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23:34 Uhr, 08.07.2002

Nasdaq: Marktanalyse und Stimmen

Nach einem sehr erfolgreichen und gewinnbringenden Wochenausklang am vergangenen Freitag begann die heutige Woche mit einer Ernüchterung. Analysten und Marktbeobachter haben heute darauf hingewiesen, dass die Rallye am Freitag nach dem Unabhängigkeitstag am Donnerstag lediglich als technische Reaktion nach den herben Kursverlusten der letzten Tage sowie als Reaktion auf das Ausbleiben der Terroranschläge zu verstehen ist und nun die Big Boys wieder in den Markt drängen und diesen nach unten prügeln würden.

So verlor heute die Nasdaq Composite 2,95% auf 1405 Punkte, die Nasdaq 100 musste 4,39% auf 1014 Punkte abgeben. Tagesverlierer in letzterem waren die Aktien von ADC Telko, BEA Systems, Flextronics, Sanmina und Veritas Software, die alle fünf zwischen 10 und 12% im Kurs abgeben mussten. Deutlich positiv konnten hingegen die Aktien von Comverse, Tellabs, Nvidia und Ciena den Handel beenden.

1,706 Milliarden Aktien wurden an der Nasdaq gehandelt, was oberer Durchschnitt bedeutet. Aber nur 34% der gelisteten Aktien gewannen hinzu, 58% verzeichneten Verluste. 54 Aktien stiegen auf neue Hochs, 107 fielen auf neue Tiefs. Am häufigsten wurden die Aktien von Intel Corp heute gehandelt (57 Mio, -5,32%), gefolgt von Sun Micro (53 Mio, -3,34%), Cisco Systems (52 Mio, -2,7%) und Oracle (-6,71%, 47 Mio).

Bei den Sektoren gab es ausschließlich Verlierer zu beklagen, angeführt von den sehr schwachen Aktien aus den Bereichen Software (-5,28%), Halbleiter (-4,39%), Computer (-4,08%), Internet (-3,89%), Biotech (-2,76%), Telko (-2,35%) und Netzwerke (-1,61%).

Mit Merck gab es heute erstmals ein Unternehmen aus dem Pharmabereich, das unter den Verdacht fiel, bilanztechnisch getrickst zu haben.
"Die Leute warten richtig darauf, bis der nächste Skandal an die Öffentlichkeit getragen wird", meinte der Präsident Michael Vogelzang von Boston Advisors. "Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, wann dies geschehen wird".

"Die Leute müssen nun streng zwischen Unternehmen differenzieren, die ihre Gewinne legal erwirtschaftet haben, und solchen, die dies nicht getan haben", erklärte der Händler Matt Holscher.

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