartige Fälle geprüft wird.

Der Nasdaq Composite verlor 1,74% auf 1381 Punkte, der Dow Jones musste über 2% abgeben. Im Nasdaq 100 stellte sich ein Minus von 2,38% auf 990 Punkten ein, damit sieht das Schwergewichtebarometer erneut einen dreistelligen Kurs, wie bereits kurzzeitig in der vergangenen Woche. Gleich zweistellig verloren die Aktien von Citrix Systems, Verisign und I2 Technologies, alle drei jeweils rund 16% im Kurswert. Stärker als 2% konnten nur die Aktien von Nextel Comms, Ciena, Amazon.com (+4,5%) und JDS Uniphase (+9,12%) gewinnen.

Das Handelsvolumen war mit 1,689 gehandelten Aktien an der Nasdaq recht durchschnittlich. 39% Gewinner standen sich 53% Verlierer gegenüber. Das Verhältnis der Aktien, die auf neue Hochs vorstießen zu denen, die neue Tiefs ausloteten, betrug 41 zu 145.
Bei den meist gehandelten Aktien zeigte sich mehrheitlich eine rote Liste. Ganz oben standen dabei die Aktien von Cisco Systems (-3,88%, 63 Mio gehandelt), Sun Microsystems (-1,54%, 62 Mio), Intel (-2,92%, 52 Mio), Oracle und Microsoft (beide leicht im Plus bei 41-45 Mio).

Lediglich Gold konnte bei den Sektoren Zuwächse verzeichnen, dafür mit 5,5% umso deutlicher. Auf der anderen Seite ging es mit den Segmenten Biotech (-3,88%), Internet (-3,95%), Software (-5,04%), Computer (-1,64%), Telekommunikation (-0,27%), Netzwerke -0,51%) und Halbleiter (-3,56%) kräftig bergab.

Analysten und Marktbeobachter verwiesen darauf, dass zunächst das Vertrauen der Investoren zurückkehren müsse, dann könnten neue Kursrallyes starten. Bis dahin werde gnadenlos in jede Kurserholung abverkauft. Morgen läutet Yahoo! die neue Quartalssaison ein, bei positiven Quartalszahlen rechnen Analysten mit Kurserholungen.

"Es ist sehr unüblich, dass unsere technische Indikatoren so schlecht aussehen, obwohl die Konsensschätzungen so gut aussehen", meinte Merrill´s Chefstratege Bernstein. "Normalerweise ist es umgekehrt- schlechte Stimmung und bullische Indikatoren. Nun deutet dieser Umstand auf weitere Kursschwächen hin".

Von "Möglichkeiten und Chancen" sprachen dagegen die Analysten von Morgan Stanley im Hinblick auf die niedrigen Aktienkurse. "Der Markt ermöglicht es derzeit, Qualität zu günstigen Preisen einzusammeln", erklärte Steve Galbraith.

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